die drei fragezeichen
: „Eine ziemlich coole Lösung“

Das „Wurzelfestival“, ein Elektrofestival mit Mitmachprinzip, soll 2021 stattfinden – trotz Pandemie. Helfen sollen dabei Corona-Spürhunde

taz: Herr Oesingmann, Sie wollen das Wurzelfestival dieses Jahr zum Modellprojekt machen. Was ist geplant?

Björn Oesingmann: Unser Konzept soll dazu dienen, dass wir ein wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt durchführen können, um zu sehen, welche Schutzmaßnahmen wie im Pandemiegeschehen wirken, damit die Behörden eine Entscheidungsgrundlage haben. Wir haben ein 7-Stufen-Konzept und wollen vier Testveranstaltungen machen, bei denen wir mit den Sicherheitsstufen variieren. Hinterher messen wir, ob es eine Infektion gab, mittels eines PCR-Tests, sodass wir dann sagen können, welche Schutzstufen zwingend notwendig sind.

Sie setzen auf die zusätzliche Testung durch Corona-Spürhunde im Einlassbereich und kooperieren dafür mit einem Pilotprojekt der TiHo Hannover. Was sind die Vorteile?

Die Corona-Schutzhunde sind eine ziemlich coole Lösung. Erstens schlägt der Hund an, bevor der Antigentest überhaupt ein Ergebnis zeigt. Im allerbesten Fall ist es so: Du fährst gesund zu Hause los, infizierst dich unterwegs und der Hund riecht das schon. Man könnte sagen, der Hund ist als erste Stufe mit das Sicherste, was man machen kann. Der Vorteil beim Hund ist auch der, dass du das Gelände gar nicht betrittst. Wenn du ankommst und der Hund riecht an dem Wattestäbchen, womit man bei dir über den Körper gegangen ist, und du bist leider infiziert, dann fällst du schon raus.

Was erhoffen Sie sich von dem Projekt für den Einsatz solcher Hunde über das Festival hinaus?

Derzeit ist es so: Wir stellen ein Amtshilfeersuchen an die Bundeswehr. Also nicht wir als Firma, aber unser Landkreis. Und dann werden die Diensthunde der Bundeswehr bei uns eingesetzt. Da es aber nur acht oder zehn Hunde gibt (ausgebildete Corona-Spürhunde im Dienst der Bundeswehr, Anm. der Red.), ist das keine dauerhafte Lösung. Ziel muss es einfach sein, dass der Einsatz der Hunde bei uns politisch gewollt wird im Land und dass dann private Firmen diese Hunde ausbilden lassen und einsetzen können. Interview Maxie Römhild

Björn Oesingmann ist einer der beiden Gründer des Wurzelfestivals, das in Brandenburg stattfindet.