Pfand für Smartphones?

In Deutschland gibt es nur für wenige Produkte ein Pfandsystem. Eine Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie nennt Gründe

Von Lena Wrba

Pfandsysteme können die Umwelt schützen und Recycling erleichtern. Bisher gibt es nur für wenige Produkte in Deutschland ein ausgereiftes Pfandsystem. Die Grünen haben deshalb eine Studie in Auftrag gegeben, die zeigt, für welche Produkte eine Bepfandung sinnvoll wäre. Grundlegend gilt in Deutschland das Ziel einer Kreislaufwirtschaft, bei der möglichst wenige Abfälle entstehen und entstandene Abfälle wiederverwertet werden sollen. Bisher hakt es aber bei der Umsetzung. Laut Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie liegt das zum Beispiel am Design vieler Produkte, welches ein stoffliches Recycling erschwert. Das ist etwa bei Verpackungen der Fall, die sich aus verschiedenen Materialien zusammensetzen. Hinzu kommen Probleme bei der Sortierung und Erfassung von Abfällen. Stoffe, die falsch entsorgt wurden und eigentlich recycelt werden könnten, werden zu oft verbrannt. Pfandsysteme könnten dazu beitragen, dass bestimmte Produkte gesondert gesammelt und dann recycelt werden können. Wichtig ist das zum Beispiel bei Batterien, die Gefahrenstoffe beinhalten und, falsch entsorgt, der Umwelt schaden.

So wird auch ein Pfandsystem für Smartphones diskutiert. Laut Statistischem Bundesamt existieren in Deutschland in 100 Haushalten 104,7 Laptops, 64,6 Tablets und 183,6 Mobiltelefone (darunter 149,2 Smartphones), die unbenutzt herumliegen oder falsch entsorgt werden. Allerdings ist ein Pfandsystem hier unter anderem wegen des Pfandpreises schwierig umzusetzen. Er dürfte nicht zu gering ausfallen, damit genug Anreiz besteht, die Geräte zurückzugeben, statt sie selbst zu verkaufen. Wenn er allerdings zu hoch ist, würden die Geräte im Einkauf deutlich teurer. Ob sich ein Pfandsystem für Smartphones lohnt, könne nur anhand eines konkreten Konzepts beurteilt werden, heißt es in der Studie.

„Die Klimakrise zu stoppen heißt auch, Schluss zu machen mit Ressourcenverschwendung“, betont Bettina Hoffmann, Sprecherin der Grünen für Umweltpolitik. Sie wünscht sich mehr Offenheit für Innovationen in der Kreislaufwirtschaft und digitale Lösungen, um geschlossene Wertstoffkreisläufe zu ermöglichen.