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Kommentar Förderung von E-AutosNeid auf Norwegen

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Während in Norwegen schon über die Hälfte der neu registrierten Pkw elektrisch fährt, murkst Deutschland weiter vor sich hin – ein Trauerspiel.

Im Elektro-BMW können auch Umweltfreunde auf dicke Hose machen Foto: dpa

W enn das kein Grund zum Neidischwerden ist: In Norwegen hatte im vergangenen Monat mehr als die Hälfte aller neu registrierten Pkws einen Elektro-Antrieb. Viel spricht dafür, dass das Jahr 2019 das erste sein wird, in dem dort mehr E-Autos zugelassen werden als konventionelle Fahrzeuge. Ab 2025 will Norwegen keine Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb mehr zulassen. Die aktuellen Zahlen zeigen: Der Abschied vom Benzin- oder Dieselantrieb ist keine Utopie. Das ist großartig.

Deutschland sollte dem norwegischen Beispiel folgen – und zwar schnell. Hierzulande dümpeln die Zulassungszahlen für Autos mit alternativen Antrieben im einstelligen Bereich vor sich hin. Die Bundesregierung muss endlich einen großen Aufschlag machen, statt im Klein-Klein wie den Prämien für E-Autos oder den erweiterten Steuerprivilegien für E-Dienstwagen zu bleiben.

Zuletzt hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) via Zeitungsinterview gefordert, dass im Bundeshaushalt eine Milliarde für die Förderung privater und öffentlicher Ladestellen bereitgestellt werden sollen. Das ist die Simulation politischen Handelns. In Deutschland widmen sich PolitikerInnen in Sonntagsreden und Zeitungsinterviews gerne dem Thema, denn da tut es niemandem weh.

Würde Scheuer einen Blick nach Norwegen werfen, sähe er, wie erfolgreiches Handeln aussieht. Dort hat der Staat es selbst übernommen, eine flächendeckende Lade-Infrastuktur für E-Autos zu schaffen. Der Staat hat eine eigene Firma gegründet, die den Ausbau von Ladesäulen in die Hand nimmt. Mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen hat die Regierung dort die Transformation zur E-Mobilität angestoßen.

So werden E-Autos großzügig steuerlich gefördert, während für unökologische Fahrzeuge hohe Abgaben fällig werden. Bis sie sich komplett durchgesetzt haben, werden E-Autos bevorzugt: Die FahrerInnen dürfen unter bestimmten Umständen etwa Busspuren benutzen und an Staus vorbeifahren. Das signalisiert: E-AutofahrerInnen haben Vorfahrt. Noch ein Grund, neidisch zu werden.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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44 Kommentare

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  • Neue Autos, egal ob elektro- oder fossil betrieben, wiegen 1,5 bis 2,5 Tonnen. Für diese Menge an Material wird ein Vielfaches an Rohstoffen benötigt. Meist wird nur ein Mensch mit einem Auto bewegt. Ein Auto benötigt ca. 8 m² an Fläche (exkl. Rangier-/Sicherheitsabstand), womit die Straße und die Parkfläche zugestellt wird (Flächenversiegelung!). Staus sind entsprechend häufig und lang, die Parkplatzsuche ebenfalls zeitraubend. In Deutschland werden pro Jahr 5 Millionen neue Autos produziert. Bei angenommenen 2 Tonnen pro Auto macht das 10 Millionen Tonnen an Material. Das, auf die weltweite Produktion von 73,5 Millionen neuen Autos und das infolge auf die Umwelt übertragen, bedeutet eine gigantische Umwälzung. Und da ist der Energieaufwand für die Nutzung, noch gar nicht drin ...



    Sind Autos in Zeiten der Klimakrise bei steigender Menschheitspopulation also ein geeignetes Fortbewegungsmittel?

    • @Uranus:

      *5.746.808 PKW waren es laut Wiki in Deutschland 2016

  • Die Ökos in DE haben etwas voreilig die kombinierte Nutzung von Straßen bzw. Fahrspuren durch Busse und Elektroautos abgelehnt. Bei bestehenden Busspuren ist es auch völlig berechtigt, dass diese nicht in ein paar Jahren zu normalen Stauspuren werden, wenn E-Autos der Normalfall sind.

    Diese Art der Förderung wäre indes auch in FOrm der Neuanlage von Busspuren möglich gewesen. Wo nur alls 10 Minuten ein Bus fährt, ist eien Busspur praktisch nicht durchsetzbar, eine kombinierte Spur wäre es durchaus. In Straßen mit nur einer Spur pro RIchtung, oder wo niemand die parkenden Autos am Straßenrand vertreiben möchte, ist eine Busspur auf der (einzigen) Fahrspur ebenfalls schwer durchsetzbar; auch in solchen Fällen würde eine kombinierte Bus- und Elektrospur der Bus deutlich beschleunigen und wäre den Bürgern und Anwohnern eher vermittelbar. Das könnte auch in Straßenabschnitten jeweils einseitig gemacht werden, damit alle bestehenden Privatprakplätze mit den alten Stinkern angefahren werden können, also rechtliche Bedenken vermieden werden. Es geht auch um die Verhältnismäßigkeit der Mittel.

    • @meerwind7:

      Haben Sie auch Belege dafür, oder geht's hier nur drum, pauschal "Ökos" zu bashen? Die setzen sich meines Wissens übrigens eher für Fahrradspuren u ÖPNV ein bzw. gegen einen weiteren Ausbau von Individualverkehr. E-Auto ist besser als Carbonverbrenner (wenn der Saft für's Auto nicht aus dem Kohlekraftwerk kommt), aber ist halt auch keine allein seligmachende Lösung, wenn man sonst nichts ändert. Sagen mir zumindest die recht durchdachten "Ökos", mit denen ich so gesprochen habe. Meist mit einigen wissenschaftl. Studien ausgestattet.



      Ganz im Gegensatz zu jenen, die bauchgefühlig immer über Ökos ablästern.

  • Wir debattieren noch ob Brennstoffzelle oder Alu. Deutsch und gründlich. Dann geht's weiter. Moment noch bitte...

    • @sachmah:

      Akku nicht Alu natürlich...

  • 9G
    93649 (Profil gelöscht)

    Es würde keine Kosten das Steuerprivileg für Dienstwagen abzuschaffen Damit wäre zu erwarten, dass 80% der SUV‘s von den Straßen verschwinden.



    Ich frage mich immer, wie der Sätzer auf solchen Blödsinn teagiert hätte!

    • @93649 (Profil gelöscht):

      Bei all meinen Dienstwagen war nie ein SUV dabei, bei den Kunden auch nicht...

    • @93649 (Profil gelöscht):

      Die meisten Dienstwagen werden mittlerweile von Pflege- und Gesundheitsdiensten auf die Strasse gebracht. Das sind aber keine SUV sondern eher Klein- und Kleinstwagen.

  • trotz der ganzen euphorie: hier sei noch einmal angemerkt, dass in den staedten die guenstigste loesung zur reduktion von CO2 - massive foerderung von radverkehr - immer und immer wieder von politik und auch von den medien ausser acht gelassen wird. man achte mal genau, was da passiert: nichts. selbst in der stadt berlin, die genug platz haette, das erste radverkehrsfoerderungsgesetz beschlossen hat, eine verlehrssenatorin von den gruenen gestellt, passiert: laecherlich wenig. es machen alle anderen staedte schon vor, berlin und ganz deutschland meint nur, so progressiv und oekologisch zu sein. alle so oberpeinlich, wirklich alle. weiht feierlich einen teilabschnitt eines 1km streifens pro jahr ein und feiert euch selbst ab. und wenn ihr noch koennt, versucht euch mal ein bisschen zu schaemen.

    • @the real günni:

      Baden Württemberg handelt. Man befestigt entsprechend Schilder....



      NRW geht was mit den Langstrecken-Radwegen.



      Niedersachsen ist ordentlich. Schleswig Holstein auch.

      • @sachmah:

        genau das meine ich. wir brauchen radikale veraenderung. es weiss aber niemand, was das sein soll. nur ueber leichen wird man auch nur einen parkplatz den autos wegnehmen, in der zwischenzeit werden schilder angeschraubt und man bezeichnet das als enormen fortschritt. aus der sicht eines verantwortlichen, der das rad nur von fototerminen kennt

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @the real günni:

      ich weis ja nicht in welchen Städten sie leben, aber ich glaube der öffentliche Nahverkehr ist hier wichtiger und wird es auch bleiben.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        oepnv gibt es meisr schon, kann aber gern ausgebaut werden. warum beides gegeneinander ausspielen? je groesser die staedte, umso mehr muss der autoverkehr reduziert werden. da kann man dann gleich von verbrenner auf gar kein auto umsteigen. oder e-carsharing.



        mein punkt waren die kosten. man kann parkplaetze wegnehmen, platz schaffen, fahrradabstellanlagen schaffen, autospuren zu radspuren umwidmen. das kostet alles am wenigsten. die kommunen machen es trotzdem nicht.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Leute, die von Umwelt, Technik und Energieformen noch weniger verstehen als ich, sollten nicht solche Artikel schreiben. Jedenfalls kein Geld dafür nehmen

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @61321 (Profil gelöscht):

      Gilt Ihre Maxime auch für die Verkehrsminister, z.B. was die Kenntnisse über Technik und Dieselnachrüstungen betrifft und das 'Geld nehmen' dafür?

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @91672 (Profil gelöscht):

        .



        Das Verkehrsministerium wird, wie Sie ja selbst schon ganz ähnlich festgestellt haben, seit Jahr und Tag von, ich schwanke noch zwischen den Begriffen "Strohpuppen" und "Schattenministern", geleitet. Aber zu Ihrer Frage zurück: Nein, auch Kasperl haben ein Recht auf ein ordentliches Ein- und Auskommen

        • 9G
          91672 (Profil gelöscht)
          @61321 (Profil gelöscht):

          Aber Kasperl sollten nicht an entscheidenden Stellen von Wohl und Wehe der Menschheit eingesetzt werden. Aber ich gebe zu, daß wir auch seit reichlich 10 Jahren keine Kanzlerfigur haben, die dafür verantwortlich sein will.



          Die Deutschen haben so gewählt.

  • 9G
    91672 (Profil gelöscht)

    Frau Krüger, Sie machen es sich leicht. Der hochverehrte Prof. Dr. Scheuer versteht natürlich unter 'erfolgreiches Handeln' ganz was anderes, als Sie.



    Das nahezu kommunistische Norwegen mag Herr Prof. Dr. Scheuer (und seine AUDI-AG) natürlich nicht. Das ist Gift für die deutsche Freiheit und seine freiheitsliebenden Bürger. Deutschland braucht (dank Frau Dr. Merkel) keinerlei europäische Grenzwerte einzuhalten und kann sich ganz dem deutschen Freiheitsgedanken widmen. Freiheit statt Kommunismus lautet deshalb Scheuers These. Erst wenn AUDI den Befehl gibt und der freie deutsche Steuerzahler ordentlich spurt, macht Scheuer den Weg frei. (Vorausgesetzt, daß diese Nullnummer nicht dann von seinem Ministeramt befreit ist).

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @91672 (Profil gelöscht):

      Früher dachte ich immer: Laptop, Lederhose, Ramsauer.



      Aber nein! Es gab von den Bayern in einer exponentiellen Kurve Dobrindt, den Mautmauler, und jetzt Scheuer, den mit dem kranken Menschenverstand. Die Bayern haben allerhand zu bieten.

  • Die Norweger machen das mit Subventionen, die für andere länder (und bald auch für Norwegen) nicht tragbar sind. Abgesehen davon ist die CO2-Effizienz von solchen Autos (wenn sie unter 8 Jahren Laufzeit haben) strittig. Dazu kommt der (relativ) billige Strom aus Wasserkraft, den Norweger speziellen geologischen Verhältnissen ihres Landes verdanken.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Herrlich!

    Bei mir als altem Grünen (nur bis Ende 1998, der Grünen Wende) dreht sich beinahe der Magen um, wenn jetzt die individuelle grüne E-Mobilität propagiert wird.

    Jenseits dessen, was bekannt ist, gegen die induvidielle E-Mobilität im großen Rahmen spricht.

    Aber gerade Norwegen, wo ich bereits mehrfach war, bis hoch zum Nordkap mit dem Euro-4 Diesel. Da wohnt (gefühlt) fast jeder im eigenen Haus, wird die eigene Ladesäule gerade im Winterhalbjahr, bei andauernder Dunkelheit, bei Kälte, Eis und Schnee auch dringend brauchen; um wenigstens mal den Nachbarn besuchen zu können.

    Deutschland ist ein Mieterland, aber jetzt verstehe ich, warum der Scheurer viel Geld locker machen will (ja muß), den wenigstens 30 Prozent Eigenheimern hierzulande die eigene Ladesäule querfinanzieren.

    In meinem Umfeld, auch Eigenheimer, wurde gerade entschieden, dass der nächste wieder ein Diesel sein wird, wollen nicht auf die bunten regierungsamtlichen Glasperlen (Placebos?) warten. Die verschiedenen Gründe haben hier meine Vorkommentatoren bereits weitgehend genannt.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Nach Norwegen kann mensch auch mit Bus und Bahn. Das habe ich auch öfters bereits gemacht.



      Klar abglegen auf dem Land wohnend ist es immer aufwendiger ohne Auto im Alltag zurecht zukommen, egal ob Norwegen oder in Deutschland. Warum wollen die Eigenheimer*innen denn Autos? Noch dazu neue? Warum kein Fahrrad oder Bus/Bahnticket? Warum sich nicht für den Ausbau vor Ort einsetzen?

  • Wo ist das Problem?



    In einer "Republik" ist die Beaufsichtigung der Regierung eine Sache der "Öffentlichkeit"!



    Greta Thunberg (16 Jahre jung) zeigt wie das geht!



    Wer mit unseren bescheidenen Bildung zufrieden ist, sollte wenigstens auf andere Vorbilder schauen!



    Seit Jahren wird in Deutschland von der "DIGITALISIERUNG" gefaselt. Das Ergebnis kommt den Maschinen (Aktionären) zu gute und Arbeitsplätze entfallen wie auch die Notwendigkeit zu einem "Arbeitsplatz" zu fahren!



    Ich werde mich nicht auf "Digitale Intelligenz" verlassen, sondern selbst denken!

    • @Peter Meisel:

      Und dabei leben weder die Norweger noch Greta Thunberg in ner Republik...die skandinavischen Monarchien sind auch hier mal wieder Vorbild...

  • Unsinn. Elektroautos verschieben die Umweltsauerei nur auf einen anderen Kontinent. Akkus benötigen, wenn nicht Lithium, ein anderes geeignetes ionisierbares Element - und mir fällt keines ein, das in ausreichender Menge vorhanden ist, um nicht schützenswerte Landschaften umgraben zu müssen oder einen dritten Weltkrieg zu provozieren. Statt Elektroautos (=Akku) zu subventionieren, sollte lieber der Ausbau von Wasserstofftankstellen und die Forschung an alternativen großtechnischen H2-Gewinnungsverfahren zur C-Vergasung subventioniert werden. Sehen wir zu, dass wir Wind, Wasser und Sonne nutzen, sinnvoll verteilen und zur Not den Wasserstoff per Elektrolyse gewinnen. Akkuautos sind Bullshit, und bevor es keinen bezahlbaren Transporter/ Pickup/ Vehikel mit mindestens 2to Anhängelast auf Brenstoffzellenbasis gibt, werde ich weiter Diesel fahren, um mein regionales Brenn/-Bauholz nach Hause zu bekommen. Lieber Feinstaub in einem medizinisch gut versorgten Gebiet, als Umweltseuche oder Krieg in Schwellenländern.

    • @Ernst Thaelmann:

      Lieber ÖPNV/Fahrrad/Bahn als ein Auto - egal welches Auto! Es sei denn, ich lebte weit auf dem Land oder hätte eine körperliche Beeinträchtigung.



      Es braucht eine gute Fahrrad-, Bahn, ÖPNV-Infrastruktur und kostenloser ÖPNV. Autos sind wesentlich unökologischer. Da die Ressourcen, Energien auf der Erde endlich sind und mehr CO2-äquivalente Emissionen das Klima so aufwärmen, dass viele Tiere und Menschen womöglich bald nicht mehr leben können, sollte auf Fahrrad und Kollektivverkehr umgestiegen werden. Dafür braucht es auch keine neuen Technologien und Forschung. Es gibt die technischen Lösungen bereits. Ich verstehe nicht ganz, warum solche Lösungen nicht in Erwägung gezogen werden sondern über mögliche Forschungsergebnisse fabuliert o.ä. wird. Gibt es ein Recht auf Auto?

    • @Ernst Thaelmann:

      Die Lithiumvorräte allein im Meerwasser werden auf ca. 240 Milliarden Tonnen geschätzt...technisch auch bereits gewinnbar, die Atacamawüste umzugraben ist halt momentan noch billiger. Ich denke die Wasserstofftechnik ist ergänzend sicher auch sinnvoll, hat selbst mit Brennstoffzellen (die wiederum Edelmetalle benötigen) aber einen wesentlich schlechteren Wirkungsgrad. Hinzu kommt ein psychologisches Problem: Wasserstoff mit mehreren hundert Bar in Drucktanks ist den Normalnutzern ähnlich suspekt wie jetzt schon beim Erdgasantrieb...an die Risiken von LiIon-Akkus hat sich der moderne Tablet- und Heckenschereneigner längst gewöhnt und die Landbevölkerung hier, also die welche wirklich einen eigenen PKW benötigen, haben alle nen Carport oder ne Garage mit ner Steckdose in Reichweite.

      • @Saile:

        Warum Batterie oder Wasserstoff? Das ist eine selten dumme Diskussion in einer führenden Industrienation, die doch eher Trends setzen sollte. Jenseits Industrie 4.0 - digital - VR-(Schein-) Entwicklung scheint man so weit technologisch hintendran daß man die Kräfte fokussieren will, um den scheinbar gigantischen Rückstand gebündelt aufholen zu können. Anders kann ich es mir nicht erklären. Scheinen nicht viele fähige Ingenieure und Forscher im Feld Energie und Mobilität hier zu sein. Oder alle falsch eingesetzt, siehe oben.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Ernst Thaelmann:

      Ihre Lösung ist nachvollziehbar, aber keine Lösung für Verkehr und Umwelt insgesamt.



      Wenn wir einen Verkehrsminister hätten, der erstmal die Notbremse gezogen hätte mit einer Dieselabgasnachrüstung, hätten wir Zeit gehabt, ihre Vorschläge zu überdenken und auszuprobieren. Die Industrie hätte dann ein paar Jahre Zeit gehabt, sich die richtigen Lösungen auszudenken.



      Aber wir haben leider nur diesen Herrn Scheuer, der offenbar LASSEN kann, was er will. Ein Gott von Merkels Gnaden.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Deutschland sollte dem norwegischen Beispiel folgen – und zwar schnell."

    Ja, Löhne wie in Norwegen auch in Deutschland, dann klappt es auch mit der E-Mobilität.

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Dazu braucht es aber riesige Erdölvorkommen + geringe Bevölkerung + wenig Einwanderer.

      • @Wellmann Juergen:

        ... und riesige Flächen mit Wald und Wäldern, die man für Stauseen fluten darf, ohne dass vorher Baumhäuser abgebaut werden müssen.

  • Hach, ich träume schon, mir für 60.000 Euro ein Elektromobil zu kaufen, eines, um auf dicke Hose zu machen. Und dann womöglich mit meinem neuen Elektro-SUV auf die Busspur, steuerlich subventioniert und mit dem Gefühl, dass man sich Privilegien noch immer kaufen kann. Und dann noch der Club der Klimaretter (CdK). Nicht ADAC, sondern CdK. Und das Gute ist, dass der Strom aus der Steckdose kommt bzw. von der einzigen Ladestation im Umkreis von 1000 m. Klimawandel, Du kannst kommen.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Z.B. Bayern:



      Ich könnte mein Auto 20 km zur nächsten Ladestation fahren, wo es über Nacht, wenn eine der dortigen 3 Ladesäulen frei ist, geladen wird. Dann fahre ich 30 Minuten mit dem Zug zurück. Am nächsten Tag 30 Minuten mit dem Zug wieder in den Ladesäulenort und, wenn alles geklappt hat mit dem Laden, dann wieder nach Hause.



      Der 'Tankvorgang' dauert für mich mit Fußweg insgesamt 5 Stunden.



      Sollte die sonst so träge Frau Merkel nicht doch einfach ein Verkehrministerium einrichten?

      • @91672 (Profil gelöscht):

        Was würde das denn ändern an der Nicht-Praktikabilität eines Elektroautos?

      • @91672 (Profil gelöscht):

        Wo wohnen Sie denn wenn da nirgends eine normale Steckdose ist?

        • @Saile:

          Je nach Akku kommt man halt selbst über Nacht mit 230V nicht weit.



          Allerdings gibts zumindest an Autobahnen verstärkt Schnellladesäulen, da ist man in 20-30 min geladen. Nicht besonders gut für den Akku, dafür hält man bei längeren Fahrten auch die eine oder andere Pause ein ;)

      • @91672 (Profil gelöscht):

        Sie sollten nach Berlin ziehen, dort ist alles viel einfacher.

  • Also ich bin nicht neidisch, denn ich möchte so ein alltagsuntaugliches Batterieauto nicht haben.

    • @Wellmann Juergen:

      Das sehen die Norweger wohl anders...haben Sie einen Job bei dem Sie jeden Tag hunderte von Kilometern in hohem Tempo zurücklegen müssen? Da haben die E-PKW momentan in der Tat noch einen Nachteil...

  • "Der Abschied vom Benzin- oder Dieselantrieb ist keine Utopie. Das ist großartig."

    Genau, weil der Strom ja aus der Steckdose kommt. Das wir für diesen Strom (generell) so viel Kohle verbrennen wie noch nie ist ja egal.



    Steckdose = Dreckdose?

    • @Mütze:

      Naja, aber eben auch nicht „dreckiger“ (ich denke Sie beziehen sich vor allem auf die CO2-Emissionen?) als ein Diesel oder Benziner: Da kommt der Kraftstoff nämlich auch nicht einfach so aus der Zapfpistole...und der Strommix wird hierzulande immer grüner (den größten Anteil haben inzwischen die erneuerbaren Energien mit vierzig Prozent und mehr).

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Mütze:

      Naja, elektrische Energie kann in 'Europa' irgendwo in Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland leicht erzeugt werden aus der Kraft der Sonne, die sogar den 225 Mio km2 großen Pazifik erwärmt, man höre und staune.



      Aber das Hauptproblem ist, daß nun Holterdipolter alles blitzschnell erfolgen soll, nur weil die 'ehrenwerten' Herren der Kfz-Hersteller keine Lust haben, die betrugsbelasteten Fahrzeuge endlich umzurüsten.



      Scheuer ist für diese sauberere Übergangslösung, die auch 10 Jahre reifen dürfte, die absolute Nullnummer. Miserabler gehts nicht.