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Weniger Zucker, Salz und Fett im EssenNur wenn die Industrie es will

Keine verbindlichen Vorgaben: Für weniger Zucker und Salz in Lebensmitteln setzt Julia Klöckner (CDU) auf freiwillige Vereinbarungen.

Belag mit weniger gesunden Beigaben Foto: Unsplash/ Brenna Huff

Berlin taz | Die Beschreibung des Problems fällt durchaus drastisch aus. Es sei wissenschaftlicher Konsens, „dass ein übermäßiger Konsum von Zucker, bestimmter Fette und Salz das Risiko für nichtübertragbare Krankheiten erhöhen kann“, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. So steht es in der „Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie“ für diese Stoffe, die das Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedet hat. Zudem stellt die Regierung fest, dass „der Konsum von Zucker, Fetten und Salz in Deutschland trotz umfangreicher Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen“ weiterhin „über den wissenschaftlichen Empfehlungen liegt“.

Doch staatliche Vorgaben zur Reduzierung dieser Inhaltsstoffe, die von Ärzten gefordert und in anderen Ländern bereits umgesetzt wurden, soll es in Deutschland nicht geben. Landwirtschafts- und Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) setzt stattdessen auf freiwillige Vereinbarungen mit der Industrie. Damit ließen sich „viel ambitioniertere Ziele erreichen“, sagte sie am Mittwoch in Berlin.

Im Mittelpunkt stehen zunächst Lebensmittel, die speziell für Kinder gedacht und oft besonders ungesund sind. „Cerealien für Kinder enthalten 20 Prozent mehr Zucker als vergleichbare Produkte für Erwachsene“, sagte Klöckner. Nun hätten die Hersteller angekündigt, den Zuckergehalt dieser Produkte bis zum Jahr 2025 um 20 Prozent zu senken. In Erfrischungsgetränken für Kinder soll der Zuckergehalt bis dahin um 15 Prozent sinken, in Kinderjoghurts um 10 Prozent. „Außerdem wurde eine Vereinbarung mit dem Bäckerhandwerk zur Reduktion von Salzspitzen in Brot und eine Selbstverpflichtung zur Salz­reduktion in Fertigpizzen getroffen“, erklärte Klöckner.

Schriftliche Vereinbarungen zu den konkreten Reduzierungen liegen allerdings noch nicht vor, räumte das Ministerium ein. Das Deutsche Tiefkühlinstitut kündigte am Mittwoch in einer Erklärung an, man strebe bis 2025 einen durchschnittlichen Salzgehalt von 1,25 Gramm pro 100 Gramm Tiefkühlpizza an. Was das bedeutet, bleibt aber unklar – wie hoch der Salz­gehalt aktuell ist, konnte der Verband auf Anfrage nicht sagen.

Klöckner habe sich als konstruktive Taktgeberin gezeigt, lobt die Industrie

Der Dachverband der Deutschen Lebensmittelwirtschaft BLL lehnt selbst die zurückhaltenden Pläne der Regierung ab. „Die vorgelegte Strategie enthält zu weitreichende Forderungen und Ambitionen“, teilte der Verband mit. Dass der Staat sich überhaupt in die Zusammensetzung der Lebensmittel einmischt, sieht BLL-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff kritisch. „Unser Maßstab bleiben ganz klar die Kunden, die in einer freien und sozialen Marktwirtschaft das Sortiment nach ihrer eigenen Entscheidung und geschmacklichen Vorlieben bestimmen“, erklärte er. Für Klöckner, die die Forderung nach staatlichen Vorgaben abgewehrt hat, findet die Lebensmittelindustrie dagegen höchstes Lob: Sie habe sich „von Beginn an als faire und konstruktive Taktgeberin gezeigt“, so Minhoff.

Völlig gegenteilig fällt erwartungsgemäß das Urteil des Verbraucherverbands Foodwatch aus. „Jetzt ist es amtlich: Diese Ministerin ist gesundheitsgefährdend“, sagte Geschäftsführer Martin Rücker. „Frau Klöckner nimmt grassierendes Übergewicht, Diabeteserkrankungen und frühzeitige Todesfälle billigend in Kauf.“

Keine Zuckersteuer

Statt freiwilliger Selbstverpflichtungen der Industrie fordert Foodwatch eine „Lebensmittelampel“, die vor überhöhtem Zucker-, Salz- und Fettgehalt warnt, Beschränkungen für an Kinder gerichtete Werbung und eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke, die unter anderem in Großbritannien erfolgreich eingeführt wurde.

Eine solche Steuer lehnt das Agrarministerium aber explizit ab – mit der Begründung, dass deren „langfristige Effekte bisher nicht geklärt“ seien. Zudem sinke bei einer Steuer der Zuckergehalt „nur minimalst unter die Schwelle“, ab der die Steuer greife, sagte Ministerin Klöckner – und kündigte an: „Wir wollen viel ambitioniertere Ziele erreichen.“ Das verwundert insofern, als in Großbritannien durch die Steuer der Zuckergehalt etwa von Fanta und Sprite um ein Drittel sank. In Deutschland liegt das freiwillige Ziel für Kinderlimonaden bei 15 Prozent.

Und was passiert, wenn die Hersteller ihre Zusage nicht einhalten? „Das ist mir zu pessimistisch“, antwortete Klöckner. Die Fortschritte würden aber in einem Monitoringprozess regelmäßig überprüft.

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63 Kommentare

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  • Das ist doch alles rumgeballer mit Nebelkerzen. Was würde denn eine Zuckersteuer bringen?



    Im besten Fall wird weniger Zucker als Füllstoff in Fertigessen verwendet.



    Vor allem aber werden einfach billige Ersatzstoffe verwendet werden. Zuckerreduzierte Cola? Klar, dann ist da halt Xylit oder so ein Mist drin.



    Da ist mir echter Zucker und echtes Fett einfach lieber. Wenn ich eine Cola drinke, dann bitte eine die mir schmeckt und mit ganz normalem Zucker, kein Chemiecocktail mit irgendwelchem künstlichen Murks.

  • Ein Pharmakologe der amerikanischen Medikamentenzulassungsbehörde FDA hat mir vor kurzem erzählt, man habe in den USA den Kampf gegen die Zuckerkrankheit offizielkl als "verloren" erklärt und werde keine weiteren Forschungsmittel mehr in deren Bekämpfung investieren. Der Hauptgrund sind fettreduzierte Nahrungsmittel, bei denen der Fettanteil grundsätzlich durch Zucker ersetzt würde, sonst wären diese ungeniessbar und ohne diese Fettreduktion in den USA unverkäuflich. Dieser Zuckeranteil wird aber nicht offen deklariert und es handelt sich oft auch um chemisch veränderte oder polymerisierte Zucker (Stärke, z.b. Mehl), die erst im Stoffwechsel zu echtem Zucker (Glukose) umgebaut werden. Zuckerreduzierte Getränke werden durch Ersatzstoffe (Aspartam, Sorbid, Xylit) so stark gesüsst, das über eine Art Pawlowschen Reflex die Insulinausschüttung im Menschen stimuliert wird, welche dann zu drohendem Unterzucker und dem bekannten Gefühl des "Heisshungers" führt, der mit den obengenannten "fettreduzierten" Lebensmitteln gestillt wird. Das alles wird verursacht durch Desinformationskampagnen der Industrie, gegen die man nicht ankäme, weil man schlicht nicht genug Geld dafür hätte. Ich betrachte den hiesigen Artikel deshalb als Teil dieser Kampagne, wie sie auch bei uns gestartet werden wird. Meine Informationen habe ich hiermit zur Verfügung gestellt. Der Rest liegt beim Einzelnen.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    ES WEIHNACHTET SEHR!!!

    Gestern wurde ich zur Zielscheibe von Angesäuertheit. Meine liebste Freundin (ich habe nur eine) blaffte mich an, weil sie in einem Giessener Lokal vergeblich auf mich wartete - während ich umgekehrt Gleiches in einem anderen Lokal auf sie tat.

    Nachdem sie eine Stunde später zu mir kam (sie war motorisiert, ich nicht), hatte sie schnell den Schuldigen gefunden: den großen alten, weißen Mann. * Grüße an Frau Kirschgrün! *

    Als Verantwortungsnehmer in bester Polt-Tradition bot ich ihr an, dass sie mir Haue geben dürfe. Sie versuchte, dieses Angebot sofort umzusetzen und die (männliche) Bedienung 'unseres' Lokals für diesen Zweck zu instrumentalisieren. Er wollte ihr auch gleich einen Stock zur Verfügung stellen. Verräter!

    Ich erinnerte ihn daran, dass Nikolaus bereits vorbei sei und fragte ihn, ob dies sein Beitrag zur männlichen Solidarität sei. Er wurde kurzzeitig kleinlaut. Kein Wunder - bei einem Gegenüber mit 1,95 m geballter Manneskraft (abzüglich Alterungsfaktor).

    Wir haben die Situation schnell aufgelöst und über zwei Stunden herzhaft miteinander gelacht. Am Schluss habe ich die Bedienung noch an meiner edlen Seite teilhaben lassen, dass er mich vor Ergriffenheit zum Abschied (wir sahen uns zum ersten Mal) über zehn Jahre jünger schätzte, als ich es bin.

    In diesem Sinne wünsche ich ALLEN Foristen eine friedliche Weihnachtszeit - vor allem mit sich selbst. Ganz besonders den von mir sehr geschätzten @NORMALO.

    Mach et jut!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Rührung sollte sprachliche Korrektheit nicht ausschließen.

      Es muss natürlich heißen: ... deM von mir sehr geschätzten ....

  • „Eine solche Steuer lehnt das Agrarministerium aber explizit ab – mit der Begründung, dass deren 'langfristige Effekte bisher nicht geklärt' seien."

    Eben.



    Nun aber bitte konsequent bleiben, Frau Klöckner und auch die Tabaksteuer sofort abschaffen. Ob die langfristig was bringt, ist doch nicht geklärt, oder?

    Ich bin auch gerne bereit, wenn Sie die Tabaksteuer abschaffen, mich freiwillig zu verpflichten, schon in 30 Jahren meinen Zigarettenkonsum um 10 % gesenkt zu haben. Wahrscheinlich werde ich ihn sogar, sofern nicht irgendein unheimliches Helmut-Schmidt-Gen in mir ist, ihn in 30 Jahren sogar um 100% gesenkt haben.

    Für die Kinder können Sie sich ja mit den Zigarettenverkäufern drauf einigen, dass die in einigen Jahren dann eben 10% kürzere Zigaretten nur kaufen können, wenn die Kinder noch unter 10 Jahre z.B. sind.

    Und wenn wir gerade dabei sind:



    Wie sieht es denn mit einer Vereinbarung mit den Drogendealern aus? Wenn sich die, natürlich rein freiwillig, dazu bekennen, schon in 10 Jahren weniger Crystal Meth und dafür mehr Gras zu verkaufen, wäre das doch auch ein Grund, sowas alles schnell und unkompliziert zu legalisieren. Sie hätten ja das Wort der Dealer.

    • @Age Krüger:

      Übrigens, zumindest für das Jahr 2017, haben "Sie" mehr an Steuermitteln erraucht, als die s.g. Abgeltungssteuer eingefahren hat.

  • "Es sei denn, Sie meinen die Freiheit der Konsumenten, ungesunde Lebensmittel zu kaufen, die ungenügend deklariert sind und dick machen."

    JA! Genau die Freiheit meine ich - unter anderem.

    Eine Freiheit, die darauf beschränkt ist, dass sich der Einzelne im Sinne einer von Anderen definierten übergeordneten Vernunft "richtig" verhalten darf, verdient nämlich den Namen "Freiheit" nicht. Da steht über dem Individuum immer noch die wachende Gutmenschen-Autorität, die es besser weiß und sich das Recht anmaßt, jederzeit einzugreifen, wenn das Individuum den Pfad der Vernunft oder der Tugend verlassen könnte. Früher war das mal genau die Denke des preussischen Beamtenapparats, daher meine Wortwahl.

    Konkreter: Wer wirklich Wert auf gute Ernährung legt, kann sich auch gut ernähren, und zwar für kaum mehr Geld, als schlechte Ernährung kostet. Genauso kann dieser jenige, wenn er nur des Lesens mächtig ist, auch der jetzt schon vorhandenen Kennzeichnung eine Menge entnehmen. Er muss sich nur die Mühe machen nachzulesen.

    Alles was darüber hinausgeht, ist ein Ersatz der selbständigen Entscheidung, sich um (gutes) Essen wirklich zu kümmern, durch staatliches Zwangsbekümmern. Thema Kennzeichnung: Wieviel höher ist der Aussagegehalt einer großen Ampel auf der Verpackung als die Angabe "Zucker(56%)" im Kleingedruckten? Aufdringlicher ja, aber informativer? Und Salz, Fett und Zucker schlicht zu verbieten, bedeutet eben, dem Einzelnen die Entscheidung wegzunehmen.

    Es die alte Leier, die man Sozialisten nur schwer beibringen kann: Des Menschen Wille - und damit auch sein Marktverhalten - ist sein Himmelreich. Wenn 60% der Bevölkerung entscheiden, dass ihnen eine Tiefkühlpizza, die jede Menge Mist enhält, in der Herstellung 46 Cent kostet und im Verkauf € 2,69, oder ein McMenü für € 7,20 das liebste Abendessen ist (statt für gleiches Geld selbst zu kochen), dann ist die Tatsache, dass es diese Sachen auch so zu kaufen gibt, ein Ausdruck von Freiheit und Demokratie - blöd aber wahr.

    • @Normalo:

      Und wieso gibt dann genau dieser „Freiheitliche“ seine Freiheit mit der Krankenversicherung ab und rollt sich dann wegen einer Fettleber zum Arzt?



      Da werden die „Freiheitlichen“ dann für ne teure OP ganz ganz schnell wieder zu genau den Sozialisten, die Sie abqualifizieren.

      • @Rudolf Fissner:

        "Da werden die „Freiheitlichen“ dann für ne teure OP ganz ganz schnell wieder zu genau den Sozialisten, die Sie abqualifizieren."

        Naja die Logik ist oft schon eine etwas andere.

        Ich kenne es so das Menschen die z.B. in den USA gegen eine staatliche Krankenversicherung sind den Zwang ablehnen, gleichzeitig aber der Meinung sind es sei verantwortungslos sich keine Krankenversicherung zu suchen.

      • @Rudolf Fissner:

        Ich habe nicht gesagt, dass es in einem Sozialstaat - oder generell einem Gemeinwesen - keine gegenseitigen Verpflichtungen gäbe, mit Gütern, die (auch) gemeinschaftliche Verantwortung sind, pfleglich umzugehen. Letztendlich rechtfertigt das auch eine Menge Eingriffe in die Freiheiten des Einzelnen, (und die gibt es ja auch jetzt schon nicht zu knapp).

        Aber genau so muss man das auch nennen, wenn man sich weiter die Freiheit auf die Fahnen schreiben will. Stattdessen werden Freiheiten als unwert erachtet, überhaupt ausgeübt zu werden, oder gleich ganz wegdefiniert, wenn das von der Freiheit getragene Verhalten nicht die Billigung des gerade urteilenden Bessermenschen findet. Stattdessen wird der obrigkeitliche Eingriff als geradezu selbstverständliche Folge erkannter Missstände behandelt.

        Aus einem auf eigenverantwortliches Handeln des Bürgers und Subsidiarität gerichteten "Darf der Staat..." wird ein kategorisch forderndes "Wie kann nur der Staat immer noch nicht...". England tut es, also ist es längst überfällig, dass wir es auch tun.

        Abstrakt gesprochen: Wenn allein die Tatsache, dass politisch ein Missstand identifiziert wird, schon reicht, um die Freiheit, die durch seine Bekämpfung beeinträchtigt wird, als nicht mehr zum Freiheitsbegriff gehörig zu betrachten, dann entfällt die Abwägung. Dann kann man auch gleich das Autofahren verbieten, weil dabei immer noch Menschen zu Tode kommen. So weit sind wir noch nicht, aber die Denke geht stark in die Richtung.

        • @Normalo:

          Es gibt auch Verpflichtungen gegenüber dem Gesundheitswesen. Das ist kein von der Gesellschaft zur Verfügung gestelltes Sofa auf dem man sich nach einer durchzechten Nacht ausruhen kann. Wer meint mit billigem Zuckerwasser den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen zu können und sich nicht an den Folgen beteiligen will, sollte per Steuer mit ins Boot genommen werden.

          • @Rudolf Fissner:

            Das ist EINE mögliche Sichtweise. Wie gesagt würde ich sie gerne gegen die Beschneidungen persönlicher Freiheiten und indirekte Einschränkungen (z. B. durch höhere Preise) aufgewogen sehen, die ein Gegensteuern mit sich bringt, bevor Jemand nach ihrer konsequenten Umsetzung ruft.

            Ehrlicherweise muss man wohl sagen, dass das Leben mittlerweile so vernetzt ist, dass es kaum noch einen Bereich gibt, in dem NICHT Jeder irgendwie potenziell die soziale Tasche belastet, wenn er einfach nur tut, wonach ihm der Sinn steht. Eine Ausrede, den Menschen in ihr tägliches Leben (und den Unternehmen, die es ermöglichen, in ihr Geschäft) reinzuregieren, findet sich also praktisch immer.

            Übertreibt man das, kommt genau das raus, was Grünenhasser befürchten, nämlich ein illiberales engmaschiges Sanktionsnetz - sei es nun in Form von Verboten oder finanziellen Belastungen - das entweder jeden Bewegungsspielraum abseits des obrigkeitlich befunden "richtigen" Pfades verstellt oder aber Jedes Solidarsystem ad absurdum führt, weil am Ende doch Jeder seine persönlichen Lebensrisiken höchst individuell finanzieren muss. Ich nenne das mal das "Schrebergartensystem".

            Das fängt dabei an, wie ich Freiheiten sehe und sie gegen gesellschaftliche Risiken aufwiege: Wenn jedes gesellschaftliche Risiko sofort irgendwie reguliert werden muss, ist es mit der Freiheit sehr schnell Essig - so auch bei der Ernährung.

            • @Normalo:

              Was hat das Thema denn nun wieder mit den Grünen zu tun? Denken Rechte imme nur, dass allein Grüne etwas für eine gesunde Umwelt machen? Oder wollen Rechte nun auch Adipositas als Wahlziel übernehmen?

              Und ein Auszeichnungssystem oder eine Zuckersteuer ist kein Sanktionssystem. Es schmälert allenfalls den Gewinn der Zuckerwasserndustrie.

    • @Normalo:

      @Wolfgang Leiberg, 15:28

  • Gott sei dank gibts noch normale Menschen! da wird dann einfach mal die Zuckersteuer höher gesetzt und es klappt dan halbwegs übern Preis.

    • @Rudolf Fissner:

      War @Normalo unten zum Thema, Der Dumme, der Kluge und der allerbeste Mensch der Welt

  • Wer nicht will soll selber kochen oder sich die Produkte entsprechend aussuchen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Demokrat:

      Meinen Sie das im Ernst?

      Einkaufsverhalten wird nicht zuletzt vom Inhalt des eigenen Geldbeutels bestimmt. Waren Sie mal bei einer Tafel und haben sich dort umgesehen, welche Produkte da alle im Dutzend billiger abgegeben werden?

      Gesundes Einkaufen und Kochen setzt Dinge voraus, die bei Finanziell Schwachen meist abwesend sind.

      Literaturtipp folgt.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Aus der Tatsache Arm zu sein, können Sie doch nicht schliessen, dass man zu doof zum kochen ist.



        Wenn man die Wahl zwischen fertigprodukte und selbst kochen machen muss, ist die Sache doch klar.



        Ihre Argumente zu diesem Thema (Reglementierung der rezepte) sind mehr als dürftig.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Demokrat:

          Erstens: ich kann und darf aus ALLEM ALLES schließen. Sie dürfen dann rumkriteln.

          Zweitens: ich erinnere mich nicht daran, geschrieben zu haben, Armut sei ein Synonym für Unfähigkeit zum Kochen.

          Was ich getan habe: ich habe einen Link zu einem Buch von Herrn Schorb benutzt, in dem er detailliert über Zusammenhänge zwischen Dicksein, materiellem Status und anderen Faktoren referiert.

          Etwas mehr Sorgfalt könnte nicht schaden.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Sie schrieben



            „Gesundes Einkaufen und Kochen setzt Dinge voraus, die bei Finanziell Schwachen meist abwesend sind.“



            Das war schon ein SEHR SEHR missverständlicher Satz.

        • @Demokrat:

          Innerhalb eines engen Gesichtskreises haben Sie völlig recht. Aber eben nur darin.

          Meinen Sie denn wirklich, dass es diese Wahl zu geben hat, dass eine Industrie, an der Arbeitsplätze hängen, ungesundes Essen anbieten soll, darf oder muss, weil man auch noch selbst kochen könnte? Fällt diese Industrie nicht die identische Verantwortung zu, die Sie bei den (anderen) Menschen "einklagen"?

          • @Gerhard Krause:

            Nö .



            Ich kauf den Dreck einfach nicht.



            Ganz einfach



            Die können anbieten was die wollen.



            Die Kunden bestimmen, was gekauft wird.



            Jede hat hier die Wahl.



            Ich Schiffe auch den ganzen Tag, aber die 22 Minuten, ein leckeres Essen zu kochen sind auch bei mir immer drin.



            Da ich sehr sorgsam mit Essen umgehe, koche ich meistens für 2 tage.



            Alles kein Problem.

            • @Demokrat:

              Die Kunden bestimmen eben nicht. Ihr Gesichtskreis ist auch hier (zu) eng.



              Schließen die Kunden einen Kaufvertrag, der (leider) vor dem Gesetz (BGB) Bestand hat? Ja. Dieser Abriss ist wohl voll (selbst-)bestimmt.



              Informationen über die Wirkung des Lebensmittels als Ganzes oder seiner Bestandteile, idR nicht, mürbe gamacht vom Alltag (Sie dürfen gern stark sein), empfänglich für Manipulation, wie Werbung oder sich der Macht der Gemeinschaft ausgesetzt sehen, wohl eher ebenfalls nicht, richtiges Einschätzen der Folgen der Lebensweise (u.a. aufgrund von fundierter Ausbildung), überwiegend Fehlanzeige, Marktmacht, Fehlanzeige.

              Wenn "wir" den Menschen nicht ganzheitlich sehen, gelangen wir zu falschen Schlüssen, welche die positive nachhaltige Lösung erschweren oder verhindern.

              Ihr Tagwerk, Sie werden wohl "Schiffbauer" ;-) sein, enthebt die Sätze nicht.

              Wäre ich jetzt einmal zum Spaß Therapeut der klinischen Psychologie, so würde ich meinen, Sie leiden unter Ihrem Aufwand und haben den Hang dazu, dass es Ihnen andere gleich tun sollen, weil Sie sich aus Ihrer Zwangslage nicht befreien können. Der Hinweis auf ein Nichtproblem erweckt gerade den Verdacht, dass das, was Sie zumindest 100%ig an Ihrer Rede auch nicht glauben, bekräftigen, um das Nichtglauben zu verbergen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Natürlich meine ich das ernst. Ihrer Antwort entnehme ich allerdings, dass sie weder im einkaufen, noch im kochen viel selber machen.



        Aus grundnahrungsmitteln koche ich besser und gesünder als fertigprodukte. Und günstiger ist es auch.



        Sie wissen wohl nicht, wie billig alleine Mehl ist.



        Ihre Argumente sind leider sehr dürftig zu diesem Thema.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Demokrat:

          Schön, dass Sie Ihren obligatorischen Frust ausleben konnten.

          Über Ihre Schlussfolgerungen habe ich herzhaft gelacht. Die mir in Treue verbundenen Menschen werden dies sicher auch tun, wenn ich von Ihren Zuschreibungen erzähle!

          P. s.



          Falls Ihr Gemütszustand es zulässt: lesen Sie meinen soeben verfassten Kommentar (oben).

          Und: Fragenstellen baut vorschnellen Vorurteilen vor.

          Gerne.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Gut vom sachlichen Thema abgelenkt.



            Das muss ich ihnen lassen.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Demokrat:

              Denkfehler.

              Ich lenke von nichts ab. Ich lasse mich nur nicht auf eine Debatte zu IHREN verengten Konditionen ein.

              Meine Frage mit der Tafel war mit Bedacht gewählt. Es gibt Menschen, die können nicht so einkaufen und kochen, wie sie gerne möchten. Sei es aus materiellen, gesundheitlichen oder verkehrstechnischen Gründen.

              Die Verabsolutierung Ihres eigenen Kochens sagt doch, dass Sie dieses 'Modell' jedem Anderen überstülpen möchten. Ohne sich davon überzeugt zu haben, ob andere Menschen dies überhaupten KÖNNEN. Die fehlenden Belege ersetzen sie durch Behauptungen.

              Es gibt Menschen, die sind mit den von Ihnen errechneten 22 Minuten Kochzeit pro Tag bereits völlig überfordert.

              Aber wer das Raster "Selber schuld" im eigenen Kopf hat, der wird dem sämtliche Fakten unterordnen.

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Und was hat ihr Kommentar nun mit der Sache des Artikels zu tun?



                Gibt es einen armen weniger, wenn die lebensmittelhersteller (z.b. konditor) ihre Rezepte nach staatlichen Gutdünken anpassen müssen?

  • Es ist der alte Widerstreit zwischen der Freiheit der Gierigen, den Doofen zu verkaufen, was die am liebsten haben, und der Übergriffigkeit der (selbsterklärt) Klügeren die glauben, das obrigkeitlich verhindern zu können und zu dürfen.

    Vielleicht sollten sich jene "Klügeren" dazu mal die Frage stellen, ob das mit dem "können" wirklich realistisch ist und - darauf folgend - ob das mit dem "dürfen" wirklich stimmt. Zur Belohnung für den, der sich gegen solch frevelhafte Selbstkritik am wüstesten zu empören weiß, winkt - passend zum nahenden Silvestertag - der Titel "Bestmensch des Jahres 2018"...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Einfaches NÖ! Ist es nicht.

      Was die Verleihung angeht, so hat die bereits stattgefunden und der Preisträger ist Ihnen bekannt ...

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ich bewundere Ihre fein zisellierte argumentatorische Klinge, erinnere aber daran,was ich irgendwann mal über den objektiven Wert eines Argumentes geschrieben habe.

        Was den Titel betrifft, den habe ich heute Mittag erst kreiert und gestiftet. Als Herr über die Qualifikationsvoraussetzungen muss ich Ihnen mitteilen, dass Sie noch erheblich am Empörungseffekt arbeiten müssen. Aber die Verweigerung von Selbstkritik klappt schon ganz gut... ;-)

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Ad 1: Ihre Art, "Bewunderung" auszudrücken, hat schon etwas sehr Spezielles.

          Ad 2: Offenbar gibt es mehrere Preisstifter. Der mit Lorbeerkranz ist bereits vergeben. Dass er von Ihnen gestiftet sei, schrieb ich nirgends. Oder?

          Ich wünsche Ihnen auch eine schöne Advents- und Weihnachtszeit. Und bitte: kein PERSONENKULT.

          Ihr Lob trifft mich in keinster Weise. DER Verweigerer von Selbstkritik ;-)

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Passen Sie lieber auf, denn sonst kommt der große Bruder von Normalo und verlangt, dass Sie die Ehre durch Heirat wiederherstellen müssen.

            ...Das soll einfach heißen, ich pflichte Ihnen bei. :-)

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Passen Sie lieber auf, denn sonst kommt der große Bruder von Normalo und verlangt, dass Sie die Ehre durch Heirat wiederherstellen müssen.

            ...Das soll einfach heißen, ich pflichte Ihnen bei. :-)

  • Der gleiche Ansatz begründet auch die Drogenprohibition und mittelalterliche Prostitutionsgesetze. Eine Kennzeichnungspflicht, genaue Auflistung aller Zutaten inklusive exakte Mengenangabe, Produktionsweise etc. sind sinnvoll. Verbote betrachte ich eher kritisch und werden sicher eine Auswirkung auf die allgemeine gesellschaftliche Ausrichtung haben. Unschöne Begriffe, wie z.B. Volksgesundheit schwingen hier mit.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    In Zeiten des Brexit wird so gerne auf die Briten geschimpft. Dabei haben die es immerhin fertigebracht, der Lebensmittelindustrie schärfere Auflagen aufzudrücken.

    Jemand wie Frau Klöckner macht genau die Politik, die ihr zuzutrauen ist. Eigentlich keine. Moderation, Verhätscheln, freiwillige Vereinbarungen sind keine VERBINDLICHE Politik. Die industrielle Laudatio sagt alles.

    Bei soviel heißer Luft wundert mich nicht, dass die Außentemperaturen wieder steigen. Weiße Weihnacht ade. Es sei denn mit Kristallzucker.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Wie preussisch-obrigkeitlich, diese Einstellung!

      Wo steht eigentlich geschrieben, dass Politik immer mit Befehlscharakter zu funktionieren hat? Was ist mit dem in der Verfassung verankerten Recht des Einzelnen, auch seine Dummheit auszuleben, solange man nicht dabei Andere in ihren Rechten beeinträchtigt (Art. 2 Abs. 1 GG)?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Ihre Einstellung ist offenbar eine andere als meine. Bislang ist es mir verborgen geblieben, dass die meinige 'preussisch-obrigkeitlich' sei. Erstaunlich, dass ich das nicht bemerke, Freund der Freiheit!

        Die gegenwärtige Welt im Allgemeinen und die teutsche im Besonderen kranken nicht an einem überbordenden Befehlscharakter. Das Gegenteil ist der Fall: sie kranken an zu viel vermeintlicher Freiheit, die nur die Freiheit der Wenigen ist, aber nicht Aller. Es sei denn, Sie meinen die Freiheit der Konsumenten, ungesunde Lebensmittel zu kaufen, die ungenügend deklariert sind und dick machen.

        Ich habe im Übrigen dort nichts gegen freiwillige Vereinbarungen einzuwenden, wo sie sich bewähren. Im vorliegenden Fall sehe ich das nicht. Dagegen sprechen einfach die progredienten Gesundheitsausgaben bei immer mehr Erkrankten.

        Der Volksörper ist stark übergewichtig. Doch wohl kaum, weil die Angebote der Lebensmittelindustrie so gesund sind? Eine gesetzlich vorgeschriebene Deklarierungspflicht bei Lebensmitteln könnte hier gegensteuern. Passiert aber nicht. Ein Ausdruck von Befehlscharakter? Hä?

      • @Normalo:

        Welcher Befehl? Theresa May: "Stop using sugar in your tea!" ?

        • @Rudolf Fissner:

          Der hier: "Pay me more money if you want sugar in your tea!"

          ...ist auch ein Befehl und hier kompulsives Mittel der Politik. Tun Sie bitte nicht so, als wäre Ihnen das nicht glasklar.

          • @Normalo:

            Das find ich jetzt übertrieben. Steuern sind ein Befehl? Was soll an dieser Aussage glasklar sein? Der Tea ist eher milchig trüb.

            • @Rudolf Fissner:

              Ich hätte nicht gedacht, dass das so kompliziert ist...

              Aber ok: Eine Besteuerung ist zumindest ein bedingter Befehl (Zahl, wenn..."). Auch ein solcher aber ist zwingend. Er gibt Einem zwar die Möglichkeit, zu wählen, ob man ihn befolgen ODER von der Erfüllung der Bedingung absehen will. Aber er zwingt dazu, sich für eins von beiden zu entscheiden, ohne das man selbst bestimmen darf, wie die Optionen aussehen.

              "Geben Sie mir Ihr Geld, oder ich erschieße Sie" ist eine ähnliche Form der Zwangsausübung. Die Strafrechtslehre kabbelt sich seit Jahrzehnten darum, ob das eine "räuberische Erpressung" oder ein "Raub" ist. Beiden Seiten aber ist klar, dass die ganze Sache böse für Jeden endet, der eigentlich sein Geld UND sein Leben behalten wollte.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Die konnten froh sein dass die Gelbwesten für die adipösen Briten zu klein waren, sonst hätten die Britten wegen der Zuckersteuer betimmt die Supermärkte lahm gelegt.

      • @Rudolf Fissner:

        In GB sind afair alle Warnwesten grün.

        • @Age Krüger:

          Klar doch und Nachts sind alle Katzen grau;-)

  • »den Zuckergehalt dieser Produkte bis zum Jahr 2025 um 20 Prozent zu senken.«



    2025? Das ist doch der Hohn auf Socken...



    :D

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Ich möchte hier gern daran erinnern: Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich; Ausnahme: Eltern für ihre unmündigen Kinder und Personen, die mit Menschen umgehen, die das selbst nicht können.



    Daher - finde ich - soll jede/r leben und auch essen, was er/sie will unter der Bedingung, dass ich - synonym: Die Gesellschaft - von den Folgen weder persönlich noch ökonomisch betroffen bin. Ich will damit sagen: Wer z. B. raucht, der soll das gern tun. Nur möchte ich dadurch nicht belästigt werden, weder durch den Rauch, die Kippen noch durch die medizinischen Folgekosten. Und wer gern eine Fertigpizza zusammen mit Haribokonfekt isst, danach etwas Toffifee nascht und zum Abschluß einen Döner reinzieht, fett wird wie ein Mastschwein und die typischen Erkrankungen sich einstellen: Bitteschön! Nur nicht auf meine Kosten.



    Wir leben in einer aufgeklären und -bisher - weitgehend selbstbestimmten Welt. Ich möchte, dass das so bleibt. Ich ernähre mich übrigens stressfrei ganz normal und finde das weder schwer noch ursächlich, um missionarisch zu wirken. Und ich möchte von meinem Staat nicht drangsaliert werden! Und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass weder Unkenntnis noch Vorsatz durch Gesetze zu beherrschen sind. Der „Markt“ sicher auch nicht.

    • @97088 (Profil gelöscht):

      Also, ich verstehe Sie so, dass Sie für Senkung der Tabaksteuern sind (soweit, dass nur der gesellschaftliche Schaden dadurch ausgeglichen wird), aber dafür für eine Steuer auf Salz, Zucker und Fette?

      • 9G
        97088 (Profil gelöscht)
        @Age Krüger:

        Nö - habe ich mit keinem Wort erwähnt. Mir geht es um bewusste Selbstbestimmung. Staatlicher Preiseinfluß z. B. über Steuern ist interessant - aber ein anderes Thema.

    • @97088 (Profil gelöscht):

      »Und wer gern eine Fertigpizza zusammen mit Haribokonfekt isst, danach etwas Toffifee nascht und zum Abschluß einen Döner reinzieht, fett wird wie ein Mastschwein und die typischen Erkrankungen sich einstellen: Bitteschön!«

      Worum es ja letztendlich auch garnicht geht. Das steht ja weiterhin jedem frei...

  • Der selbstbestimmte Mensch entschied einstmals selbst was er essen will und was nicht. Was geht es meine Regierung an, was ich esse oder trinke?



    Die Generation Facebook ist offensichtlich darauf eingestellt, dass andere vorgeben, was für sie gut oder schlecht ist. Wenn kommentiert wird, dass "Kinder legal vergiftet werden werden" ist das der Höhepunkt der Hysterie.

    • @finches:

      "Der selbstbestimmte Mensch entschied einstmals selbst was er essen will und was nicht."

      Einstmals wurde der selbstbestimmte Mensch bei der Nahrungsbeschaffung auch nicht legal über den Tisch gezogen.

  • Typisch Umgang der Bundesregierung mit der Industrie. Die Industrie kann, wenn sie will, vielleicht, irgendwann mal...

  • Das ist wie TTIP national: die Konzerne bestimmen über die Politiker*innen, was im Gesetz steht|zu stehen hat, weil ihnen sonst zu viel Umsatz entgeht, denn das, was sie verkaufen, schmeckt eben nur mit Höchstdosen an Zucker, Fett und Salz.



    ^^Das Bekenntnis "Garantiert ohne natürliche Zusatzstoffe" und Ampeln könnten "zu größeren Verunsicherungen in der Bevölkerung führen". ^^



    Raffinierter Zucker wird von einigen Ernährungsfachleuten (z. B. Hans-Ulrich Grimm) als Gift beschrieben. Unter



    www.aerztezeitung....ett-umgekehrt.html



    wird erläutert, dass Zucker in Fett UND Fett in Zucker umgewandelt werden kann, also wäre es ··sehr·· sinnvoll beide Stoffe nicht übermäßig zu konsumieren. Fast die Hälfte der Frauen und etwa 60% der Männer in Deutschland sind übergewichtig (bei Kindern 8-12%).



    Die meisten Menschen in D sterben an den Folgen von Übergewicht und den daraus resultierenden Herzerkrankungen.



    ^^Und Freiwilligkweit hat ja schon immer zu den besten Ergebnissen geführt.^^



    Frau Klöckner, Sie unterstützen Konzerne und Lobbyisten, das ist doch offensichtlich! Die Menschen sind Ihnen doch so was von egal.



    "Völlig gegenteilig fällt erwartungsgemäß das Urteil des Verbraucherverbands Foodwatch aus. „Jetzt ist es amtlich: Diese Ministerin ist gesundheitsgefährdend“, sagte Geschäftsführer Martin Rücker. „Frau Klöckner nimmt grassierendes Übergewicht, Diabeteserkrankungen und frühzeitige Todesfälle billigend in Kauf.“"



    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

    • @Frau Kirschgrün:

      Ich frage mich manchmal in was für einer Blase manche Menschen leben. Das was sie hier behaupten steht keineswegs in dem Artikel!



      Der Artikel und die darin präsentierte Forschung zeigen nur dass in sehr geringem Maße vielleicht, was damit keineswegs bewiesen ist, auch eine Umwandlung von Fett zu Glukose stattfinden könnte. Das ist für die Versorgung des Gehirns unerlässlich, das braucht Glukose und kann vom Fettstoffwechsel nicht versorgt werden. Bisher dachte man der Körper würde bei Mangel an Kohlenhydraten diese Energie durch die Verwertung von Eiweißen zur Verfügung stellen, nun eröffnet diese Forschung - theoretisch - einen weiteren Weg.



      Was lesen Sie bitte in den Artikel hinein, haben Sie ihn überhaupt gelesen oder nur selektiv die Teile die Ihnen gefallen?

      Desweiteren ist dem sehr wohl so einiges hinzuzufügen. Was ich esse entscheide immer noch ich selbst, kein Konzern schreibt es vor und keine Regierungsstelle kann (und sollte!) mir verbieten zum Frühstück Raffinade Zucker zu löffeln solange ich die Folgen selbst trage. Und davon werde ich nichtmal Fett oder erhöhe mein Diabetes Risiko, solange ich weder mehr esse als ich zur Deckung meines Energiebedarfs brauche noch zu große Mengen auf einmal esse und damit meinen Blutzucker/meine Insulinausschüttung Achterbahn fahren lasse. Es ist weniger das WAS ich esse, es ist mehr das WIE ich es esse!



      Das sieht man auch daran, dass sie sich recht einfach durch Verzicht auf Fett und Kohlehydrate, per dadurch folgender Überforderung des Körpers mit Eiweißen, die Nieren schädigen können.



      Btw. Ich decke den Großteil meines Tagesbedarf durch Junkfood, Zucker und "Müll", bin aber trotzdem nicht Fett, im Gegenteil, und laut ausgiebiger ärztlicher Untersuchung so gesund es nur geht. Angeblich unmöglich aber trotzdem für viele kein Problem.

      War nicht Eigenverantwortung, weniger Bevormundung durch den Staat und persönliche Freiheit mal ein "linkes Ding"? Also ich meine vor langer, langer Zeit?

      • @Hanzo Tanaka:

        Wer auf rein auf Geschäftsinteressen aufgebaute "Entscheidungsfreiheit" der Verbraucher plädiert – und so habe ich Sie verstanden – hat m. E. nicht kapiert, dass überhaupt erst mal eine Grundlage für Entscheidungsfreiheit vorhanden sein müsste. D. h. für mich, alle Informationen, wie Essen (besonders sog. Convinience-Food, oder z. B. Analogkäse, etc.) zusammengesetzt ist, wie die einzelnen Zutaten wirken, etc..



        Besonders bei Kindern und Jugendlichen dürfte da erheblicher Informationsbedarf bestehen.



        Wir werden mir Werbung und Desinformation zugeballert und Sie behaupten allen Ernstes, es gehe dabei nur um die Eigenverantwortung des Verbrauchers?



        Das ist nicht Ihr Ernst?! Warum sind denn sooo viele Menschen übergewichtig? Das sind doch nicht alles unverantwortliche Deppen?…?!



        Und zum Thema Umwandlung von Zucker zu Fett und umgekehrt. Es steht im Artikel, dass es geht, und ich gehe davon aus, dass das – entgegen der landläufigen Meinung – stimmt. Und da die Forschung das alles noch nicht genau beweisen kann, darf doch wohl aber darauf hingewiesen werden, dass Fett und Zucker (im Übermaß, logisch) genossen, der Gesundheit abträglich ist. Mehr habe ich doch gar nicht gesagt. Und ich hielt es für einen wertvollen Tipp für alle Leser, dass diese Umwandlung in beide Richtungen funktioniert. So weit ich weiß, ist das noch nicht im Bewusstsein der Allgemeinheit angekommen… Also bitte das nächste Mal nicht gar so arg mit der Keule um sich schlagen, danke.



        „Ich frage mich manchmal in was für einer Blase manche Menschen leben.“ Vielleicht meinen Kommentar einfach nochmal durchlesen, was Sie mir vorwerfen steht da nicht. Ich frage mich manchmal in was für einer Blase manche Menschen leben.

  • 8G
    84935 (Profil gelöscht)

    Freiwillige Selbstverpflichtungen waren früher ja auch groß in Mode. Hat jemand eine Statistik, wie viele davon tatsächlich eingehalten wurde? Ich schätze mal unter 10 Prozent!



    Das ist pure Symbolpolitik, um nicht so untätig auszusehen, wie man eigentlich ist. Wahrscheinlich hat die Wirtschaft wieder mit "Arbeitsplatzverlust" gedroht...

  • Ja, suuuper...freiwillige Vereinbarungen. Als Lebensmittelindustrielobbyistin scheint sie ganz gut nebenbei zu verdienen bzw. sie sichert sich den nächsten Job.



    Wär ja auch verwunderlich, wenn die CDU mal was im Interesse der Menschen machen würde anstatt für die Industrie.

  • Deutsche Großindustrie, deutsche Großpolitik - hat schon etwas von Mord (am Verbraucher), anstatt von Tötung auf Verlangen oder (gef.) Körperverletzung mit Todesfolge.

  • freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie... ein Instrument das noch nie versagt hat!