Kolumne Pflanzen essen: Keine Carbs + kein Tier = kein Problem
Bei der Keto-Diät läss man fast alle Kohlenhydrate weg. Als Veganerin stellt sich die Frage: Was kann man dann überhaupt noch essen? Jede Menge!
J uchu! Ich freue mich, in ein paar Wochen wieder für eine Tierschutz-Kampagne von Peta vor der Kamera zu stehen. Meine Speckrollen freuen sich weniger, denn die eliminiere ich derzeit. Mit Kampfsport – und einer ketogenen Diät.
Das ist eine Variante der Low-Carb-Diät, sie basiert auf einer extrem kohlenhydratreduzierten und zugleich fetthaltigen Ernährung. Durch den Kohlenhydratmangel kommt der Körper in die Ketose, er verbrennt Fett anstatt Zucker. Für den Ernährungsplan heißt das: 60 bis 75 % der Kalorien von gesunden Fetten, 15 bis 35 % von Eiweiß und 5 bis 10 % von Kohlenhydraten.
Vielen kommt Normal-Keto schon extrem restriktiv vor. Vegan-Keto ist noch ein paar Zacken schärfer, denn was können Veganer überhaupt noch essen, wenn selbst Nudeln, Reis oder Kartoffeln nicht erlaubt sind?
Jede Menge! Zum Beispiel Chia-Pudding mit Mandeln, Tofu-Rühr„ei“ mit Pilzen, Zucchini-Spaghetti mit Basilikumpesto. In Scheiben geschnitten, gewürzt und im Ofen gebacken, werden aus Zucchini auch wunderbare Chips. Blumenkohl grille ich ganz, verwende ihn feingehackt als Reisersatz oder als Hauptbestandteil eines kohlenhydratfreien Pizzateigs. Mein Favorit derzeit sind allerdings Avocado-Schokoladenpudding und niedrig-glykämische Früchte wie Heidel-, Johannis- und Himbeeren, die ich mit Kokosschlagsahne garniere.
Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.
Dazu esse ich noch jede Menge Grünzeug: Spinat, Brokkoli, Grünkohl, Pak Choi, Löwenzahnblätter, Gurken und Salate aller Art enthalten jede Menge Nähr- und Ballaststoffe – aber wenig Kohlenhydrate. Zwischendurch gibt’s Nüsse oder veganen Joghurt, natürlich zuckerfrei, außerdem Zitronenwasser, das dem Körper hilft, Übersäuerung zu vermeiden.
Die ersten zwei, drei Tage, in denen der Körper auf Fettverbrennung umgestellt hat, waren hart. Ich fühlte mich schlapp, war launig und hatte leichte Kopfschmerzen. Doch seitdem bin ich energiegeladen und am Ende des Tages pappsatt.
Wichtig: Keto ist nicht geeignet für Menschen mit Diabetes, Herz- oder Nierenproblemen. Und ich sehe diese Ernährungsweise auch nicht als Lebensphilosophie. Allerdings ist sie eine verdammt gute Methode, um ein paar Kilos loszuwerden, ohne hungern zu müssen. Außerdem ist die fast komplette Reduzierung von Zucker in all seinen Formen für ein paar Wochen ein guter Resetknopf für Körper, Geist und Psyche. Und auch mein Fotograf Manfred Baumann freut sich – der muss meine Bilder dann nämlich nicht so lange photoshoppen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag in Magdeburg
Auto rast in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Fragestunde mit Wladimir Putin
Ein Krieg aus Langeweile?
Einigung über die Zukunft von VW
Die Sozialpartnerschaft ist vorerst gerettet
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen