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Identitäre auf der BuchmesseTumulte bei Rechtspopulisten

Bei einer rechten Buchpräsentation auf der Frankfurter Buchmesse kommt es zu einem Handgemenge. Die Messe distanziert sich nur dürr.

Linke? Rechte? Für die Veranstalter der Buchmesse alles eins Foto: dpa

Auf der Frankfurter Buchmesse ist es am Samstag am Rande einer Veranstaltung des Verlages Antaios zu Tumulten gekommen. Etwa 100 Menschen hatten zuvor friedlich gegen die Auftritte von rechten Autor_innen und Politikern protestiert. Der Antaios-Verlag und sein Gründer Götz Kubitschek werden der Neuen Rechten zugeordnet.

Am Samstag hatten die Betreiber des Verlages, der erstmals seit vielen Jahren wieder auf der Frankfurter Buchmesse vertreten war, mehrere Lesungen veranstaltet. Auf dem Programm standen etwa Akif Pirinçci, der erst kürzlich wegen Volksverhetzung verurteilt worden war, sowie Aktivisten der rechtsextremen Identitären Bewegung. Björn Höcke, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, nahm an einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Präsentation des Buchs „Mit Linken leben“ von Caroline Sommerfeld und Martin Lichtmesz teil.

Bereits zu Beginn der Veranstaltung war es zu Zwischenrufen seitens linker Demonstrant_innen gekommen. Größeres Aufsehen erregte eine Gruppe Protestler_innen, die Pappschilder in die Höhe hielt. Auf ihnen standen Sprüche wie „Ihr seid Nazis. Punkt!“. Rechte bedrohten und beschimpften die Gruppe, entwendeten und zerstörten ihre Schilder. Im Publikum von Antaios befanden sich zu dieser Zeit auch einige Neonazis, unter anderem Patrick Schröder, der zuletzt mehrere von tausenden Rechten besuchte Neonazi-Konzerte im thüringischen Themar organisiert hatte. Die Polizei griff schließlich ein und nahm die Personalien einiger Demonstrant_innen auf.

Kubitschek muss absagen

Während Akif Pirinçci über die „gesellschaftliche Lage“ sprach, hatte sich die Situation zunächst wieder beruhigt. Die Polizei hatte ihre Präsenz erhöht, vereinzelte kritische Zwischenrufe unterband der Sicherheitsdienst der Messe.

Als um 18 Uhr mit Martin Sellner und Mario Müller zwei Führungsfiguren der Identitären Bewegung in Österreich und Deutschland das Podium betraten, wurde es plötzlich laut. „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda!“, riefen rund 100 Menschen, die sich zuvor unter das Publikum gemischt hatten. Die Rechten konterten mit Parolen wie „Jeder hasst die Antifa“. Die Polizei bildete eine Kette, die Gruppen standen sich eine ganze Weile lang gegenüber. Um 18.40 Uhr teilte die Polizei Kubitschek mit, dass die Veranstaltung nicht mehr stattfinden werde. Die Demonstranten zogen daraufhin ab.

Als der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos, auf dem Podium die Auflösung der Veranstaltung bekannt geben wollte, griff Kubitschek ihm mehrfach ans Megaphon. Die Menge skandierte „Heuchler, Heuchler“, Boos musste unverrichteter Dinge abziehen. Kubitschek kündigte an, die Veranstaltung auch ohne Erlaubnis und ohne Mikrofone fortsetzen zu wollen. Er beklagte sich über den Umgang der Buchmesse mit seinem Stand. Bereits in den Nächten zuvor seien Bücher beschädigt oder entwendet worden. Nach wenigen Minuten beendete Kubitschek die Veranstaltung schließlich doch, gemeinsam mit anderen Verlagsmitarbeitern zog er zurück zum Stand von Antaios. Die Veranstaltung mit den beiden Aktivisten der Identitären Bewegung war vorbei.

In einer sehr allgemein gehaltenen Stellungnahme der Buchmesse zu den Vorfällen heißt es, man verurteile jede Form von Gewalt. Eine explizite Distanzierung von rechten Positionen enthält die Mitteilung nicht (taz-Blog-Beitrag von Margarete Stokowski). Ob die Buchmesse aus Kubitscheks Verhalten gegenüber ihrem Direktor Konsequenzen ziehen wird, wollte die Pressesprecherin Kathrin Grün am Sonntag nicht kommentieren, versicherte jedoch: „Aber natürlich denken wir auch darüber nach.“ Die Polizei spricht in einer aktuellen Pressemitteilung von zwei vorläufigen Festnahmen. Verletzt wurde niemand.

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36 Kommentare

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  • Von Meinungsfreiheit und Narrenfreiheit.

     

    Es gibt ein großes Missverständnis unter vielen Bürgern, selber meist nicht dedizierte Rechte, die Protesten gegen Rechte Meinungsäußerungen Einschränkung der Meinungsfreiheit unterstellen. Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht. Als solches regelt es das Verhältnis vom Bürger zum Staat. Wenn die Polizei die Äusserung einer Meinung unterbindet, so ist die Meinungsfreiheit eingeschränkt. Äussert ein Bürger seinen Unmut über eine Meinung, in Wort oder Hat, hat das nichts mit Meinungsfreiheit oder ihrer Einschränkung zu tun. Ein Recht seine Meinung ohne Widerspruch, ohne Gegenrede, ohne Unannehmlichkeiten und wenn die Meinung amoralisch ist ohne Verlust an Ansehen für die Person und Respekt zu äußern, ein solche Rechte gibt es nicht. Das Recht zu sagen was man möchte, ohne von seinen Mitmenschen verantwortlich gehalten zu werden, das ist Narrenfreiheit, nicht Meinungsfreiheit. Narrenfreiheit gibt es nicht.

  • Verlage, deren Inhalt im Wesentlichem aus Haßpredigten gegenüber Andersdenkenden, Aufrufen zur Gewalt, der Verheerlichung des Nazionalsozialismus, Intoleranz, Volksverhetzung und Fake-News besteht und sich gegen Meinungsvielfalt stellt, hat jedes Recht verwirkt, sich auf Meinungsfreiheit zu berufen. Das ist keine Einschränkung, sondern die Verteidigung von Meinungsfreiheit. Derartige Verlage haben nichts auf einer Besuchermesse zu suchen. Für diese einfache Erkenntnis braucht man nicht links zu sein - erstaunlich der Versuch, diese Erkenntnis immer in ein linkes Eck stellen zu wollen.

    • @Unvernunft:

      Krawall gegen Andersdenkende als Verteidigung der Meinungsfreiheit - wenn das die neue politische Kultur ist, dann wird mir genau so Angst und bang wie bei dem Anblick eines Herrn Höcke mit einer Deutschlandfahne über dem Bein - das ist für mich so eine Liga

      • @Sedesmaterie:

        Welcher Krawall war denn da?

         

        Da haben Leute ihr Recht auf Meinungsäußerung genutzt und Plakate hochgehalten und laut ihre Meinung gesagt.

        DAS ist Meinungsfreiheit und kein Krawall.

      • @Sedesmaterie:

        Die Demonstranten wurden schließlich von den Identitären angegriffen - der Krawall ging also von denjenigen aus, die für sich Meinungsfreiheit reklamieren, anderen aber das Demonstrieren verbieten wollen und gewalttätig Schilder zerstören.

  • Es ist immer wieder verwunderlich wie klar man hier autoritäres Gehabe, antidemokratische Tendenzen und Gewalt mit Rechten verbindet. Dabei stehen die Linken den Rechten in all diesen Bereichen um nichts nach! Wer das nach G20, Venezuela und Co immer noch nicht kapiert der drückt wohl mit größter Freude beide Augen zu wenn es um das eigene Lager geht.

    • @disenchanted:

      Seltsam, daß versucht wird, G20 den Linken in die Schuhe zu schieben, aber mit keinem Wort erwähnt wird, daß die meißten sog. unpolitische Hooligans, rechtsradikale nationale Autonome und sonstige frustrierte Schlachtenbumler mit viel Hass auf Staat und Polizei waren, die sich selbst weit weg von links oder gar nicht als links einordnen. Tatsache ist: die RAF ist 40 Jahre her, wohingegen Morde und Massenmorde ständig von Rechtsextremen und tagtäglich Angriffe auf Menschen von Rechten verübt werden. Wer das leugnet, hat einen verzerrten Blick.

      • @Unvernunft:

        Was für ein unsinn. Wenn es sich hier um Gewalttourismus handeln würde dann käme derartiges auch regelmäßig bei Demonstrationen anderer politischer Strömungen vor. Das passiert aber nicht.

         

        Politisch motivierte Gewalt geht von Linken und Rechten gleichermaßen aus. Die Statistiken dazu sind eindeutig.

        • @disenchanted:

          "Politisch motivierte Gewalt geht von Linken und Rechten gleichermaßen aus. Die Statistiken dazu sind eindeutig."

           

          Die Einen hängen NPD-Plakate ab und veranstalten Sitzblockaden gegen Aufmärsche von Rechtsextremen.

           

          Die anderen zünden Flüchtlingsunterkünfte an, erschiessen Migranten und mißhandeln Obdachlose.

           

          Aber klar, "statistisch gesehen", alles dasselbe... man muß halt nur die Brille mit den Glasbausteinen nehmen.

    • @disenchanted:

      Dann erklären Sie mit Ihren offensichtlich anarchistischen Ansichten mal, wie sonst ein Gemeinwesen funzen soll ohne bestimmte Autorität?

  • Die WELT hat alles Nötige dazu gesagt: "Die Tumulte auf Frankfurts Buchmesse sind traurig. Eine Gesellschaft, in der schon die schiere Präsenz von Verlagen jenseits des Mainstreams ein Politikum ist, hat mit Meinungsfreiheit ein Problem."

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @Manfred Hansen:

      Was stört es eine linke Eiche, wenn ein rechtes Schwein sich an ihr kratzt.

      • @25726 (Profil gelöscht):

        Was stört es die Eiche wenn Zecken an Ihr knabbern.

         

        Es ist nie das schlechte Obst an der sich die Maden laben.

         

        Was stört es die Deutsche Eiche wenn sich Wildschweine dran schubbern .

        • @Aswin:

          [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

  • Es kann nicht um Toleranz gehen für rechts oder links. Es geht um Toleranz den Toleranten, Intoleranz den Intoleranten.

    • @Tom Farmer:

      Meine Definition von Toleranz im KOntext: Anderen das Anderssein zu erlauben. Solange das für alle gilt scheint das erst mal ok.

      Natürlich im Rahmen von Grundgesetz und nachgelagerten Gesetzen und Verordnungen.

    • @Tom Farmer:

      Ziemlich frei nach Rosa Luxemburg?

    • @Tom Farmer:

      Wow. Wie kann man so einen Satz bringen und sich für progressiv halten? Die Übersetzung ist schlicht: „Alles was ich für richtig halte ist einzig richtig, alles was ich nicht für richtig halte verdient keinen Respekt und darf mit allen Mitteln unterdrückt werden“. Das ist bereits in sich intolerant. Nach Ihren eigenen Regeln sollte man so etwas nicht tolerieren...

      Meine Idee von Meinungsfreiheit und freier Rede (im Rahmen dessen was legal und legitim ist) ist eine andere, muss ich zugeben. Die hat mehr etwas mit Rede und Gegenrede zu tun und der Kraft von Argumenten. Wer meint die Rede anderer unterdrücken zu müssen um seinen Standpunkt durchzusetzen, dem mangelt es meist an Argumenten.

    • @Tom Farmer:

      "Intoleranz den Intoleranten." Das erinnert mich irgendwie an religiöse Fanatiker. Die sind auch immer tolerant gegenüber allen, die genauso denken wie sie selber.

    • 8G
      80772 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      Und wer bestimmt, wo Intoleranz anfängt? Also jemand, der bestimmt, wo die Grenze zwischen Toleranz und Intoleranz liegen soll, ist ja per se schon intolerant. Und wer ist der Intolerante, dem gegenüber man intolerant sein soll, es stehen sich dann ja im Endeffekt zwei intolerante Gruppierungen gegenüber. Das ist Ergebins ist eine Endlosspirale.

      Also in der Praxis: A sagt: Das Kopftuch ist intolerant gegenüber Frauen. B sagt: Diese Aussage ist intolerant gegenüber den Muslimen. C sagt: die Ausage von B ist intolerant gegenüber der Meinung von A. D sagt .... (Endlosspirale). ALLE könnten mit "keine Toleranz den Intoleranten" argumentieren. Mit der gleichen Argumentation könnten auch die Rechten ihr "Programm" durchziehen. So einfach ist das nicht.

      • @80772 (Profil gelöscht):

        Vielleicht können die Herrschaften ja mehr mit dem Begriff "wehrhafte Demokratie" anfangen. Eine demokratsiche Gesellschaft ist nicht zur Tolerierung von demokratiefeindlichen Positionen verpflichtet. Natürlich behaupten völkische AfDler, Deutschnationale und Identitäre (also Neo-Neonazis) sie seien Demokraten, aber ein kurzer Blick nach Polen oder Ungarn oder auch in die Publikationen dieser rechtsversifften Alt-33er und der Lack ist ab. Man braucht nicht die Antifa zu sein, um den Anfängen wehren zu wollen...

  • Wie man den Nachrichten bislang entnehmen konnte, waren es Übergriffe von verschiedenen Seiten. Daher ist es richtig, dass die Buchmesse ein allgemeines Statement abgibt. Schließlich steht die Buchmesse nicht für einen ideologischen Kampf für oder gegen eine Seite sondern für Meinungsfreiheit. Da dürfen Bücher von Diktatoren ausgestellt werden, da wird die AfD im Vergleich zu vorbildlichen demokratischen Partei.

    Die Buchmesse steht damit auch bewundernswert für die demokratischen Freiheiten ein, die viele meinen im Kampf gegen Rechts über Bord werfen zu können. Kritisiert wird daher, wer auf der Buchmesse Randale macht - unabhängig davon welche Meinung er oder sie vertritt.

    • @Velofisch:

      So sehe ich das auch.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Warum schreiben Sie "ideologischer Kampf für oder gegen eine Seite".

      Es geht hier nicht um rechts gegen links, sondern um rechts gegen den ganzen Rest. Es ist verharmlosend, wenn sie das so beschreiben, als sei das eine Auseinandersetzung zwischen zwei Randgruppen. Es ist keine Frage von "Ideologie", demokratisch zu sein und Neofaschisten entgegenzutreten. Das ist eine Frage der demokratischen Grundhaltung.

       

      Am Mittwoch haben Organisatoren der Messe und der OB auch schon demonstriert. Da war nur keine Lesung mit Höcke oder Identitären. Deswegen wurden diese Demonstranten auch nicht körperlich angegangen.

      Die Antonio-Amadeu-Stiftung wurde direkt als Nachbar des Antaios-Verlages eingesetzt. Die meinte, es sei deren Recht, dort auch auszustellen und wollte sie nicht ausschließen. Der OB von der SPD sieht das anders.

       

      Am Freitag gab es die erste Körperverletzung von Rechts gegen einen linken Verleger.

      Das war ein Übergriff.

       

      In den Zeitugen lese ich nur, dass es Geschubse gab und die Polizei trennend eingreifen musste.

      "Übergriff" ist so ein beliebtes Wort, kann aber fast alles bedeuten. Es klingt nach Vergewaltigung und nicht nach Geschubse oder Bücher-klauen (eigentlich völlig normal auf Buchmessen bei nahezu allen Ständen, in Leipzig bringen die Verlage immer mehr Bücher mit, als sie sonst bräuchten) oder Bücher verdrecken. Das ging sicher über das normale Maß bei anderen Ständen hinaus.

       

      Übergriffe sind Klauen oder Kaffeesatz verteilen aber trotzdem nicht. Das ist Diebstahl und Sachbeschädigung.

      Bei beiderseitigem "Geschubse" (so mehrere Zeitungen) von Übergriffen zu reden - verharmlost man da nicht, was "Übergriff" bedeutet?

       

      Bei mir im Viertel fiel gestern ein Konzert aus, weil die Musiker am Freitag in Potsdam von Nazis überfallen wurden und krankenhausreif geprügelt wurden, mit Flaschen ins Gesicht geschlagen etc. - Das ist ein Übergriff.

       

      Es gibt keine Normalität gegenüber Neofaschisten. Das hieße, die Normalisierung von extrem rechter Gewalt zu betreiben.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Die Sache ist insgesamt komplizierter. Die Atmosphäre auf der Buchmesse ist - zumindest im rechten Bereich- ziemlich angespannt. Zunächst geht das - bisher zumindest nicht offiziell wiedersprochene - Gerücht, daß die A.A. Stiftung keine Standgebühr zahlen muß, wie alle Anderen. Dann wurden in der Nacht zum Freitag die Stände des Manuscriptum-Verlags und der Zeitschrift "Tumult" geplündert (Bücher und Werbematerial weg), wofür man den Börsenverein des deutschen Buchhandels mitverantwortlich macht, da in einem Statement von "kreativem Protest" die Rede war und Standnummern und Orte explizit genannt wurden. Wie die Diebe nachts in die Messehalle gelangten ist ungeklärt.Die rechte Seite ist aber ziemlich angefressen und steht auf dem Standpunkt, daß man sich das "nicht gefallen lasse".

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Deiner Aussage entnehme ich das Gewalt die von Links kommt also völlig in Ordnung ist, Hauptsache geht gegen Rechts dann ist das schon in Ordnung?

         

        Deine Aussage ließt sich wie ein Propaganda Text aus dem 3 Reich nur die Feindbilder wurden umgeschrieben ansonsten aber eins zu eins...

        Ist ja auch kein Wunder wenn man bedenkt das die NSDAP eine Linke Oposition gewesen ist und nichts mehr hasste wie das Rechte Bürgertum ...

        • 2G
          25726 (Profil gelöscht)
          @Aswin:

          Euch rechtem Gesindel ist wirklich keine Geschichtsklitterung zu dämlich. Wenn man Euren Schlägertrupps nicht einfach die linke Wange hinhaelt,sondern Euch in die rechte Fratze schlägt, heult Ihr auf und jammert:"Skandal! Die linksversifften Gutmenschen setzen sich zur Wehr. Das ist linker Faschismus".

           

          Nein. Das ist die linke Antwort auf Euren faschistischen Terror in Wort und Tat.

  • Gestehen wir Rechtsextremen die freie Meinungsäußerung zu, gibt es für den Rest von uns bald keine mehr. So ist es in Deutschland schon einmal gelaufen. Wir sollten nicht denselben Fehler noch einmal machen - tolerant gegenüber Rechten, bis sie die Macht übernehmen. Wehret den Anfängen.

     

    Es ist bezeichnend, wie aggressiv die "neue Rechte" nach dem Einzug der AFD in den Bundestag agiert. Ganz offen. Die fühlen sich auf der Siegerstraße. Dem muß Einhalt geboten werden.

     

    Was im Artikel nicht vorkommt: Ein Verleger vom Trikont-Musikverlag wurde bei einer Lesung der rechtsextremen "Jungen Freiheit" verprügelt, nachdem er seine Meinung dazu geäußert hatte. Ein Beweis dafür, daß Neonazis für sich die Meinungsfreiheit in Anspruch nehmen, sie aber anderen nicht zugestehen.

    • @kditd:

      Nein, jemandem die Meinungsäußerung verbieten müssen "wir" gewiss nicht. Ich tue sogar regelmäßig das Gegenteil und tausche mich mit Bekannten und Freunden aus, die sich dezidiert politisch rechts oder links verorten und nehme das als sehr erhellend und interessant wahr.

      Sie möchten historisch argumentieren, dann seien Sie bitte auch konsequent und betrachten das gesamte Bild der Vergangenheit. Es gibt zahllose Beispiele für Meinungsunterdrückung durch linke Regimes oder auch Religionen, nicht zuletzt sogar aktuell noch in Nordkorea oder im islamischen Raum.

      Weil die Nazis die Meinungsfreiheit unterdrückten, jetzt allen irgendwie gearteten Rechten oder auch Rechtsextremen einfach die Meinung zu verbieten, wäre vollkommen absurd, da es eine argumentative Auseinandersetzung ausschließt.

      Ich verbiete einem sozialistischen Freund ja auch nicht den Mund, weil sonst die Stasi schon wieder in den Startlöchern steht.

      Mit Verlaub, Ihre Position finde ich ebenfalls extremistisch. ich bin aber in jedem Fall dafür, dass Sie diese frei äußern dürfen.

    • @kditd:

      Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Gestehen wir denjenigen keine Meinungsfreiheit zu, die Meinungen äußern, die wir abstoßend finden, dann gibt es bald keine Meinungsfreiheit mehr. Diesen Fehler hat Deutschland schon einmal gemacht. Damals ging es um den Kampf gegen links, gegen die linke Räterepublik, die als große Bedrohung aufgebauscht wurde. Deshalb wurden die Kommunisten aus den Parlamenten entfernt und mit den verbleibenden Abgeordneten die demokratischen Freiheiten abgeschafft und Hitler zum allmächtigen Herscher bestimmt, obwohl er in den Wahlen keine Mehrheit erhalten hatte.

       

      Wir müssen für unsere Demokratie und die Meinungsfreiheit kämpfen - nicht dagegen.

      • @Velofisch:

        Es geht nicht um Meinungen, die wir abstoßend finden, sondern um eine politische Strömung, die selbst gern jede Meinungsfreiheit abschaffen würde, was historisch belegt ist, da sie es schon einmal getan hat.

         

        Lassen wir Neonazis unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit ihr Gift verspritzen, verlieren wir bald beides, Demokratie und Meinungsfreiheit...

        • @kditd:

          Es geht nicht um Meinungen, die wir abstoßend finden, sondern um eine politische Strömung, die selbst gern jede Meinungsfreiheit abschaffen würde, was historisch belegt ist, da sie es schon einmal getan hat.

           

          Lassen wir Sozialisten und Kommunisten unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit ihr Gift verspritzen, verlieren wir bald beides, Demokratie und Meinungsfreiheit...

        • @kditd:

          Worin unterscheiden wir uns dann noch von denjenigen, die die Meinungsfreiheit abschaffen wollen? Diejenigen in der AfD, die die Meinungsfreiheit einschränken wollen, wollen dies auch immer nur für ihre Gegner - nicht für sich selber.

          Nicht das Label macht den Unterschied sondern der Inhalt. Wenn also de Maizière rechtsradikale Politik macht und Maas Meinungsfreiheit einschränken will, so ist das die gleiche Ebene wie die AfD. Dagegen müssen wir uns wehren. Mich erschüttert, wie wenig echte Demokraten im linken Spektrum zu Hause sind und wie viele nur in einem blinden Lagerdenken verhaftet sind. Das sind dann auch die Leute, die gegen Trump auf die Straße gehen, weil er Maßnahmen gegen die Dreamer-Generation einführen will, die in Deutschland schon lange existieren und von den gleichen Leuten nicht kritisiert werden. Wir müssen in unserer Politik offener und ehrlicher werden, sonst haben die radikalen Populist_innen ein leichtes Spiel. Sie brauchen uns einfach nur einen Spiegel vorzuhalten und gewinnen die Sympathien der Leute. Denkt und argumentiert inhaltlich und nicht nach vorab festgelegten Gut-Böse-Schematan.

          • @Velofisch:

            Hass ist keine Meinung! Gewalt - auch körperliche - ist keine Meinung! Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken lassen zu wollen, unter dem Deckmäntelchen, das sei gut für Deutschland, ist keine Meinung!

        • @kditd:

          Naja, aber es gibt ja die verfassungsmäßig garantierte Richtlinie, Meinungen sind sollange Erlaubt, solange ich keine Hetze und Verachtung damit betreibe. Sprich, ich darf der Ansicht sein, das der Deutsche den Afrikaner genetisch überlegen ist und das frei aus verkünden, aber ich darf daraus nicht den Schluss ziehen, dass der Afrikaner umgebracht werden darf.

          Ich darf ja auch für Straftaten, wie Kiffen, oder Mord sein, darf sie aber nicht umsetzen. Das meint Freie Meinung.

          Klar, gibt es da einen großen Graubereich, so das man über die in der Verfassung definierten Grenzen streiten darf und man mus eingreifen, wenn Voklsverhetzung, bzw. aufruf zur straftat oder ähnliches vorliegt aber je mehr gegenläufige Meinungen in einer Demokratie verdrehten und erlaubt sind, desto stabieler wird die demokratie. erst wenn es einzelnen, alles bestimmende meinungen, wie im faschismuss, oder komunissmus gibt, können sich diktaturen etablieren.

          z.B. sorgt ein kleiner Anteil von Nazies dafür, dass ein großer Teil der Bevölkerung sich kritisch mit dem Thema auseinandersetz, anstatt dass es in der Versenkung versinkt.

  • Warum nicht gleich unliebsame Bücher verbrennen? Hat doch in Deutschland Tradition.