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Grünen-Politiker zieht Wahlbilanz„Wir waren zu harmonisch“

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter über die Wahlschlappe in NRW und die Lehren, die seine Partei daraus ziehen sollte.

Schön grün, aber am Ende muss das Zeug auch jemand kaufen Foto: dpa
Sabine am Orde
Interview von Sabine am Orde

taz: Herr Hofreiter, die Grünen haben in NRW miserabel abgeschnitten, die Umfrageergebnisse bundesweit sind schlecht. Was muss sich ändern?

Anton Hofreiter: In NRW sind wir mit hohem Risiko und großer Reformbereitschaft in das schwierige Gebiet der Schulpolitik hineingegangen. Wir haben da sicher nicht alles richtig gemacht, und was wir richtig gemacht haben, ist nicht genug hängen geblieben. Leider haben Klima- und Umweltpolitik keine ausreichende Rolle gespielt – das ist bundesweit gerade auch nicht anders. Generell waren wir zu harmonisch unterwegs und haben nicht ausreichend deutlich gemacht, wofür wir stehen.

Es scheint das schlagende Argument zu fehlen, warum man die Grünen heute noch wählen sollte.

Wir werden den Menschen deutlicher machen, wofür wir stehen und was die Menschen kriegen, wenn wir regieren: Umweltschutz, Gerechtigkeit, Vielfalt. Zum Beispiel brauchen wir Null-Emissions-Autos. Die brauchen wir aus Klimaschutzgründen und aus Gesundheitsgründen. Und auch, um die Autoindustrie zu retten und Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu sichern. Entweder diese Autos werden hier produziert oder eben woanders. Wir müssen soziale Sicherheit für alle mit Nachhaltigkeit verbinden. Für Europa und gute Flüchtlingspolitik brauchen wir Menschlichkeit statt Abschottung, Integration statt Spaltung.

Jenseits des Autos sind das Allgemeinplätze, die man auch bei anderen Parteien findet.

Entscheidend ist aber die Umsetzung. Zum Beispiel bei der Integration. Klares Beispiel: Der Familiennachzug muss wieder eingeführt werden. Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz, das den Namen verdient. Und bei einer verschwurbelten Leitkulturdebatte der Union werden wir uns nicht wegducken.

Ducken sich die Grünen weg? Fehlt es also an Kampfgeist und Konfliktfreudigkeit?

Nein, wir werden noch deutlicher machen, wofür wir stehen, und dass das, was die Bundesregierung derzeit macht, so nicht funktioniert. Beispiel Europa, Beispiel Dieselabgase.

Im Interview: Anton Hofreiter

47, ist seit 2013 Fraktionsvorsitzender der Grünen. Er wollte die Grünen als Spitzenkandidat in den Bundestagswahlkampf führen, landete aber bei der Urwahl nur auf Platz drei hinter Cem Özdemir und Robert Habeck.

Aber dann sägt die Union an der doppelten Staatsbürgerschaft und was hört man von Cem Özdemir? Dass eine Reform der doppelten Staatsbürgerschaft durchaus sinnvoll sein könnte. Braucht man dafür die Grünen?

Da ist Cem bewusst missverstanden worden. Wir verteidigen den Doppelpass und Cem verteidigt den Doppelpass auch. Über Reformen kann man doch immer nachdenken.

Natürlich kann man das. Bleibt aber die Frage, warum man die Grünen wählen sollte.

Wir werden es immer wieder sagen: 1. Ökologie, 2. Gerechtigkeit, 3. Verteidigung der Bürgerrechte und der offenen Gesellschaft. Konkret, bei der Ökologie: Raus aus dem Verbrennungsmotor, rein in alternative Antriebe, raus aus der Kohlekraft, Ausbau der erneuerbaren Energien, raus aus der Massentierhaltung, mehr gute Landwirtschaft. Bei der Gerechtigkeit: Einführung einer Bürgerversicherung, als gute Krankenversicherung für alle, und Alleinerziehende brauchen insgesamt mehr Unterstützung. Bei der Bürgerrechtsfrage: Rechtsstaatlichkeit nicht abbauen, keine anlasslose Datenspeicherung. Und die Verteidigung von Europa natürlich. Das alles muss man sehr klar und deutlich ausdrücken.

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Sie fordern also mehr Zuspitzung. Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt aber stehen eher für einen abwägenden, mittigen Kurs. Sind sie dafür die richtigen Kandidaten?

Ja, das sind sie. Sie sind beide erfahrene Bundespolitiker und mit ihren Biografien stehen sie für das grüne Profil. Neben Ökologie eben für soziale Gerechtigkeit und Integration. Cem ist der beliebteste Oppositionspolitiker. Die können das.

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45 Kommentare

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  • Genau! Null mal Null ist Null, bleibt Null.

    „Da ist nix bei über“ (Zitat: Oma)

  • Ich finde es nicht statthaft die der AfD die Parteifarbe braun anzudichten. Beiben wir doch fair.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Lutz Maximilian:

      Stimmt, Sankt Pauli sind die nicht...

      • @74450 (Profil gelöscht):

        aber Scheiße

        • @Kurzer Prozess:

          und braun

  • Warum haben die Grünen bei der NRW-Landtagswahl so stark verloren. Eine der offiziellen Erklärung ist die Schulpolitik und hier insbesondere die Inklusion. Die Menschen wollten sie angeblich nicht.

     

    Ist das wirklich so?

     

    Wann immer ich mich mit dem Thema Inklusion auseinandergesetzt habe, habe ich für Inklusion schon eine gewisse Bereitschaft gefunden … allerdings gab es immer Kritik an der Ausführung mit der Brechstange. Doch Kritik war „nicht erlaubt“:

     

    Auf dem letzten Kirchentag in Stuttgart besuchte ich ein Forum zur Inklusion. Eltern- und auch Lehrervertreter argumentierten gegen die Art und Weise der Umsetzung. Der Vertreter der Grünen vermochte offensichtlich nicht, ihnen wirklich zuzuhören und ihre Einwände aufzunehmen. Stattdessen diffamierte er sie als „reaktionär und rückwärtsgewandt“ und beendete seinen „Dialog“ am Ende, „mit solchen könne und wolle er nicht mehr reden“. Ein (Lehrer-)Kollege von mir, der auf einer öffentlichen Veranstaltung hier im Ort gegen die Form und Durchführung der Inklusion argumentierte und dabei den Namen unserer Schule nannte, bekam anschließend von der Schulbehörde eine Abmahnung.

     

    Das Problem sehe ich also darin, dass Ideen der Grünen grundsätzlich als sakrosankt gesetzt werden. Inhaltliche Diskussionen sind praktisch nicht möglich. Wer die Idee nicht bedingungslos teilt, wird abgewertet und sozial geächtet. Dieser Mechanismus ist nicht nur auf das Schulthema Inklusion beschränkt!

     

    Das haben die Menschen gemerkt und zunächst aus Angst geschwiegen. Doch weil es immer mehr wurden, wurden die Stimmen dann doch zunehmend lauter. Die Wahl schließlich bot die Gelegenheit, nicht die Inklusion als solche, aber die praktische Umsetzung und vor allem den verachtenden Umgang der Grünen mit Menschen, die eigentlich guten Willens sind und waren, abzuwählen.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Die Grünen stehen nicht für gerechte Sozialpolitik sondern für die Agenda 2010, genauso wie die SPD

  • Wenn jemand wissen möchte, was das Problem der Grünen ist, genügt eindeutig dieses Interview.

    Laut mehreren Zeitungsartikeln sollen für die WählerInnen die Themen Schule und Innere Sicherheit ausschlaggebend gewesen sein.

     

    Die Akademiker-Partei Die Grünen schafft es nicht, ihr eigenes Klientel von ihrer Schulpolitik zu überzeugen, nachdem sie 7 Jahre lang das entsprechende Ministerium besetzt hatte. Stattdessen setzte sie Reformen gegen den von Anfang an deutlich artikulierten Willen von Lehrern und Eltern durch. Dass ihnen eine solche Politik in einer Demokratie um die Ohren fliegt, ist nur angemessen.

     

    Und was sagt Herr Hofreiter dazu? Er redet vor allem von Null-Emissions-Autos - einem Thema, das in den Bundeswahlkampf gehört. Irgendwie haben Teile der Grünen offenbar sogar den Bezug zu ihren Stammwählern in besonderem Maße verloren.

  • Lieber Toni. ZU diesem ZItat eine Anmerkung:

    "In NRW sind wir mit hohem Risiko und großer Reformbereitschaft in das schwierige Gebiet der Schulpolitik hineingegangen."

     

    "If it´s working, don´t fix it"

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Jens Frisch:

      Meinen Sie denn, das Schulsystem in NRW funktioniert gut?

  • "Zum Beispiel brauchen wir Null-Emissions-Autos."

     

    Null Emission? Also ohne Geräusch, ohne Reifenabrieb, ...? Das ist sinnbefreites Politikergeschwafel!

    • @Eichet:

      Hört sich aber doch gut an - gell.

    • @Eichet:

      Wissen Sie was ein Null-Emission-Kommentar ist?

  • durch den viel zu dominanten realoteil der Grünen unterscheiden sie sich eben schon lange nicht mehr von den Parteien der Mitte.

    Die nur bei näherem hinsehen hervortretenden feinen Unterschiede nimmt die große Wählermasse nicht wahr. Die Medien tun ihren rest dazu und schon geht es den Bach runter. Aufwachen liebe Leut. Mehr "radikalität" wie früher ist gefragt, nicht nur im Ökobereich, auch im Wirtschaftsresort, bei der Innenpolitik und Sozialpolitik. Inhaltlich könntet ihr das sicherlich, schließlich schafft es Macron auch.

    Auch die Kuschelkurse in den Länder-Koalitionen lassen Euer Profil verblassen; Eure Arbeit dort ist zu wenig lebendig nach Aussen hin. Da entsteht schnell der Eindruck, die tun doch nichts wenn sie mal am "Ruder" sind, ergo das gleiche wie die großen Parteien. Da muß mehr "zoff" in das tägliche Tun. Aber vermutlich ist das ruhighalten erkauft mit der jeweiligen Regierungsbeteiligung und dem Geld das es dafür gibt. Tja das liebe Geld eben.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Sonnenhaus:

      "Inhaltlich könntet ihr das sicherlich, schließlich schafft es Macron auch."

       

      Macron hat es auch leichter radikal zu sein, da in Frankreich eine Art Reformstau herrscht, der in Deutschland durch Rot-Grün in den frühen 2000er Jahren abgearbeitet wurde. Marcon wird Frankreich wahrscheinlich in eine Richtung liberalisieren, die gemeinhin als "neoliberal" bezeichnet wird. Meinen Sie diese Art der Radikalität?

    • @Sonnenhaus:

      Zoff ? Damit würden die Grünen doch Ihre heute treueste Wählerschaft, das Berufsbeamtentum, verschrecken.

      • @Nikolai Nikitin:

        "Berufsbeamtentum" = politikverdossene popolistische Begriffsverwendung aus dem Keller der AfD. "treueste Wählerschaft" sind Personen mit formal höherer Bildung. Spricht eher für die Partei.

    • @Sonnenhaus:

      Nunja, dafür dass die Wählermasse die Unterschiede nicht mehr wahrnimmt und eine Partei wie die Grünen daraufhin marginalisiert, stehen sie eigentlich ausgerechnet da, wo sie sich am stärksten an die Mitte herangerobbt haben, ganz beängstigend gut da. Und in NRW haben sie die Quittung für zu VIEL ideologisch getriebenen Änderungswahn (und dessen handwerklich schlechte Umsetzung) bekommen, nicht für ihr blasses Profil.

       

      In der Realität sind wohl eher die Fundis das Urnengift - auch wenn sie sich immer zu wünschen scheinen, es wäre andersherum...

      • @Normalo:

        Die Fundis sind das Urnengift und die Realos das Gift für die grünen Ziele wie " 1. Ökologie, 2. Gerechtigkeit, 3. Verteidigung der Bürgerrechte und der offenen Gesellschaft."

        • @Age Krüger:

          Sind sie nicht. Sie sind nur keine sturen Verfechter der reinen Lehre und auch nicht ganz so unsympathische, übergriffige Besserwisser wie die Fundis. Es ist immer noch effektiver, in der Machtposition zu sein, wenigstens einen Teil der eigenen Ideale umsetzen zu können, als von der Seitenlinie zuzuschauen, wie der Mainstrram sie einfach nach Belieben ignoriert - und ihnen dabei durch das eigene abschreckende Auftreten auch noch einen Bärendienst zu erweisen.

          • @Normalo:

            Was bezeichnen Sie eigentlich als "fundamental" bzw. "fundimäßig" bei den NRW-Grünen?

             

            Ihre Liebe zum Braunkohletagebau? Ich lebe zwar nicht mehr in NRW, bin aber aus beruflichen Gründen noch immer 1 bis 2 Wochen dort und habe seit dem Regierungswechsel von schwarzgelb auf rotgrün vor sieben Jahren nur eine Verschlechterung des ÖPNV und im gastronomischen Angebot (Rauchverbote) bemerkt. Die Leute, die ich kenne, die da wohnen, sagen auch nix anderes.

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Lieber Toni

    Wie sieht's denn aus mit Friedenspolitik? Allenthalben brodeln Krisenherde, Trump fordert 2% des BIP für Rüstung und unsere Flinten-Uschi nebst CDU/CSU folgen mehr oder weniger unverblümt. Wo bleibt denn das urgrüne Engagement für Friedens- und Konfliktforschung? Man hört dazu kein Wort.

    Was ist mit einer Steuerpolitik, die auch die großen Firmen anpackt, nicht nur den Lohnsteuerzahler und den Elektrobetrieb um die Ecke? Wo bleibt die Forderung nach harten Maßnahmen gegen die Auto-Umweltbetrüger (ja, auch die neuen Freunde aus dem Hause Daimler) ? Wo bleibt die Forderung nach Sanktionen gegen Lohndumping? Diese Art von Sozialbetrug gilt als Kavaliersdelikt, während H4 Empfänger bis ins Schlafzimmer verfolgt werden, wenn sie einen Termin verpasst haben! Werdet endlich mal wach in Berlin! Ihr wollt doch eine Partei sein, die sich von anderen unterscheidet, oder nicht mehr? Und Euer Spitzenduo sind "erfahrene Bundespolitiker" - wolltet Ihr nicht am Anfang mal weg von diesen Berufspolitikern, die kaum noch Bezug zur Wirklichkeit der Durcschnittsbürger haben? Und wo, lieber Tonu, stehen Eure beiden Spitzen für grünes Profil? Bei der Befürwortung militärischer Eingriffe? Oder bei der Huldigung der Rüstungsindustrie auf Eurem Bundesparteitag? Ist DAS das grüne Profil heutzutage??? Wenn es so ist, dann habt Ihr nicht mal 5% verdient, denn das kann man bei (fast) allen anderen Parteien auch haben...

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Nur eine Antwort auf ihren Populismus, ihre "Forderung nach Sanktionen gegen Lohndumping"

       

      Wollen Sie nicht, dass Staaten den Vorteil niedriger Löhne haben und wollen denen auch noch diese Gelder abzocken. Oder favourisieren Sie einen Handelsboykott gegen alle Entwicklungs- und Schwellenländer.

       

      Zu militärischen Eingriffen: Die Grünen haben aus der deutschen Geschichte gelernt und sind keine radikalpazifistische Partei und Appeasementclique, die hilflos wegschaut, wenn akut Genozide und weitere Greultaten verübt werden.

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Der Deutsche Bundestag meldet für den 16.12.2016:

       

      Spende an Bündnis 90/Die Grünen

      in Höhe von 110.000,00 € von

       

      Südwestmetall Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V., Löffelstraße 22–24

      70597 Stuttgart.

       

      Dämmert Ihnen etwas ?

      • 1G
        1714 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Deswegen hab' ich das so geschrieben...

    • @1714 (Profil gelöscht):

      "Trump fordert 2% des BIP für Rüstung und unsere Flinten-Uschi nebst CDU/CSU folgen mehr oder weniger unverblümt."

       

      Falsch: Der NATO Vertrag, den neben Deutschland zu ziemlich jedes europäische Land unterschrieben hat, verlangt 2% des BIP.

       

      Trump fordert von den Vertragspartner lediglich Vetragstreue ein - was für ein Skandal!

  • "Wir werden es immer wieder sagen: 1. Ökologie, 2. Gerechtigkeit, 3. Verteidigung der Bürgerrechte und der offenen Gesellschaft."

     

    Und genau da liegt der Hund begraben. Wenn man sich das Abstimmungsverhalten der Grünen im Bundestag und Bundesrat, sowie auf Landesebene ansieht, dann muss man sagen, entweder hat er keine Ahnung von seiner eigenen Partei oder er lügt. Denn die Grünen stimmen prinzipiell gegen Ökologie (Braunkohle z.B. NRW) Gerechtigkeit (da muss man wohl kein Beispiel bringen) und Bürgerrechte...da kann man nur lachen, da die Grünen im Bundesrat FÜR die anlasslose Vorratsdatenspeicherung gestimmt haben, was - so Herr Hofreiter - ja gerade von den Grünen abgelehnt wird.

     

    Diese Partei hat 0 Glaubwürdigkeit.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Frank Fischer:

      "Diese Partei hat 0 Glaubwürdigkeit."

       

      Die Demokratie lebt von Kompromissen und Interessenausgleich. Die reine Lehre gibt's nur in der ewigen Opposition...

    • 3G
      36855 (Profil gelöscht)
      @Frank Fischer:

      So isses!

      Die Grünen und Gerechtigkeit, Ökologie. etc, etc.

      Muss laut lachen.

      Ich war mit Leib und Seele Grüne, wie viele andere aus meinen Freundes- und Bekanntenkreis auch.

      Das ist vorbei und wird auch nicht wiederkommen. Die Realität hat uns eingeholt, Beispiel Bad.Württ., Hessen ( oh Graus) und das Verhalten im Bundesrat und im Bundestag.

      Sollte neue Aufkleber geben:

      Grüne, NEIN DANKE!

    • @Frank Fischer:

      So isset

    • @Frank Fischer:

      Komisch, so treffend auf den Punkt gebracht, wie man sich's eigentlich vom taz-Profi gewünscht hätte. Schon komisch, wenn Leserkommentare besser sind als das Werk der Professionellen...

    • @Frank Fischer:

      @Frank Fischer: Setzen Sie Glaubwürdigkeit mit Kompromisslosigkeit gleich? Natürlich gibt es genug Beispiele wo Grüne entgegen der eigenen Überzeugung abstimmen mussten. Solange man keine absolute Mehrheit hat, wird man darum nicht herum kommen.

       

      Es braucht die Grünen, damit die ausgehandelten Kompromisse mehr in Richtung der von Toni Hofreiter beschriebenen grünen Ideen gehen. Mehr ist leider derzeit nicht drin.

      • @Raymund Messmer:

        Ach, ein kleiner Nachtrag.

         

        Schauen Sie sich BaWü an, dort stellen die Grünen den Ministerpräsidenten und setzten von den oben genannten Punkten 0 um.

      • @Raymund Messmer:

        Nein setzte ich nicht, aber das ist auch wieder mal eine schwarz weiß Frage. Genau so könnte ich Sie fragen ob Kompromissfähigkeit für sie bedeutet, alles aufzugeben und sich bis zur Unkenntlichkeit zu verbiegen.

         

        Aber genau das machen atm die Grünen. Dass man nicht alles umsetzten kann, ist klar, aber wenn man in einer Koalition nur 1% seiner geäußerten Punkte umsetzt, dann hat man ein Glaubwürdigkeitsproblem.

        • @Frank Fischer:

          Welche 1% des Koalitionsvertrages meinen Sie. Könnten Sie ihre kompromisslosen Wahrheiten bitte mal kompromisslos verständlich beschreiben?

  • Wenn Hofreiter 0-Emissionsautos will, dann muss er erklären, wie das zu bewerkstelligen ist. Die Crux ist die Infrastruktur drumherum, nicht das Auto als solches. Mit Benzin/Diesel/Gas lässt sich gespeicherte Energie innerhalb von einer Minute ins Auto verbringen. Eine Batterie aufladen bei Elektroautos kann Stunden dauern. Wer ein Privatgrundstück hat, oder einen Garagenstellplatz mit elektrischem Anschluss, kann sein Auto gut laden. Für den Stadtverkehr reicht die Reichweite allemal, auf fossile Energie lässt sich verzichten. Aber was geschieht mit den öffentlichen Parkplätzen? Man muss ja nur ein paar Straßen entlang gehen und sich fragen, wie das mit all den Autos zu bewerkstelligen wäre. Jeder Platz bräuchte eine Ladestelle. Das ist preuslich schwer machbar und trotzdem unhandlich. Eine Idee wäre, austauschbare Batterien zu entwickeln, wo man anstatt Benzin, an der Tankstelle eine geladene Batterie eingesetzt bekommt. Die Konstruktion der Autos müsste ganz anders sein, was sich auch optisch auswirkte. Ob das vom Kunden in der Masse angenommen wird? Bzgl. den Batterien usw. müsste man einen Standart finden, auf den man sich europaweit usw. einigt... Für das "am Kabel hängende" E-Auto sehe ich nur einen kleinen Markt.

    • @Hoschti:

      Ihre Einwände sind kleinkrämerisch. Sie malen alle möglichen Teufel an die Wand zu Problemen die noch gar nicht existieren und für die sich eine Lösung findet. Das Gerede gab es schon bei der Solarenergie, und da hat China die BRD z.T. abgehängt. Mit solcher visionsloser Schwarzseherei brauch die Autoindustrie in Zukunft nicht einmal mehr abgehängt werden. Sie kam dann wegen der Bedenkenträgern gar nicht erst in Schwung

    • @Hoschti:

      Dann das Klassische: das Auto erzeugt während der Fahrt selbst Strom und lädt sich auf, wie aktuell bei einer Lichtmaschine für die 12V Batterie. Hier landet man aber schnell beim Problem des Perpetuum mobile und scheitert an der Physik. Autos haben wunderbare Flächen für Solar. Aber die Solarzellen liefern nicht die nötige Energie bei dieser Größe. Was gibt es noch? Die Idee, dass die Straße die Energie liefert, vom Grundprinzip her wie eine Carrera-Bahn. Das würde Unsummen an öffentlichen Geldern für gewaltige Infrastrukturmaßnahmen verschlingen und käme dem einstigen flächendeckenden Bau von geteerten Straßen gleich. Das wär schon revolutionär - geben tut's diese Ideen.

      • @Hoschti:

        Das Problem der Grünen ist: sie labern schnell etwas ins Blaue hinein (klingt halt gut, 0-Emissionsautos, in den 80ern war's das 2 Liter Auto), liefern aber keine ernstzunehmenden und realistischen Konzepte. Also ist das nur wieder Aktionismus nach einer verlorenen Wahl. Eine Art Durchhalteparole.

        • @Hoschti:

          "Zum Beispiel brauchen wir Null-Emissions-Autos...Entweder diese Autos werden hier produziert oder eben woanders."

           

          Diese Autos gibt es längst, natürlich auch von der heimischen Autoindustrie. Für die Idee, einen Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor zu ersetzen, braucht's keinen Hofreiter. Jedes x-beliebige Unternehmen hat seine E-Gabelstapler als Standart.

           

          Das Problem ist die Infrastruktur. Und wenn auch Grüne wie Hofreiter gerne billig über die Autoindustrie herziehen, die Infrastruktur muss die Politik in Kooperation mit der Industrie schaffen. Das können nicht VW, Mercedes, BMW alleine.

           

          Wie soll jemand, der in einem Block wohnt und sein Auto auf der Straße parkt, sein Auto via Kabel laden? Und wie seine Nachbarn? Da geht's los. Warum soll er dann ein E-Auto kaufen? Als Anschauungsobjekt für den Parkplatz! Die ganze Sache ist eben knifflig und investitionsreich, egal welches System, um es praktikabel umzusetzen. Zudem muss es so sein, dass es sich nicht nur in Deutschland, sondern weltweit etablieren lässt, Länder sich die Umstellung leisten könnten usw. Dann könnte auch wieder viel damit verdient, Arbeitsplätze geschaffen werden.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Toni Hofreiter!

    Den hätte ich schon fast vergessen.

    Bitte wieder mehr von ihm und über ihn.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Ihr Ernst Herr Konold ?!

  • Richtig Grüne wollen keine Autos, weil sie die Städte verstopfen, die Zersiedelung fördern und den weiteren Ausbau von Autobahnen bedingen. Ehrlich erwarte ich von den Grünen etwas mehr als "Arbeitsplätze in der Automobilindustrie retten". Da kann ich ja gleich CDU wählen, die haben auch erkannt, dass am Klimaschutz kein Weg vorbei geht.

    • @Energiefuchs:

      Das scheinen die nachhaltig-konservativen CDU-Wähler in Ba-Wü wohl nicht gedacht zu haben. Und die sollten es ja wohl wissen.

      • @Rudolf Fissner:

        Warum haben die Grünen in Ba-Wü soviel Zustimmung? Ich meine, es ist der erste grüne Ministerpräsident, davor alles Schwarze. Vielleicht unterscheidet er sich nicht so stark von seinen Vorgängern? Wie halten es die Menschen in BaWü mit dem Umweltschutz, der Energiewende, der Biolandwirtschaft?