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Andreas Zumach über das Treffen der syrischen OppositionFehler von Beginn an

Einer repräsentativen Oppositionsdelegation müssen mehr Frauen und Kurden angehören

Das Treffen von über 100 Vertretern der syrischen Opposition in der saudischen Hauptstadt Riad verlief weitgehend im Streit. Ein angeblich vereinbarter Acht-Punkte-Katalog enthält lediglich bereits bekannte Gemeinsamkeiten (wie die strikte Ablehnung jeglicher künftigen Rolle für Präsident Assad), spart aber zentrale Streitpunkte aus (etwa die Frage, ob Syrien künftig ein islamischer oder ein laizistischer Staat sein soll).

Von dieser ersten Zusammenkunft diverser islamistischer und laizistischer, bewaffneter und unbewaffneter Oppositionskräfte, die sich nicht nur politisch, sondern zum Teil auch militärisch bekämpfen, war realistischerweise keine Einigung auf eine gemeinsame Delegation und Strategie für künftige Verhandlungen mit der Regierung Assad zu erwarten. Doch das autoritäre, kompromisslose Auftreten insbesondere der radikalislamischen Gruppe Ahrar al-Scham und ihre ultimative Forderung nach dem Ausschluss anderer Gruppen lassen befürchten, dass diese Einigung auch künftig nicht gelingen wird.

Ob Ahrar al-Scham einer gemeinsamen Oppositionsdelegation angehören soll, hängt wesentlich von der Strategie der USA ab. Russland und Iran sind dagegen. Denn Ahrar al-Scham ist eng verbunden mit der Al-Nusra-Front, dem syrischen Ableger des Al-Qaida-Netzwerks. Dennoch betrachtet die Obama-Administration die Al-Nusra-Front als potenzielle Verbündete im Kampf gegen den IS.

Soll die Oppositionsdelegation für künftige Verhandlungen zumindest einigermaßen repräsentativ sein, müssen ihr deutlich mehr Frauen und Vertreter der Kurden angehören. Es war ein großer Fehler, dass Saudi-Arabien die Kurden auf Wunsch der Türkei nicht nach Riad eingeladen hat, worauf die Kurden zusammen mit Arabern und Assyrern im Nordosten Syriens prompt ihre eigene Konferenz veranstaltet haben. Die USA und Russland müssen dafür sorgen, dass dieser Fehler nicht wiederholt wird.

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