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Yasuní-Nationalpark in EcuadorSchon 2015 soll das Öl fließen

Die Regierung in Ecuador hat grünes Licht für Bohrungen im einzigartigen Yasuní-Nationalpark gegeben. Es ist das Ende des Rettungsplans.

Nun steht dem Aufbau der Bohrcamps nichts mehr im Weg. Bild: dpa

BUENOS AIRES taz | Ecuadors Regierung treibt das umstrittene Vorhaben der Erdölförderung im Yasuní-Nationalpark unbeirrt voran. Trotz heftiger Proteste gab das Umweltministerium in Quito grünes Licht für die Ausbeutung der Ölfelder Tiputini und Tambacocha in der Yasuní-Region. Am Donnerstag erteilte Ministerin Lorena Tapia der staatlichen Ölgesellschaft Petroamazonas die nötige Umweltlizenz, heißt es auf der Internetseite des Ministeriums.

Während Tiputini außerhalb des Nationalparks liegt, ist Tambacocha Teil des Parks. Das Ölfeld Ishpingo ist dagegen nicht betroffen. Man wolle einen Eingriff in diese als unberührbar festgelegte Zone des Yasuní-Parks vermeiden, so Umweltministerin Tapia.

Damit steht dem Aufbau der Bohrcamps sowie der Förderung und Produktion von Rohöl auf Tiputini und Tambacocha nichts mehr im Weg. Die Ölreserven der beiden Felder werden gegenwärtig auf rund 460 Millionen Barrel Öl geschätzt.

Ab 2015 sollen bereits jährlich 2,2 Millionen Fass aus Tiputini abtransportiert werden, heißt es in einem Bericht des Ministeriums für nichterneuerbare Ressourcen. Dazu wird eigens eine neue Ölpipeline durch die ökologisch einzigartige Region zwischen den beiden Flüssen Tiputini und Napo gebaut werden.

Zu wenig Unterschriften

Mitglieder des Umweltschutzbündnis YASunidos protestierten am Donnerstag vor dem Gebäude des Nationalen Wahlrates CNE in Quito gegen die Freigabe der Ölforderung. YASunidos war Anfang Mai mit dem Versuch gescheitert, eine Volksabstimmung über die Erdölförderung im Yasuní-Nationalpark herbeizuführen. Nach Auffassung des CNE hatten die Umweltschützer nicht die dafür notwendigen gültigen 585.000 Unterschriften vorgelegt. YASunidos wirft dem CNE Betrug vor und versucht juristisch gegen die Ablehnung vorzugehen.

Der Yasuní ist eines der artenreichsten Gebiete der Erde, ein Teilgebiet ist seit 1979 Nationalpark und wurde 1989 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Neben den verschiedenen Pflanzen- und Baumarten sind es vor allem Amphibien, Frösche, Kröten und Schlangen, die den biologischen Reichtum ausmachen. Auch einige indigene Gemeinschaften leben hier, die kaum Kontakt zur Außenwelt haben.

2007 hatte Präsident Rafael Correa die sogenannte Initiative Ishpingo-Tambococha-Tiputini, kurz ITT, ausgerufen. Sie sah vor, die damals in dem kleinen Teilgebiet der Yasuní-Region vermuteten Ölreserven von 846 Millionen Fass unangetastet im Boden zu lassen. Damit sollten die Gefahren für die Menschen und die Umwelt durch die Förderung ausgeschlossen und gleichzeitig künftige CO2-Emissionen vermieden werden.

Dafür war vorgesehen, dass die internationale Gemeinschaft 3,6 Milliarden US-Dollar in einen Kompensationsfonds der Vereinten Nationen einzahlt. Im August 2013 erklärte Correa die ITT-Initiative jedoch für beendet. Nur ein Bruchteil des Geldes sei zusammengekommen.

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7 Kommentare

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  • Übrigens gibt es dort nicht nur einige indigene Gemeinschaften, die keinen Kontakt zur Außenwelt haben, sondern die auch gar keinen Kontakt zur Außenwelt WOLLEN. Das heisst, mit den Ölbohrungen setzen sich Staat und Erdölmafia mal wieder explizit über den erklärten Willen der Indigenen hinweg. Mal ganz abgesehen von der Zerstörung der Umwelt und der Gefährdung der Gesundheit der Indigenen. Mit den primitiven Wilden kann man es ja machen, werden sich diese Kriminellen mit ihrem alten Kolonialgehabe wohl denken...

     

    Und gerade Ecuador hat doch schmerzvolle Erfahrungen mit der Erdölmafia gemacht und scheinbar lernt man trotzdem nichts daraus: http://chevrontoxico.com

  • alleRWErtester

    #RWE

    #vorweggehen

    #witz

    #satire

    #allerwertester

    #arsch

    .

    Vattenfall wird Vorbild:

    https://www.taz.de/Vattenfall-AKWs-in-Deutschland/!138786/

    .

    http://soli-klick.blogspot.de/2014/02/energiewende.html

    .

    http://www.d-rhyme.de/worte-suchen/

  • Schuld ist nicht Niebel. Schuld ist Correa. Und zwar ganz alleine. Man muss schon verwirrt sein, wenn ein Mitteleuropäischer Exminister schuld an einem Ölförderprojekt in Südamerika ist - und nicht der Präsident eben dieses Südamerikanischen Landes.

     

    Er hätte einfach das tun können was er getan hätte gäbe es dort kein Öl. Hat er nicht. Nun ist er auch schuld. Und nicht Niebel.

     

    Aber als Linksverblendeter gibt man lieber jemanden von der FDP schuld als einem Chavez-Verschnitt. Und mag der auf der anderen Seite des Planeten sitzen.

  • Niebel ist an allem Schuld

  • 3G
    3618 (Profil gelöscht)

    Eine bodenlose Schande für die reichen Industriestaaten, die den meisten Schaden bisher angerichtet haben.

    Es ist eine lächerliche Summe im Vergleich den Rüstungshaushalten, Agrarsubventionen und Milliarden für die Banken "rettungen".

    Diese Sch..ßwirtschaft und wir mit unserem anmaßenden Lebensstil hinterlassen unseren Nachkommen eine ausgeplünderte zerstörte Erde.

    • @3618 (Profil gelöscht):

      Sie sprechen sogar die Verantwortung der Wquadorianer für ihr eigenes Land ab. Wissen sie eigentlich wie Kolonial das Mindset am ende ist?

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Vielen Dank Herr Niebel! Sie sind für diese Katastrophe auch hochverantwortlich. Aber Gier, Ideologie und Arroganz steht allemal über Rücksichtsnahme und Besonnenheit. Nicht nur bei FDP und solchen Konsorten...