piwik no script img

Erdölförderung im Yasuní-NationalparkUmweltschützer tot aufgefunden

Der seit November vermisste Umweltschützer Jose Tendetza ist tot aufgefunden worden. Tendetza hatte sich gegen die Erdölförderung im Yasuní eingesetzt.

Protest vor der Nationalversammlung in Quito gegen den Ausverkauf des Yasuní-Nationalparks. Bild: dpa

QUITO kna | In Ecuador ist ein prominenter indigener Umweltschützer tot aufgefunden worden. Die Leiche des seit Ende November vermissten Gewerkschafters Jose Tendetza war nach lokalen Medienberichten vom Montagabend (Ortszeit) bereits am 2. Dezember gefunden worden.

Nach Angaben von Familienangehörigen wurde Tendetza vor seinem Tod gefoltert, anschließend sei seine Leiche in einen Fluss geworfen worden. Trotz der offensichtlichen Folterspuren hätten die Behörden das Opfer aber sofort beerdigt.

Als Familienangehörige die Leiche Tendetzas wieder exhumierten, bemerkten sie nach eigenen Angaben zahlreiche Knochenbrüche und Folterspuren am Körper des Toten. Der Sprecher des indigenen Volkes der Shuar erklärte, Tendetza sei ein scharfer Gegner eines von der chinesischen Firma Ecuacorriente geleiteten Bergbauprojektes in der Region gewesen.

„Die ecuadorianische Regierung hat niemanden gefragt, sie hat unser Land einfach Ecuacorriente gegeben“, zitierte das Nachrichtenportal Terra einen weiteren Sprecher der Shuar.

Tendetza galt auch als scharfer Kritiker eines umstrittenen milliardenschweren ecuadorianisch-chinesischen Erdölförderprojekts im Nationalpark Yasuní und wollte auf dem Klimagipfel in Lima gegen die Vorhaben demonstrieren.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • "Sozialimus des 21. Jahrhunderts" - ähnelt irgendwie ein bissschen dem des 20. Jahrhunderts, wenn auch wohl ein wenig schlechter organisiert.