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Wahlen in Sachsen und BrandenburgDesaster für die Linkspartei

Bei den Landtagswahlen kommt die einstige Kümmererpartei des Ostens in beiden Ländern nur noch knapp über 10 Prozent.

Schmerzende Ergebnisse bei der Linken in Sachsen Foto: dpa

Mit laut ersten Hochrechnungen knapp über 10 Prozent in Brandenburg und Sachsen hat die Linkspartei in beiden Bundesländern die schlechtesten Ergebnisse ihrer Geschichte erzielt. Auch letzte Aufrufe, den „Nazis klare Kante“ mit der Wahl der ­Linken zu zeigen, verfingen nicht mehr. Vor fünf Jahren waren es noch 18,9 beziehungsweise 18,6 Prozent. Besonders im Vergleich mit 2009, als es die AfD noch nicht gab, werden die hohen Verluste deutlich: Damals holte die Linke 27,6 Prozent in Brandenburg und 20,6 Prozent in Sachsen.

Parteichefin Katja Kipping sagte in einer ersten Reaktion in der ARD, die Ergebnisse würden „schmerzen“: „Ich hätte mir mehr Rückenwind gewünscht.“ Sie habe ein solches Ergebnis aber ein bisschen geahnt: „Mir haben Menschen im Wahlkampf gesagt, ich halte zu euch, aber diesmal muss ich taktisch wählen.“ Im Osten gehe jetzt die „Saat des Marktradikalismus“ auf, der Menschen dazu bringe, „ihre Ellenbogen einzusetzen“. Den Status als Partei des Ostens sah sie nicht in Gefahr.

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In Brandenburg regiert die Linkspartei seit 2009 als kleinerer Partner in einer Koalition mit der SPD. Zahlreiche Minister mussten wegen Skandalen zurücktreten, zuletzt im Sommer 2018 Gesundheitsministerin Diana Golze, die als designierte Spitzenkandidatin für die Landtagswahlen galt.

„Nicht das Ende aller Tage“

Statt ihrer traten der 29-jährige Sebastian Walter und die 53-jährige Kathrin Dannenberg als Spitzenduo an. Sie setzten im Wahlkampf etwa auf einen noch früheren Ausstieg aus der Kohle in der Lausitz als ohnehin geplant. Als Belastung im Wahlkampf erwies sich auch, dass die Linke die gescheiterte Kreisreform in Brandenburg unterstützt hatte. Sie hätte die ohnehin groß geschnittenen Landkreise noch größer gemacht und damit die Wege zu den Ämtern erschwert. SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke beendete schließlich zur Überraschung der Linken das Projekt nach Protesten aus der Bevölkerung.

In Sachsen war Rico Gebhardt (56) Spitzenkandidat der Linken. Im Wahlkampf thematisierte die Partei unter anderem die Landflucht, der sie mit einer besseren ärztlichen Versorgung und der Einrichtung von Tante-Emma-Läden entgegenwirken wollte. Gebhardt sagte am Wahlabend im ZDF, das Ergebnis sei „nicht das Ende aller Tage“: „Wir werden wiederkommen.“

Das Ergebnis wird auch bundesweit Auswirkungen auf die Linke haben. Schon mit dem Ergebnis der Bundestagswahl 2017, als die Linke im Westen deutlich zulegte und im Osten verlor, hatten sich die Gewichte in Fraktion und Partei Richtung Westen verschoben. Der Streit zwischen Fraktionschefin Sahra Wagenknecht und Parteichefin Kipping, ob man zur AfD abgewanderte Wähler zurückzuholen versuchen oder eine ähnliche Wählerschicht wie die Grünen umwerben sollte, war die Folge. Das Ergebnis dürfte sowohl den Streit über die Ausrichtung als auch den über die personelle Besetzung von Partei- und Fraktionsspitze neu beleben.

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51 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Kipping und co. wollen die globale Taube auf dem Dach sind aber nicht in der Lage den Spatz in der Hand zu füttern.

    Nicht die Internationale Solidarität ist in deutschen Problemregionen gefragt sondern die Solidarität der Nachbarschaft.

    • @Justin Teim:

      "Nicht die Internationale Solidarität ist in deutschen Problemregionen gefragt sondern die Solidarität der Nachbarschaft." (Justin Teim)



      Vollkommen richtig! Aber dazu muß man Nachbarn erstmal auch als Mitmenschen wahrnehmen und annehmen können. Und nicht bloß als Wahlvieh, das man beliebig oft melken kann.



      Was hier von Seiten mancher ForistenInnen abläuft ist pseudolinkes elitäres Gehabe und offenbart lediglich deren Unwillen sich auch nur einen Meter aus den Lofts ihrer Elfenbeintürme hinaus zu bewegen, geschweige denn sich um die Bedürfnisse ihrer Mitbürger zu kümmern. Geht auch gar nicht. Dazu sind sie viel zu sehr mit ihrer selbstgerechten, selbstverliebten Nabelschau beschäftigt. Der Berg hat sich, ihrer Ansicht nach, gefälligst zum Propheten zu bewegen - und nicht etwa umgekehrt. Ein ungeahnter Höhepunkt an Ignoranz und Arroganz ist erreicht und offenbart einen himmelschreienden Grad an Politikunfähigkeit.



      "Zuerst kommt das Fressen - und erst dann die Moral" (B.Brecht). Wer nicht dazu in der Lage oder nicht Willens ist so einfache Wahrheiten menschlicher Bedürfnishierarchien zu begreifen dem kann man mit Brecht auch nur noch raten: "Wählt Euch doch ein anderes Volk!"



      Und dann kommt folgerichtig auch noch der Gipfel an Infamie: Die ganze selbstproduzierte Misere anderen in die Schuhe schieben, am liebsten Sahra Wagenknecht. Dass diese in der Partei gar keine Rolle mehr spielt und deshalb wohl eher ihre Abwesenheit bei diesem Debakel eine Rolle spielt, das wird dabei großzügig ausgeblendet. Aber den Sündenbock abzugeben dafür ist sie noch gut genug.



      Nein! Es reicht einfach nicht mehr aus dass sich solche Typen kurz mal in die Ecke stellen und schämen. Wird auch nicht passieren bei Leuten denen ihre Schamlosigkeit Programm genug ist.

  • Ich weiß, die Vergangenheit muss sich nicht wiederholen, aber immer war es in der Geschichte so, dass ein Unterdrücken, Verdrängen, Ignorieren, Lächerlichmachen und Herunterspielen sozialer Verwerfungen in Faschismus umschlagen. Das Fehlen einer politischen Partei, die sich dezidiert sozialen Themen hinwendet, die sich gegen Krieg und gegen Ausbeutung ausspricht und über ein Klassenbewusstsein verfügt stellt mittel- und längerfristig für Deutschland ein Problem dar, bei aller offen zutage tretender Häme und Schadenfreude von Grünen-Anhängern über das schlechte Abschneiden der Linkspartei.

  • I. wer mit Personen und politischen Zugpferden wie S. Wagenknecht so bewusst missverstehend und diffamierend umgeht, der sollte sich nicht wundern, wenn die LINKE medial, und direkt anschließend bei den Wahlen in die Bedeutungslosigkeit verschwindet!

    II. Ideologie-Treue um jeden Preis und ohne Beachtung der Interessen der Menschen, wird keine Partei auf Dauer durchstehen.

    III. Doch was waren & sind die weiteren Gründe für das aktuelle Abschmieren der LINKE?

    Hat jemand Antworten und Ideen dazu?

    • @tazeline:

      Ein Grund könnte sein, dass es der Linken nicht gelungen ist, gegen das Abhängtwerden vieler Regionen im Osten ein wirksames Gegenmittel zu entwickeln. Die AfD hat da zwar auch keines, aber von der erwarten die meisten Wähler das doch auch nicht wirklich.



      Nach den ersten Wahlanalysen, die ich gestern so gehört habe, sind es vor allem die abgehängten Regionen entlang der polnischen Grenze, in denen die AfD überdurchschnittlich punkten konnte. Mich würde einfach mal interessieren, ob sich auf polnischer Seite heute ein vergleichbar trostloses Bild bietet, oder ob es dort in den letzten Jahren sogar eine ganz andere wirtschaftliche und soziale Entwicklung gegeben hat.

      • @Rainer B.:

        1. Ok; doch wieso erwarten die Wähler von AfD & NaziCo nicht von der von ihnen gewählten Partei, dass sie ihre persönliche Situation verbessern hilft?

        Faktisch ist dies doch völlig schizophren bzw. demokratisch-unlogischer-UNSINN!

        2. Über die Grenzsituation weiß ich wirtschaftlich keine genauen Daten. JEDOCH hat die polnische Seite keinen "Westen/Alte Bundesländer".

        • @tazeline:

          Bei überregionalen Aufgaben ist es wumpe, wen man regional wählt.

          Solange die Menschen aus den Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit, Bevölkerungsschwund und Wohnungsleerstand in die reichen Metropolen abwandern und es kein Gegensteuern, sprich Umleitung von Geld in diese Regionen, gibt, dann wird es sehr schwer, sich am eigenen Zopf aus der Situation zur ziehen.

          Ergo: Kein Geld mehr nach Berlin. Mehr Geld aus Berlin nach Brandenburg. Umkehren von innerdeutschen Migrationsbewegungen!



          Aber erzählen Sie das mal den jeweils in den Metropolen regierenden.

        • @tazeline:

          Ohne in den Verdacht zu kommen, die Ultrarechte AfD zu verteidigen. Die Wähler im Osten haben die Nase voll. Sie erwarten von keiner Partei mehr, eine Verbesserung ihrer ganz persönlichen Situation. Sie wollen denen, die sie aus ihrer Sicht Jahrzehnte belogen und für dumm verkauft haben, nicht nur einen Denkzettel verpassen, sie wollen das kaputt machen was sie kaputt gemacht hat. Und hierbei verspricht die AfD glaubwürdige Umsetzung. Die AfD ist der Schraubenschlüssel den man ins Getriebe wirft, damit die Maschine (das Establishment) kaputt geht, ich glaube so sehen es die viele Ostdeutschen, die die AfD gewählt haben, Und deshalb ist die AfD Wahl weder völlig schizophren noch demokratisch-unlogischer-UNSINN.



          Denn alle Befunde über die AfD ergeben ja, dass die AfD sich erfolgreich als die Anti- Establishment-Partei verkauft.

          • @Nico Frank:

            Sie verkauft sich so, nur ist sie genau das ganz sicher nicht.

        • @tazeline:

          Die AfD wird ja nicht müde, den Leuten zu erzählen, dass Flüchtlinge und Ausländer schuld an ihrer Lage sind. Diese Personengruppen muss man in Sachsen und Brandenburg allerdings schon mit der Lupe suchen. Selbst der Dümmste kann erkennen, dass dies kompletter Unsinn ist.



          Wer trotzdem die AfD wählt, dem kann es doch nicht ernsthaft um seine persönliche Situation gehen, sondern darum, ein Zeichen für noch mehr Fremdenfeindlichkeit im Land zu setzen. Das schadet den abgehängten Regionen mittel- und langfristig allerdings nur noch zusätzlich.

          • @Rainer B.:

            "Selbst der Dümmste kann erkennen, dass dies kompletter Unsinn ist." (Rainer B.)



            Selbstverständlich gibt es gerade in Sachsen keinen vernünftigen Grund sich über Flüchtlinge und den Islam graue Haare wachsen zu lassen. Und trotzdem sind dies und die Ängste davor für die dortigen AfD-Wähler mit die gewichtigsten Gründe für ihre Wahlentscheidung.



            Es geht mithin also wenig um Intelligenz sondern um Ängste vor dem Unbekannten (Xenophobie). Exakt diese Ängste zu schüren ist ja nun der Kern und das Erfolgsrezept von AfD-Propaganda.



            Ängste, Phobien und Neurosen entziehen sich im ungünstigen Fall der Vernunft, mobilisieren aber eine Menge emotionsgeladener Reaktionen. Denken Sie doch einfach mal an so simple Phobien wie der Angst vor Spinnen oder Mäusen. Unvernünftig, aber real existent.



            Um aber überhaupt jemanden so weit zu bringen dass er solche Ängste entwickelt braucht es schon eines gewissen Bodensatzes der mitnichten auf dem selben Feld liegen muß: Nachhaltige existenzielle Verunsicherung und Kränkung des Selbstbildes sind dazu bestens geeignet.



            Ich denke, diese Verunsicherung erfolgte durch die "Revolution", dem Untergang der DDR und dem sich anschließenden wirtschaftlichen Niedergang dieser einst stolzen Regionen - und eben der damit "gebrochenen" Biographien und Lebensentwürfe. Wir sollten uns davor hüten zu glauben diese "Revolution" wäre von allen Bürgern der DDR so gewollt und herbeigeführt worden.



            Wenn es aber tatsächlich um gekränkte Emotionen geht, dann sollten wir uns die Frage stellen ob wir mit diesen Emotionen auch sinnvoll umgegangen sind sonst haben wir nie mehr eine Chance den Angsthasen das panische Hakenschlagen abzugewöhnen.



            Wer mit solchen Leuten vernünftige Politik machen will der braucht schon sehr viel pädagogische Empathiefähigkeit und Führungskompetenz. Frage: Wem aus der derzeitigen Parteiführung der Linkspartei trauen Sie das zu?

            • @LittleRedRooster:

              Wenn Politik sich maßgeblich auf Irrationalitäten, Emotionen und Phobien etc. stützt, wird sie gar nicht sinnvoll zur Lösung von praktischen Problemen beitragen können. Politiker taugen als Pädagogen ebensowenig wie Pädagogen als Politiker. Mit einem solchen Versuchsaufbau wäre doch nicht nur jede Parteiführung der Linken hoffnungslos überfordert.



              Echte Empathie ist immer klar begrenzt und das bizarre „Ich liebe, ich liebe doch alle, alle Menschen, na ich liebe doch, ich setzte mich doch dafür ein!“ eines Erich Mielkes kann man doch nicht ernsthaft neu aufleben lassen wollen - oder?

              www.tagesspiegel.d...erung/1632238.html

              • @Rainer B.:

                "Wenn Politik sich maßgeblich auf Irrationalitäten, Emotionen und Phobien etc. stützt (...)" (Rainer B.)



                Niemand sagt dass Politik sich drauf stützt oder dies tun sollte. Aber wer in einer Demokratie die Beweggründe der Wähler mißachtet, der erntet von denen ebenfalls Mißachtung und damit seinen politischen Absturz, wie wir sehen. Muss man sich halt schon überlegen ob man das riskieren will.



                Natürlich kann man es sich auch leicht machen und einer gescheiterten Wahl auch gleich noch eine gewappnete Wählerbeschimpfung folgen lassen. Dann hat man halt seinen Dauerschmollplatz im Elfenbeinturm der edlen Gesinnung schon mal gebucht. Manchem scheint das ja mittlerweile auszureichen. Will man das aber nicht, dann sollte man sich um die Befindlichkeiten der Wähler schon mal schlau machen und überlegen wie man die Leute für sich gewinnen will.



                Es läuft also darauf hinaus sich zu überlegen ob man tatsächlich Politik machen will, oder ob einem eh schon ein Plätzchen im Abseits mit Zwischenruf-Lizenz ausreicht. Dergleichen pensionierte griesgrämige Fensterbank-Raisonierer gibts genug - auch in diesen Foren. Aus der Politik hat man sich dann halt verabschiedet.



                Wenn Sie Pädagogik auf einen bestimmten Berufsstand festgeschrieben sehen, dann engen Sie deren Bedeutung unfachmännisch ein. Pädagogik ist per se gerade auch die Kunst der Menschenführung.



                Und wenn Sie Mielkes alberne und verlogene Liebesbekundungen für Empathie halten, dann liegen Sie mehr als nur schief - dann liegen Sie schon quer.



                Man sollte mit solchen Begriffen in der Debatte nicht allzu willkürlich umgehen.

                • @LittleRedRooster:

                  Zur Pädagogik gehört nicht zuletzt auch, dass man den Kindern (Wählern) nicht gefällig nach dem Munde redet, sondern ihnen die Grenzen und Konsequenzen ihres Tuns und Wollens klar aufzeigt. Das dürfte wohl auch einer der Hauptgründe dafür sein, warum Politiker nicht als Pädagogen und Pädagogen nicht als Politiker taugen.

                  btw.: Mielkes Ausreden sind doch ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Politiker meist umso mehr von Empathie reden, je weniger sie davon aufbringen können - ausser für sich selbst natürlich. Leider haben Sie das überhaupt nicht verstanden.



                  Ich sach's mal so: „Man kann es nicht immer allen recht machen.“

                  • @Rainer B.:

                    Sorry, Sie haben's immer noch nicht verstanden:



                    Pädagogik ist die Kunst des Menschenführens. Ihre Gleichsetzung von Erwachsenen (Wählern) und Kindern ist komplett unpädagogisch. Erwachsenenpädagogik ist was anderes als Kindererziehung. Das müßte doch eigentlich einleuchten. Die Vorgehensweise die Sie vorschlagen erinnert allerdings tatsächlich an den Versuch mit Erwachsenen erzieherisch zu verfahren. Erwachsene werden sich aber eher nicht gefallen lassen wie Kinder behandelt zu werden. Mit Recht! (Übrigens: Sie überraschen mich mit Ihren stockautoritären Ansichten. Hätte ich mir von Ihnen nicht gedacht.)



                    Und was Empathie betrifft: Wenn Mielke (oder sonstwer) von "Liebe" redete, dann redete er halt davon. Empathie hat nicht zwangsläufig mit Liebe zu tun - kann zwar, muß aber nicht. Und Herrn Mielke würde ich das in der Situation, in der er von "Liebe" redete, sowieso nicht abnehmen. Diese ehemalige SED-Führung erscheint mir eher als das Paradebeispiel von institutionalisierter Empathieunfähigkeit.



                    Nochmal: Begriffe in ihrer Bedeutung erst klären - und dann (richtig) verwenden.

                    • @LittleRedRooster:

                      Begriffe in ihrer Bedeutung klären finde ich vom Ansatz her schon mal nicht schlecht. Pädagogik ist wohlverstanden bei mir primär Menschenbildung und nicht etwa Menschenführung.



                      Ich darf Sie daran erinnern, dass es ihre Vorstellung hier war, den Wählern verstärkt mit Pädagogik begegnen zu müssen und nicht etwa meine. Wenn Sie darin nun „stockautoritäre Ansichten“ erkennen wollen, dann mag das auf Sie ja vielleicht sogar zutreffen, hat mit mir aber doch herzlich wenig zu tun. Für mich ist gute Pädagogik immer eine, die die Menschen (ob nun kleine oder große Erwachsene) in die Lage versetzen kann, auch sehr gut ohne Führungspersonen zurechtzukommen. Deshalb würde ich insbesondere das Wohl und Wehe einer linken Partei - ganz anders als Sie - niemals maßgeblich an Führungsfragen festmachen wollen. Damit kann man allenfalls weitere Enttäuschungen vorprogrammieren, mehr aber auch nicht.

                      • @Rainer B.:

                        " Für mich ist gute Pädagogik immer eine, die die Menschen (ob nun kleine oder große Erwachsene) in die Lage versetzen kann, auch sehr gut ohne Führungspersonen zurechtzukommen." (Rainer)



                        Na eben - jetzt kommen wir uns schon etwas näher. Wenn Sie sich nun auch noch von der Lehrer-Marotte lösen könnten, dass Pädagogik primär was mit Bildung zu tun hätte... (Halten Sie sich mal vor Augen dass es sich um einen aus der griechischen Antike stammenden Begriff handelt und einen Berufsgruppe beschreibt deren Aufgabenbereich weit über den der Wissensvermittlung hinaus ging).



                        Im Übrigen habe ich nicht geschrieben dass man "den Wählern verstärkt mit Pädagogik begegnen müsse" (obwohl auch das nicht schaden könnte), sondern: "Wer mit solchen Leuten vernünftige Politik machen will der braucht schon sehr viel pädagogische Empathiefähigkeit und Führungskompetenz." Das ist was Anderes, oder? Da geht es um die Fähigkeiten von Politikern in herausragenden Funktionen.



                        Und was Führungskompetenz betrifft: das ist ja wohl unumstritten eine der Grundfähigkeiten die jemand mitbringen muss wenn er eine leitende Funktion einer Partei besetzen will. Blasse Hinterbänkler werden nicht ernst genommen, völlig unabhängig davon welche Positionen sie vertreten.

                        • @LittleRedRooster:

                          Dazu nur soviel: Bildung ist eine Sache, Menschenbildung eine andere. Beides zu kombinieren, macht durchaus Sinn und ist keineswegs nur eine „Marotte“.







                          Ansonsten: s.o.

  • es ist nicht falsch und es kann auch gar nicht falsch sein gegen rechtspopulistische parteien klare kante zu zeigen,aber wenn eine linke partei dies zusammen mit parteien tut die nicht links und die feinde ihrer potentiellen wähler*innen sind macht sie einen schweren fehler.die linke hat sich zusehr an das brd establishment herangeschleimt und hat nun die rechnung für diese falsche politik bekommen.



    sie sollte nie wieder zusammen mit neoliberalen parteien gegen die afd demonstrieren sondern separate demonstrationen veranstalten die sich sowohl gegen den neoliberalismus als auch gegen den rechtspopulismus richten



    wenn die linke sich nicht klar und deutlich genug von den feinden der gleichheit abgrenzt verliert sie ihre glaubwürdigkeit.



    mit einem ende des neoliberalismus ist in der brd nicht vor deren untergang zu rechnen



    bis dahin wird das böse spiel die sozialen grundbedürfnisse und sozialen grundrechte von immer mehr menschen dem weltmarkterfolg einer reichen minderheit zu opfern weiter gespielt werden



    die brd war von anfang an ein reaktionär konservativer staat im dienst der kapitalherrschaft ,nur solange es eine systemalternative gab bereit zu versuchen die soziale ungerechtigkeit zu begrenzen und ist seit seit dem untergang der ddr mehr und mehr zu einem neoimperialistischen staat geworden,der versucht europa zu dominieren .sie ist nicht reformierbar .im rahmen der neuerfindung europas durch eine soziale revolution gegen das kapitalistische system kann sie aber abgeschafft werden



    bis dahin sollte die linke alle probundesrepublikanischen neoliberalen parteien boykottieren

    • @satgurupseudologos:

      ... und lieber in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwinden, statt für die Menschen im Lande etwas besser zu machen?

      Mit Verlaub: Aber ich glaube Sie überschätzen das Wählerpotential für eine Fundementalopposition zum herrschenden Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell kolossal.

      Das Potenzial der Personen, die in einer sozialistischen Gesellschaft oder auch nur einer einigermaßen egalitären Gesellschaft leben möchte, dürfte mit "begrenzt" noch milde umschrieben sein.

      Die AfD zeigt ja gerade, dass vielen eine kalte und allenfalls "national-sozialistische" (im eigentlichen Wortlaut) Gesellschaftsform deutlich lieber ist, als eine Sozialistische.

      • @Kriebs:

        Quatsch, das gesellschaftliche Bewusstsein ist kein starres Gebilde. Nazisein ist kein Naturzustand. Linke und soziale Themen werden aus den Diskursen gedrängt, es wird ein Klassenkampf von Oben geführt, aber all dies kann sich auch ändern.

      • @Kriebs:

        OK; doch welche Schlussfolgerungen müssen diejenigen daraus ziehen, welche für Demokratie und gegen Diktatur und Neoliberalismus und für eine (verteilungs-)gerechte Gesellschaft und Welt sind?

  • Ich sach's mal so - je mehr man von Dir erwartet, umso größer wird auch die Enttäuschung ausfallen. Wenn Du keine Zustimmung bekommst, muss das nicht zwingend daran liegen, dass Du das Falsche willst.(;-))

  • Die LINKE ohne ihre politischen Lichtgestalten Wagnenknecht und Lafontaine ist eben - wenn überhaupt -nur noch die Hälfte wert.



    In Brandenburg hat die LINKE 42,5% und in Sachsen 45% ihrer Wähler die in 2014 noch die Linke gewählt haben verloren. Soviel wie keine andere Partei. Selbst die Loser von der SPD schnitten bei der Verlustzahl ihrer Wähler besser ab als die Linken.



    Wenn die Funktionäre bei den Linken sich nicht auf eine bedingungslose Führung durch Wagenknecht und Lafontaine einlassen, wird die Linke schneller aus der politischen Landschaft verschwinden, als viele heute wahrhaben wollen.

    • @Nico Frank:

      "bedingungslose Führung durch Wagenknecht und Lafontaine "...ui, da schimmert aber knallhart der alte Kadergehorsam der SED als Wunschgedanke durch...

  • Als Ex-Linke-Mitglied sehe ich die Verluste der Partei mit Genugtuung.



    Sie sind die verdiente Quittung dafür, dass man die mit Abstand populärste Persönlichkeit - Sahra Wagenknecht - weggemobbt hat.



    Die Parteiführung dagegen sollte nun rasch die Konsequenzen ziehen: Riex & Kipp - Ex & Hopp!

  • Nachdem die Parteispitze erfolgreich mit Hilfe bestimmter Medien bzw. Journalistinnen die Leitfigur für linke Politik weg gemobbt hat, stellt sich grundsätzlich die Frage, ob eine Linke, die wie die Grünen sein wollen, gebraucht wird.

    • @Rolf B.:

      „... ob eine Linke, die wie die Grünen sein wollen, gebraucht wird“

      Wen dem so wäre, dann wären die Wähler von 2014 nicht in erster Linie zur SPD und - was das eigentliche Problem ist - zur AfD gewechselt.

      Niemand braucht eine Linkspartei, die die Wähler, nicht nur die eigenen, für die AfD populistisch vorwärmt.

    • @Rolf B.:

      Ich finde, die Frage, ob Die Linke gebraucht wird, hat sich schon vorher gestellt...

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Lockenkopf:

        Diese Frage stellt sich - natürlich - in Richtung ALLER Parteien, auch bei FDP und Unionschristen.

        Bei strengem Maßstab wären sämtliche Parlamentssitze leer. Und ich bin mir nicht sicher, ob dies ein beklagenswerter Zustand wäre.

        In Zeiten, in denen 'Generalisten' (hat nichts mit Generälen zu tun) im Aussterben begriffen sind, kann man die Macht doch gleich den 'Spezialisten', Fachidioten und Engstirnigen überantworten. Oder?

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Ich bin gespalten was die Linke betrifft.Die alte SED- PDS Ablehnung! !Stolpe, Schnur, Böhme ,de Maiziere und Gysi! Schild und Schwert hatte?? noch gute Positionen gesetzt!



          Die sagen wir ab 1975 geborenen d.h. zur Wende 14, 15 jährigen haben eine andere Sozialisierung(tolles Wort..) durchlaufen. Und wenn jetzt nicht Opa ,Oma, Mutter, Vater ,Onkel man weis es ja nicht....akzeptiert.!Juliane Nagel aus Leipzig, die neue Generation find ich gut. Sahra Wagenknecht ist insofern eine Ausnahme, erstens war sie lange in Jena;);),ist ihrer Linie treu geblieben und natürlich eine tolle Frau!So, warten auf den Rückschlag..!

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @05158 (Profil gelöscht):

            Ich befürchte: auf meinen Return werden Sie erst einmal vergeblich warten. Dazu müsste ich Ihre Sätze verstehen - was ich nicht tue. Vor allem den Anfang nicht.

            Ohne hier den verhinderten Oberlehrer zu geben (was ich an guten, also schlechten Tagen kann): lesen Sie sich bitte nochmals das Ihre durch.

            Manchmal schadet die Einfachheit nicht. Als Trost: ich schreibe auch "gerne" kompliziert.

            • 0G
              05158 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Er ist ja da. Der Return. Die Zweiteiligkeit und damit die Kompliziertheit ist bewust gesetzt!



              Anfang gleich Schild und Schwert gleich:



              de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Bartl,



              deswegen die komplizierte Teilung.;)



              Hauptsache die Antiminoxe knispelt.....

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Na ja, ich halte - bei allem verständlichen Ärger über Parteien aller Coloeur und deren Personal im Einzelfall - doch viel vom System der parlamentarischen Demokratie, und für diese werden nun mal volle Parlamentssitze benötigt. Wie wollen Sie ein solches System ausschließlich mit Verwaltungsbeamten betreiben? Und vielleicht noch wichtiger: Worüber sollen wir uns hier die Köpfe heiß reden, wenn nur noch Fachidioten am Werk sind,-)?

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Lockenkopf:

            Da haben Sie mich aber mal wieder so richtig ertappt.

            Ich muss - dort, wo noch welche sind - zähneknirschend zugeben: ich kann die Welt nicht retten, noch nicht einmal die parlamentarische Demokratie, die auch ich schätze.

            Leider nur verkommt sie zum bloßen Symbolismus vor der Fassade der wirklichen Entscheider.

            Bei uns in Hessen hat es abgekühlt. Heiße Köpfe sind da augenblicklich nicht zu befürchten. :-)

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Der Hinweis auf Kipping versus Wagenknecht ist ebenso wichtig wie richtig.

      Für Kipping plus Entourage freut es mich, die Anderen tun mir leid. Sie (die Anderen) sollten mal ihre Loyalität überdenken.

      Ich kann - und mag - mir Sahra Wagenknecht nicht dauerhaft als Privatier (wie heißt das in weiblicher Form?) vorstellen. Wenn sie wieder zu Kräften gekommen ist, sehe ich sie als weiblichen Phoenix aus der Asche. Die Zeit dafür scheint mir noch nicht ganz reif. Hoffen wir also ... und üben wir uns in Ungeduld. ;-)

  • 9G
    93559 (Profil gelöscht)

    Nunja, die LINKE hat sich jahrelang in die Regierungsfähigkeit geschleimt und dann in Brandenburg auch entsprechende Politik mitgemacht, das ist dann halt das Ergebnis. Stichworte Massentierhaltung, Polizeigesetz

  • Zitat: „Wir werden wiederkommen.“

    Ach ja? So, wie die SPD wiedergekommen ist?

    Es ist ein riesiges Problem für die Demokratie, wenn kleine Koalitionspartner tun müssen, was ihnen die großen sagen. Weil sie dann gar nicht erst nachdenken. Die Großen sind ja doch nicht bereit, sich überzeugen zu lassen von ihnen. Auch dann nicht, wenn die Glaubwürdigkeit leidet. Hauptsache Kopf durch Wand.

    Die Sache ist doch die: Wer sich als „Kümmererpartei“ profilieren (und den Rechten damit das Wasser abgraben) will, der kann unmöglich auf angeblich „effizientere“ Großkreise setzen (und gleichzeitig mehr Busse und Ärzte fordern). Die Großkreise nämlich machen jene Probleme, die die Leute ohnehin haben (und um derentwillen sie „Kümmerer“ wählen) noch größer als sie bereits sind. Außerdem schaffen sie neue. Die Funktion folgt schließlich immer noch der Form. Das macht: Die Glaubwürdigkeit leidet. Weil man das Gegenteil dessen tut, was man verspricht. Die Konsequenzen können haarig sein bzw. glatzköpfig.

    Regiert man alleine, wird man abgewählt. Ist man Teil einer Koalition, zieht man den Koalitionspartner mit rein. Dem aber geschieht das im Grunde ganz recht, wenn er sich klammheimlich von seiner einstigen Lieblingsidee (Großkreise) verabschiedet, ohne den kleinen Partner auch nur rechtzeitig zu informieren. So geht man nicht miteinander um. Schon gar nicht als „Kümmerer“/Linke. Nicht, wenn man erwartet, dass irgend jemand den „Nazis klare Kante“ zeigt.

    Nein, es ist nicht (nur) die „Saat des Marktradikalismus“, was da aufgeht im Osten. Es ist vor allem die Ost-Sozialisation. Man musste sich im Osten immer schon verlassen können auf seine Partner. Lügner haben keinen große Chance auf Loyalität, denn es ging und geht nicht um das gemeinsame Gewinnen im Osten. Es ging und geht eher darum, nicht unterzugehen. In sofern haben die Ossis nicht zu taktisch gewählt, sondern noch gar nicht taktisch genug. Das, schätze ich, unterscheidet Wähler von Parteiführern.

  • Es geschieht dieser Partei nur recht. Sie hat selbst über Jahrzehnte die Unzufriedenheit und die Opferrolle eines Teils der Ostdeutschen mit populistischen Reden bedient. Jetzt kann die AfD die Saat ernten, die die PDS gesät hat.

  • Die Linke hat sich lange Zeit über einen Teil ihrer Wähler hinweggetäuscht. Viele von denen waren nie links und die wählen jetzt statt der Kümmerer- Partei die Wut- Partei. Viele waren immer nur unerwachsen und auf der Suche nach Schutz und Vertretung, aber eigentlich völlig unpolitisch. Nach Wagenknechts Abgang fehlt dieser Gruppe zudem ihre Identifikationsfigur. Die AFD wird immer mehr Ost- Partei, die Linke wird es weniger, aber ist das so schlimm?

    • @Benedikt Bräutigam:

      Natürlich ist das nicht schlimm. Im Gegenteil!



      Dass die Linkspartei auf diesen Teil ihrer Wählerschaft keine Rücksicht mehr nehmen muss ist ebenso zu begrüßen, wie der Rückzug des post-stalinistischen Flügels auf den Müllhaufen der Geschichte.

      Befreit um die Ostalgiker und Jammerossis in der Klientel, kann sich die Partei für ein Bündnis links der CDU aufstellen und die beiden sozialdemokratischen Parteien können sich mittelfristig wieder versöhnen.

      • @Michael Garibaldi:

        Sie beschreiben eine Linke, die fast 100% Schnittmenge mit den Grünen hätte, die ja auch ihren linken Flügel abgebaut hat. Woher eine solche Partei Stimmen nehmen soll, ohne sie den Grünen abzunehmen - was ja nötig wäre, um ein regierungsfähiges Bündnis "links der CDU" zu bilden, ist dann aber nicht so richtig klar.

        • @BigRed:

          Tatsächlich werden wir nur eine mittelfristig stabile linke Option bekommen, wenn die Grünen sich in der Mitte vollständig ausbreiten und sowohl die nicht marktradikalen "linken" Positionen der FDP besetzen (für die z.B. mal Baum, Hirsch, Hamm-Brücher & Co standen), als auch wertkonservative Wähler der CDU. In Baden-Württemberg ist das gelungen.

          Mittelfristig wünsche ich mir eine breiter aufgestellte Sozialdemokratie in einer vereinigten SPD der Post-Lafontaine Ära.

          • @Michael Garibaldi:

            Nachtrag. So gern ich als Linker die Partei, die ich schon mein ganzen Leben wähle, links sehen würde......



            Umwelt- Klima- und Verbraucherschutz sind gar nicht per se links. Sie wurden es nur, weil Konservative und Liberale sich zum Büttel von Industrie-Interessen gemacht haben (die SPD natürlich auch).

            Es gibt in der bürgerlichen Mitte aber Menschen, die mitgenommen werden wollen und sollten.

            Gerade deshalb ist es wichtig, dass SPD und "Die Linke" es schaffen gemeinsam die linken Kerninhalte sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit zu besetzen und auch zu vertreten.

            • @Michael Garibaldi:

              Na ja, dass die Linke sich dessen, was über sehr gemässigte Sozialdemokratie hinausgegangen ist (von ihnen als "Rückzug des post-stalinistischen Flügels" bezeichnet) entledigt, hatten Sie ja begrüsst. Insofern überrascht es mich doch ein wenig, dass Sie sich wünschen, dass die SPD diese Positionen wieder aufnähme.

              Bzgl. "ökologisch" != "links" stimme ich voll und ganz zu, sonst wären die aktuellen Grünen ja schlicht nicht vorstellbar. Aber das, was Sie als die "linken" Positionen der FDP bezeichnen, sind eben auch nicht links, sondern sozialliberal (als Abgrenzung vom Wirtschaftsliberalismus). Und ja, linke Parteien sollten immer auch, aber eben nicht nur, sozialliberal sein.

              (Und übrigens: was ist denn problematisch an "post-stalinistisch"? Die Abgrenzung von der stalinistischen SU und KPdSU haben die Entwicklung der neuen, weniger hierarchischen und intersektionellen Linken doch erst möglich gemacht.)

  • Die Linke mit ihrer seltsamen Mischung aus Kümmerpartei und ewiggestriger Folklore, man denke an den senilen Hans Modrow, der seine Ältestenratberichte verlesen darf, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.

    Dann gibt es Katja Kipping aber auch sie ist so 90 Jahre links. Zwischen den ganzen alten grauen Männern. Es fehlen einfach die Ideen und der Zusammenhalt.

    • @Ansgar Reb:

      "Dann gibt es Katja Kipping aber auch sie ist so 90 Jahre links." (Ansgar Reb)



      Sie geben einem Rätsel auf. Was bitte ist "so 90 Jahre links"? Gibts dafür auch eine Gebrauchsanweisung?

      • @LittleRedRooster:

        90er Jahre links. Katja ist genauso links wie die Leute in meiner Schulzeit in den 90ern. Genauso. Ohne Weiterentwicklung.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Dem Fazit "Desaster" stimme ich hier vollumfänglich zu.

    Sollte sich 'Die Linke' wieder zurück zu einer ernstzunehmenden Partei entwickeln wollen: 'Tabula rasa' wäre äußerst hilfreich.

    Wer es nicht hinbekommt, innerparteiliche Gegenströmungen zu vereinen, kann schwerlich als Vorbild im Außen auftreten.

    Ich befürchte, dass zu wenige wirkliche Köpfe (nicht nur Hutständer) in der Partei wirksam sind, um den Weg in die Bedeutungslosigkeit aufzuhalten.

    Apropos 'Köpfe': es wäre gut, wenn nach der Thüringenwahl einige der exponierten Exemplare rollen würden. Natürlich nur sinnbildlich.

    Andernfalls darf 'Die Linke' sich mit der SPD lustvoll darum streiten, wer die Kapitänsrolle auf der Titanic übernimmt.

    Wer's braucht ...

  • Im Osten gehe jetzt die „Saat des Marktradikalismus“ auf, der Menschen dazu bringe, „ihre Ellenbogen einzusetzen“.

    So einfach sollte man sich nicht aus der Verantwortung schleichen. Nach der CDU wechselten wieder einmal in Folge die meisten Wähler von der Linkspartei zur AfD.

    Im Osten geht die Saat des Populismus auf. Und da hat die Linkspartei ordentlich mit gesät.

    • @Rudolf Fissner:

      Vor allem wenn man bedenkt, dass die Saat, die da gegossen wurde, letztlich aus den Speichern der SED stammt.

      Der paternalistische Staat - der die DDR ja vor allem war - hat eben dazu geführt, dass seine Bürger in einer Art künstlicher Pubertät gefangen waren (und viele immer noch sind).

      Sie wollen zwar nachts so lange draußen bleiben, wie sie wollen, aber die Mama soll immer noch ihr Zimmer aufräumen und ihre Socken waschen.