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Wahlen in Kentucky und VirginiaErfolge für Demokraten

In Kentucky beansprucht der Herausforderer den Sieg bei der Gouverneurswahl. In Virgina kontrollieren die Demokraten jetzt sowohl Delegiertenhaus als auch Senat.

Trump-Fan mit Cowboyhut am 4. November in Lexington, Kentucky Foto: Bryan Woolston/ap

Washington ap/taz | Bei den Wahlen zum Parlament von Virginia haben die Demokraten stark abgeschnitten. Erstmals seit mehr als 20 Jahren kontrolliert die Partei sowohl das Delegiertenhaus als auch den Senat des US-Staats, die zuvor beide in republikanischer Hand waren. Zugewinne verbuchten die Demokraten vor allem im Hauptstadtbezirk Washington, D.C., und in Vororten von Richmond. Mit Ralph Northam bekleidet bereits ein Demokrat das Gouverneursamt von Virginia.

Im als zutiefst republikanisch geltenden US-Staat Kentucky könnte es eine Überraschung bei der Gouverneurswahl geben: Amtsinhaber Matt Bevin lieferte sich ein knappes Rennen mit seinem demokratischen Herausforderer Andy Beshear.

Letzterer rief sich bereits zum Sieger aus, doch hat Bevin noch nicht klein beigegeben. Noch am Abend lag kein eindeutiges Ergebnis vor. Es habe einige „Unregelmäßigkeiten“ gegeben, zitiert die New York Times den Amtsinhaber Bevin, der aber keine weiteren Details nannte.

Ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl halten die Resultate für beide Parteien einige Lehren bereit. Die Wähler in den Vororten von Kentucky und Virginia schlugen sich vornehmlich auf die Seite der Demokraten – ein Trend, der die Wiederwahlchancen von Präsident Donald Trump schmälern könnte. Und die demokratischen Kandidaten, die am Dienstag Erfolge verbuchten, mieden Forderungen etwa nach einer „Krankenversicherung für alle“, wie sie etwa Präsidentschaftsbewerber vom linken Flügel der Partei propagieren.

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3 Kommentare

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  • Nur weil etwas nicht zur Wahl steht, heißt es nicht, dass es nicht gewählt wird.

    Man weiß, dass mit Republikanern kein Medicare for all oder auch nur das beliebte Obamacare nicht möglich ist.



    Bei den Demokraten weiß man, dass die Möglichkeit der Einführung möglich ist.

    Medicare for all ist bei den Demokraten eine Möglichkeit. und offenbar hat es die Wahlchangen der Demokraten nicht geschadet.

    Man kann es so oder so sehen.

    Ich würde behaupten, dass die Parteimeinung etwa genauso wichtig ist wie in Deutschland.

    In Amerika weiß man, dass man mit einer Stimme für die Repuplikaner, gegen die Ehe für alle, Recht auf Selbstbestimmung, Solidarität und liberalisierung von Marihuana, dafür aber für härtere strafen, Privatiserung, reduzierung von Rehabilitationsmöglichkeiten.



    Und natürlich dem Abbau des Sozialsystems und ersetzen durch Laienarbeit, sprich Ehrenamt stimmt.

    Also für all das wofür man in Deutschland der CDU eine Stimme gibt.

    Das diese Positionen unbeliebter werden, sieht man nicht nur in Amerika, sondern auch in Deutschland.

    • @Sascha:

      "Und natürlich dem Abbau des Sozialsystems und ersetzen durch Laienarbeit, sprich Ehrenamt stimmt.

      Also für all das wofür man in Deutschland der CDU eine Stimme gibt."

      Ach ja, schon furchtbar wie die CDU damals Hartz IV durchgedrückt hat, nicht zu vergessen die Senkung der Spitzensteuersatzes und die Steuerfreiheit den Verkauf von Unternehmensbeteiligungen oder die Privatisierung im Gesundheitsbereich. Schlimm diese super rechten CDUler!!!

    • @Sascha:

      Man kann das so nicht vergleichen.



      Die Demokraten in den USA decken faktisch unser gesamtes politisches Spektrum rechts der "DIE Linke" und links der AfD ab.

      Bernie Sanders wäre in DE etwa in der Mitte der SPD angesiedelt.



      Große Teile des Spektrums der GOP gibt es hier gar nicht.