Vormundschaft für Britney Spears beendet: Pop-Ikone erlangt Freiheit zurück

Nach knapp 14 Jahren hat eine Richterin die Vormundschaft für Britney Spears aufgehoben. Vor dem Gericht brach nach der Verkündung Jubel aus.

Fans in Los Angeles feiern mit Konfetti und Plakaten

Zu „Stronger“ feierten Fans in Los Angeles die Entscheidung des Gerichts Foto: Chris Pizzello/dpa/ap

LOS ANGELES ap/afp | Nach fast 14 Jahren hat eine Richterin in Los Angeles die Vormundschaft für die Pop-Sängerin Birtney Spears aufgehoben. Der Schritt von Richterin Brenda Penny war zuletzt erwartet worden. Spears' Anwalt, ihre Eltern und die vom Gericht bestellten Personen, die die Vormundschaft kontrollierten, hatten sich zuvor alle öffentlich zu einer Auflösung bekannt.

Die Entscheidung krönte ein fünfmonatiges juristisches Ringen, in dem Spears öffentlich das Ende der Vormundschaft eingefordert hatte, einen eigenen Anwalt engagierte, ihren Vater entmachten ließ und schließlich die Freiheit gewann, ihre eigenen medizinischen, finanziellen und persönlichen Entscheidungen zu treffen – zum ersten Mal seit 2008.

Nach der letzten entscheidenden Anhörung twitterte sie: „Großer Gott, ich liebe meine Fans so sehr, es ist verrückt!!! Ich glaube, ich werde den Rest des Tages weinen.“ Vor dem Gericht brach nach Verkündung der Entscheidung Jubel aus. Zahlreiche Fans riefen in Sprechchören „Britney! Britney!“, sangen und tanzten zu Spears' Song „Stronger“.

Noch vor sechs Monaten sah es so aus, als würde die Vormundschaft auf unbestimmte Zeit fortgesetzt. Die Wende kam überraschend: Ausschlaggebend war eine Rede, die Britney Spears bei einer Anhörung im Juni hielt und in der sie die Einschränkungen und die Überwachung ihres Lebens beschrieb, die sie als missbräuchlich bezeichnete. Sie verlangte die Beendigung der Vormundschaft ohne neugierige Evaluation ihres Geisteszustands. Rechtsexperten sagten damals, dies sei unwahrscheinlich und würde eine Abweichung von der üblichen Gerichtspraxis darstellen.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Doch weitere Gerichtsverfahren könnten anstehen. Spears' Anwalt Mathew Rosengart hat angekündigt, nach dem Ende der Vormundschaft eine Untersuchung über James Spears' Umgang mit der Vormundschaft durchführen zu wollen.

Vater verfügte lange über Britneys Finanzen

Spears stand seit 2008 unter Vormundschaft; damals war die Sängerin psychisch zusammengebrochen. Ihr Vater James und der Anwalt Andrew Wallet teilten sich die Verantwortung bis 2019. Danach zog sich der Anwalt zurück und James Spears gab seine Rolle als persönlicher Vormund für seine Tochter auf. Die Verantwortung für ihre Finanzen behielt er jedoch bis Ende September.

Kritiker warfen dem Vater vor, seine Tochter auszubeuten. Die 39-Jährige selbst klagte im Juni in einer Stellungnahme vor Gericht, sie sei „traumatisiert“ und „deprimiert“: „Ich will nur mein Leben zurück.“

Nach Angaben ihres Anwalts Mathew Rosengart wird nun „ein Sicherheitsnetz“ eingerichtet, um die finanziellen und persönlichen Entscheidungen der Musikerin abzusichern. Der von Spears als Ersatz für ihren Vater eingesetzte Vermögensverwalter John Zabel wird sich weiterhin um die Finanzen der Sängerin kümmern, deren Vermögen auf rund 60 Millionen Dollar geschätzt wird.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.