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Vorabdruck aus „Die elfte Plage“„Touristen fisten“ immer beliebter

Berlin-Besucher verwechseln die Stadt mit einem Erlebnispark, sie werden beschimpft, beworfen, gehasst. Ihre Feinde sind aber nicht viel besser.

Das Holocaustdenkmal, ein beliebter Ort zum Entspannen, den Touriführer zu lesen und Hipsterfotos zu machen. Bild: dpa

Die Bibel kennt zehn Plagen, Berlin kennt viele Plagen. Eine der lästigsten ist der Berlin-Tourist. Er gehört zu Berlin wie Ben Becker, die B. Z., Baupleiten, der Potsdamer Platz, Schultheiss-Bier oder Claus Peymann: nicht schön, aber unvermeidlich.

Tagsüber belästigen Berlin-Touristen andere Verkehrsteilnehmer und kurven auf Bier-Bikes um das Brandenburger Tor. Fröhlich und ohne sich den Appetit verderben zu lassen, picknicken sie am Denkmal für die ermordeten Juden. Mit kindlicher Freude bestaunen sie Straßencafés und Punks, Altbauten, Schaufenster und das Bundeskanzleramt.

Gerne stehen Berlin-Touristen auch auf Radwegen und wundern sich über die Radfahrer. Natürlich ohne auf die Idee zu kommen, beiseitezutreten. Selbst die Benutzung der U-Bahn übersteigt ihre Fähigkeiten. Dann stehen sie palavernd vor dem rätselhaften Fahrkartenautomaten. Vielleicht halten sie ihn für eine Sehenswürdigkeit. Nachts sorgen erlebnisorientierte Touristen für Arbeitsplätze in Gastronomie und Drogenhandel.

Wer einmal enthemmte Berlin-Touristen in den späten Abendstunden in einem U-Bahn-Waggon oder der Straßenbahn erleben durfte, weiß, dass es sich bei dieser Spezies um das von der Evolutionsbiologie lange gesuchte Missing Link zwischen Primaten und Homo sapiens handeln muss. Berlin-Touristen verwechseln die Stadt mit einem Erlebnispark, das Nachtleben mit dem Ballermann und die Eingeborenen mit pittoresken Deko-Elementen. Möglicherweise ja zu Recht.

Helenes geile Berghain-Prosa

Berlin-Touristen leiden unter dem fatalen Hang, mit der Ankunft am Ziel ihrer Reise Höflichkeit und Verstand zu ignorieren, um sich der fröhlichen Regression hinzugeben, am liebsten lautstark. Sie haben irgendwo gehört, Berlin, dieses gemütliche Dorf, sei ein Ort der unglaublichsten Ausschweifungen. Vielleicht haben sie zu viel Spiegel TV gesehen oder verwechseln Helene Hegemanns Berghain-Prosa aus Versehen mit Literatur.

Also machen Berlin-Touristen zwecks Anpassung an die örtlichen Sitten und Gebräuche ganze Straßenzüge unbewohnbar, indem sie sie als Freiluft-Ausschank okkupieren. Berlin-Urlaub bedeutet für den Erlebnistouristen offenbar auch Urlaub vom Ich und der heimischen sozialen Kontrolle.

„Der Reisende nimmt sich ja stets einige Freiheiten heraus, er pflegt für kurze Zeit jedenfalls ein kleines Ausnahme-Ego. Und ist in seinen Einsatzgebieten zwangsläufig eine Zumutung für andere“, seufzt der Berliner Kulturwissenschaftler Joseph Vogl im Gespräch mit dem Journalisten Thomas Steinfeld. Dass Berlin dem touristischen Ausnahme-Ego besonders großzügig Auslauf bietet, dürfte einer der Hauptgründe für den Boom dieser Tourismus-Destination sein.

Mindestens so seltsam wie Berlin-Touristen sind Touristen-Hasser. Seit einiger Zeit wollen Kreuzberger, die selbst vor Jahren aus der Provinz zugewandert sind, ihren Stadtteil vor touristischer Überfremdung schützen. Zu diesem Zweck sprayen sie in deutscher Tradition „Touristen raus“ an die Wände.

„Kriminelle Touristen abschieben“

Die Partei „Die Partei“ parodierte die Xenophobie des Kreuzberger Heimatschutzes zielsicher mit einem Wahlkampfplakat: „Kriminelle Touristen abschieben.“ Auf einer Anwohnerversammlung zum Thema, zu der die Kreuzberger Grünen geladen hatten, forderten aufgebrachte Kreuzberger allen Ernstes, eine „Bannmeile“ um ihren Bezirk zu ziehen, auf dass die böse, große, bedrohliche Welt da draußen mit ihren Touristen doch bitte draußen bleiben möge. Auch die Parole „Touristen fisten“ erfreut sich an Berliner Häuserwänden zunehmender Beliebtheit. Die Forderung ist so takt- wie sinnlos.

Schon weil nicht wenige Touristen genau zu diesem Zweck anreisen. Die provinziellen Kreuzberger Ressentiments gegen Fremde sind die Folge einer aggressiven Überidentifikation der Zugereisten mit ihrem Siedlungsgebiet. Das kann uncharmante Folgen haben, wenn alternative Spießer jeden, der nicht so schluffig durchs Leben trottet wie sie, für einen Agenten der Gentrifizierung halten:

„Freunde von uns sind im Görlitzer Park mit Flaschen beworfen und als Touristen beschimpft worden, nur weil sie etwas schicker angezogen waren. Es gibt in jedem Fall eine virulente Gefahr, dass sich die Angriffe auf Hipster, Touris und Zugezogene radikalisieren. Der ein oder andere kommt vielleicht auf die Idee, ein neues Hotel einfach mal anzuzünden“, glauben Aktivisten der „Hipster Antifa Neukölln“.

Als spöttische Gegenreaktion auf die Heimatschutz-Bemühungen fordert die gutgelaunte „Hipster Antifa Neukölln“ ausdrücklich „mehr Soja Latte, Wi-Fi und Bioläden“ im Problembezirk.

Kreuzberger Aufgeregtheiten

Das ist das Schöne an Kreuzberg: Selbst die eher banale Frage, ob Touristen eine Zumutung oder vielleicht einfach nur Kunden sind (wir vermuten: beides), wird zum ideologischen Konflikt, bei dem es schnell mindestens um die Weltrevolution geht. Aber in den Kreuzberger Aufgeregtheiten spiegelt sich, stark vergrößert, das Unbehagen und Konfliktpotenzial, das entsteht, wenn sich eine Stadt partiell zum Touristen-Resort macht.

Dieser Text besichtigt die Berlin-Touristen im Vorübergehen, also genau so, wie der Tourist die Stadt besichtigt: willkürlich, ungerecht, dem Zufall vertrauend und natürlich ohne Anspruch auf endgültige, gar objektive Wahrheiten. Tourismus-Hasser sind dem Autor so suspekt wie Touristen. Er verfolgt keine Thesen und will nichts beweisen. Aber er interessiert sich für die Beobachtung, dass der Tourismus die Stadt gerne als Bühnenbild, als Kulisse, als Fassade bespielt.

Wer am Berlin-Tourismus verdienen will, liefert die vom Berlin-Besucher erwarteten Bilder der Stadt. Sei es die Kulisse einer wilden Kreativmetropole, eines modernistischen Hochhaus-Areals oder eines historischen Berlins. Wovon die Theateravantgarden seit Meyerhold bis hin zu Matthias Lilienthals theatralischen Berlin-Exkursionen („X Wohnungen“) und der Site Specific Art unser Tage geträumt haben, ist längst Realität: Dem touristischen Blick ist die Stadt selbst zur Bühne geworden.

Die Stadt als Bühne

Ob beim Projekt, das Fake-Remake einer preußischen Schlossfassade zu errichten, ob in der Berghain-Erlebnisgastronomie oder bei öffentlichen Massen-Events aller Art – das Tourismus-Spektael dient als Erlebnisangebot für die zahlenden Gäste. Wenn die Stadt zur Bühne und zur Kulisse der Erlebnisindustrie wird, bleiben für die Menschen, die in dieser Stadt leben und sie altmodischerweise lieber für eine Stadt als für einen Freizeitpark halten würden, Risiken und Nebenwirkungen nicht aus.

Das ist kein Grund für kulturpessimistische Klagegesänge. Der Berlin-Tourist ist auch nur eine bizarre Berliner Sehenswürdigkeit, Stoff für verwunderte Beobachtungen. Der einzige Sinn dieses Buches ist selbstverständlich der gleiche, der auch die mobilen Würstchenverkäufer am Alexanderplatz, den Regierenden Bürgermeister und andere Servicekräfte dazu bringt, sich Touristen zu widmen, statt dem natürlichen Impuls zu folgen und diese lärmenden, seltsamen Leute zu ignorieren.

Wir wollen am Tourismus-Boom mitverdienen. Indem wir Touristen beleidigen. Berlin-Touristen mögen das. Sonst würden sie sich ja schönere Reiseziele aussuchen.

Peter Laudenbach: „Die elfte Plage. Wie Berlin-Touristen die Stadt zum Erlebnispark machen“. Edition Tiamat. 144 Seiten, 13 Euro. Erscheint am 23. April.

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75 Kommentare

 / 
  • T
    Touristiker

    Liebe Berliner

    Seit 30 Jahren bin ich im Tourismus tätig. Österreich und Schweiz, vor Jahren auch mal in Hannover. Ich finde das Buch fantastisch, es gilt für alle Destinationen, die "überlaufen" sind. Und es ist ein Spiegel eurer Selbst. Merke: Wir sind die, vor denen man uns gewarnt hat.

    Denkt in eurem nächsten Urlaub mal daran!

    Liebe Grüsse aus dem ach so von Touristen überlaufenen Grindelwald.

  • G
    Greenspam

    Als Mensch der ab und an einen Verwandten, Freund oder ein Konzert in Berlin besucht, habe ich in Kreuzberg noch keinen Touri-Hasser gesehen.

     

    Vielleicht bewege ich mich auch nicht in den Szenen, in denen diese anzutreffen sind. In den angeblich betroffenen Stadtteilen Kreuzberg/Neukölln allerdings schon.

    Subkulturen lassen sich von derlei Mätzchen aber anscheinend nicht beeindrucken. Dem Punk, dem Skinhead, dem Psychobilly und dem genauso fanatischem Tischfussballzocker ist es eigentlich immer egal woher man kommt. Man freut sich halt nette Leute mit ähnlichen Vorlieben zu treffen.

     

    Der Autor und die betroffenen Personen könnten sich mal mit der Initiative 'Yuppies gegen Gentrifizierung' auseinandersetzen; das dürfte helfen sich nicht allzu ernst zu nehmen.

  • T
    Tierfreundin

    Ich habe nichts gegen die Touristen. Ganz im Gegenteil, wenn ich auf der Piste bin, genieße ich die angeregten Gespräche und habe so auch Gelegenheit, meine Sprachkenntnisse aufzufrischen.

     

    Weniger angenehm ist die zuvor schon beklagte Provinzialisierung des Prenzlauer Bergs und anderer Kieze, wo in den Kneipen - falls diese überhaupt noch existieren - keine Live-Musik mehr gehört werden darf.

     

    Berlin ist eine tolerante Stadt, eine Weltstadt. Es kommen nun mal Besucher aus aller Herren Länder, die sich amüsieren wollen, ebenso wie die Einheimischen. Manch einer ist hier auf der Suche nach Möglichkeiten, die ihm Städte wie New York inzwischen nicht mehr bieten, die ihm weniger weltoffene Städte nie geboten haben und niemals bieten werden.

     

    Der Ehrlichkeit halber möchte ich ein unerfreuliches Erlebnis nicht verschweigen: Als ich vor einigen Jahrzehnten als Neu-Berlinerin mit Freundinnen aus Süddeutschland eine Bar in Kreuzberg besuchte, warf der Barkeeper ein Glas nach uns, das nur knapp meinen Kopf verfehlte.

  • 1
    140bpm

    warum werden nationalismus und lokalismus eigentlich so unterschiedlich gewertet?

  • D
    David

    Eine Weile hatte ich all die Sticker und Diskussionen an mir vorüberziehen lassen. Eine Weile hat mich das nicht interessiert. Es ist eben im Meer von Sprays und Aufklebern untergegangen.

     

    Wann sich das geändert hat?

    Ein neues Café um die Ecke in Kreuzberg - die unübersehbare Parallele.

    Vor knapp 75 Jahren im November entlud es sich auf ganz ähnliche Weise:

     

    Quer stand es da in roten Lettern, Schaufenster und Fassaden beschmiert mit Hasstiraden.

     

    Damals "kauft nicht bei Juden" - jetzt "wir wollen euch hier nicht - Amis, Touris, Schwaben raus!". Das ist Menschenhass, nicht mehr und nicht weniger.

    Und diese Arschlöcher denken auch noch, sie seien Linke. Zum Kotzen.

  • AW
    Ach was!?

    Oh man,da schreibt man(siehe weiter unten), daß sich Leute ihre Berlin-Sicht offensichtlich aus den Medien saugen und *tadaaa* schon liest man mehrere Postings, in dem irgendwelche Leute das bestätigen. Leute, kommt selbst her und macht euch SELBST ein Bild und sitzt nicht in irgendeinem Ort mit -ingen hinten herum und schreibt euch Schaum vor dem Mund. Meine Beobachtung ist eh eine Andere. Ich treffe abends in Bars fast aussschließlich Touristen aus Frankreich, USA, GB oder Russland, viele Polen. Es sind echt wenige Leute aus Deutschland, die man antrifft. Aber da bei euch ab 20 Uhr Nachtruhe angesagt ist, und das Licht aus sein muß, damit die Nachbarn nicht tratschen, seid ihr halt wenig anzutreffen. Und da ihr Angst vor U-Bahnschlägern und Mördern habt, die ja-laut Medien- in Scharen durch die Stadt stürmen, ist eure Angst begründet. P.S. Ich wurde übrigens noch NIE überfallen, ausgeraubt, verletzt, angepöbelt. Aber mein Berlin-Bild stammt ja auch aus MEINER Erfahrung. Obwohl ich wahrscheinlich nicht mehr nach Süddeutschland fahren werde. In den Medien hört man ja immer wieder von Familienvätern, die ihre Familie umbringen, weil sie den Drittwagen nicht mehr finanzieren können. Ich möchte da nicht in einen Kugelhagel gelangen.

  • D
    Dauertourist

    Ich habe nichts gegen Fremde. Selbst meine besten Freunde sind mir femd. Aber diese Fremden sind nicht von hier!

  • Y
    yaltenbrucker

    Berlin ist halt seit dem Wegfall seiner einzigen Attraktion im Jahr 1989 ein Zonenkaff - und dementsprechend benehmen sich auch die Bewohner. Jammern und zuschlagen, mehr passiert nicht.

  • B
    blablabla

    Kein wahrer Berliner (und jener Umstand ist leider nur mit der dortigen Geburt zu erlangen) regt sich über Touristen auf, denn er ist - Überraschung! - damit aufgewachsen. Könnten wir uns vielleicht wieder dem wahren Problem dieser Stadt zuwenden; den (jedes mir einfallende Adjektive würde gegen die Netiquette verstoßen) Zugezogenen? Denn diese verlassen die Stadt zur meinem größten Bedauern nicht nach einer Woche.

    Danke.

  • B
    Bärliner

    Wenn ich neben eine Autobahn ziehe, brauche ich mich über Autolärm nicht zu wundern. Wenn ich neben ein Fußballstadion ziehe, dann gibt es zig laute Spiele pro Jahr und Urin im Vorgarten. Wenn ich in eine Fußgängerzone ziehe, dann muss ich mit Shoppern und mehreren Stadtfesten pro Jahr rechnen (und nicht gerichtlich auf pünktliches Veranstaltungsende klagen). Wenn ich in einen tiefen Wald ziehe, dann muss ich Wildschweine und Schneeräumverzögerungen in Kauf nehmen. Wenn ich nach Berlin oder in eine x-beliebige andere Großstadt oder Touristenhochburg ziehe, dann sind natürlich 'Touristen' und andere Besucher an der Tagesordnung. Wer sich darüber aufregt, ist wahrscheinlich zugezogen und will sich nach 5-10 Jahren unter dem Status 'Zugezogener' nun endlich den Status 'So-Gut-Wie-Echt-Berliner' aneignen, indem er sich schlimmer als jeder Dorfproll echauffiert. Ich bin gebürtiger Berliner und kam noch nie auf den Gedanken, dass Touristen aus dem Stadtbild entfernt werden sollen. Sie gehören nunmal zu einer solchen Stadt dazu, wie Autos auf Straßen. So what?

  • I
    Itrix

    Seit 26 Jahren lebe ich in Berlin und bin in 1980er Jahren aus der schwäbischen Provinz hierher gezogen. Damals, habe ich und so einige andere (keine Schwaben ;-)) genau das gemacht, was jetzt so einige Gemüter erhitzt - nämlich, uns lustvoll "danebenzubenehmen". In Kreuzberg und Schöneberg. In der Zwischenzeit bin ich viel in der Welt herumgekommen und neige zu der Ansicht, dass die Gründe, warum Menschen verreisen, so unterschiedlich wie Menschen sind. Beachten Reisende - aus welchen Gründen auch immer - nicht die Gepflogenheiten des "Gastlandes bzw. der -stadt", wird dies eben meist als Respektlosigkeit interpretiert. Bei Besuchern aus dem Ausland werden dabei allerdings nicht die gleichen Kenntnisse der hier üblichen Konventionen des sozialen Miteinanders erwartet wie von Besuchern aus den anderen deutschen Bundesländern. Wenn diese Erwartung nicht eingehalten wird, entsteht bei manchen Menschen - ebenfalls aus unterschiedlichen Beweggründen - Unmut. Während Rom, Paris, London, Lissabon über eine sehr lange touristische Erfahrung verfügen, muss Berlin sich aber vielleicht erst noch an die vielen neuen Gäste gewöhnen - an die guten Seiten, aber eben auch an die nicht so schönen. Mit gegenseitigem Respekt, Nachsicht und Höflichkeit freuen wir uns gegenseitig aneinander: die Touristen an der interessanten Stadt und wir Berliner freuen uns daran, dass so viele Menschen unsere Stadt eine Reise wert finden. :-)

  • M
    MoritzH

    Die narzistische Selbstbetrachtung einer Stadt (genauer: einiger bekannter Viertel) ist letztlich nur Ausdruck der mentalen Dörflichkeit Berlins. 'Berliner Touristen' sind nicht anders als andere Touristen in irgendeiner europäischen Großstadt. Nur sind London, Paris, Rom, Amsterdam (!) es schon lange gewöhnt, Publikum aus aller Herren Länder anzuziehen. Wem das nicht gefällt, dem empfehle ich in die Provinz umzuziehen, dorthin wo die Globalisierung nicht hin möchte.

  • M
    Mindcrime

    Der Artikel spiegelt sehr schön die engherzige Kleinkariertheit die mir bei regelmässigen Besuchen in Berlin immer wieder extrem unangenehm auffällt. Während sich Berlin und und die Berliner sich selbst immer als großstädtisch, weltgewandt und sexy sehen, sieht die Realität nach meiner Erfahrung ganz anders aus. Mit London, Paris, New York, Tokio könnt ihr jedenfalls nicht mitstinken.

  • O
    Olaf
  • N
    Nils

    Berlin ist deutlich überbewertet und eigentlich überflüssig. Liest man diese Artikel, so bekommt man den Eindruck, dass Berliner sich selbst so geil finden, dass sie sich ständig selber flachlegen würden, wenn sie könnten.

  • B
    BerufsBerlinBasher(BBB)

    Der Bewohner Germanias ist nun mal ein Herrenmensch und Besserdeutscher - in seiner Einbildung.

    Was außer saufen und die Provinzpossen der zugezogenn, kretinösen "Ureinwohner" beobachten soll man denn bitte sonst dort machen wenn man den Fehler beging, die Bundessondermülldeponie zu besuchen?

    Die Stadt ist eine Intesivtherapie gegen Fernweh:

    So mies wie dort kann es in keinem anderen Zuhause sein.

  • T
    Thomas

    Was bin ich?

     

    Nach einigen Tagen in Museen und Theatern und ein paar ziellosen Wanderungen, manche tagsüber, manche nachts, ist die Stadt natürlich immer noch eher eine Unbekannte. Aber allein das ist mir den Stress wert, der automatisch entsteht, wenn ein Landei wie ich sich eine Woche in einer wirklich großen Stadt aufhält. Und wie ich die öffentlichen Verkehrsmittel liebe (wenn sie funktionieren)! Man kommt auch morgens um 1 noch von A nach B! Paradiesisch.

     

    Was bin ich?

     

    Nachtleben, nun ja, davon hab ich keine Ahnung. Hab noch nie versucht, ins Berghain zu kommen. Ich bin ja keine 30 mehr, und vermutlich auch nicht schön genug und nicht gut genug angezogen. Aber das Berghain und der Rest des Nachtlebens, das alles zusammengenommen macht die Stadt auch aus für mich, auch wenn sie mich persönlich nicht interessieren. Stand mal sonntagmorgens davor, hörte das Bollern der Musik, sah im milden Licht Gestalten herauskommen und dachte: Schön. Hier findet jeder, was er sucht. Das gefällt mir. (Da kommt wieder das Landei durch)

     

    Was bin ich?

     

    Hatte auch mal 'ne Fewo in Kreuzberg. Fehler, ich weiß, mach ich nicht mehr. Obwohl ich es charmant fand. Aber ich will niemandem seine Stadt wegnehmen. Von den Problemen, die das mit sich bringt, erfuhr ich erst später. Werde wieder in Billighotels gehen - das reicht mir ja auch. Aber essen kann man da! Also nicht in den Billighotels, sondern anderswo. Auch ein Grund, die Dauer von Aufenthalten auf höchstens eine Woche zu begrenzen: Ich würde sonst nur fett werden.

     

    Was bin ich?

     

    Hab keinen süddeutschen Akzent und keine Mühe, Fahrpläne zu lesen. Probleme mit der Art der Berliner? Ach, erwähnte ich schon, dass ich vom Land komme? Da sind sie auch nicht anders ... ich glaube, es gibt eine ganze Menge von uns, oder andersrum: Von denen, die als "Touristen" erkannt werden, gibt es vielleicht relativ wenige, die sind aber umso lauter. Überraschung: Die hab ich in Hamburg, in London und Paris auch gesehen. Ob man sie dort auch so sehr als Problem wahrnimmt? Aber hey: Es ist halt Berlin.

  • B
    bioBerliner

    Ohne Touries wär doch Berlin einfach nur ... arm.

  • O
    Oberbayern

    Berlin hat 160% mehr Einwohner als München, aber nur 80% mehr an Übernachtungen von Gästen. Pro Einwohner hat Berlin also erheblich weniger Gäste als München. Warum ist aus Berlin so lautes Klagen über Gäste zu hören, aber nicht aus München?

  • E
    erneut

    war ja immer ein guter, treffender Spruch, mal anders:

     

    jeder ist touri

    fast überall

  • H
    Haarn

    Wir im Spreewald (Brandenburg wohlgemerkt) haben ein ähnliches Problem mit Berlinern. Mein Opa sagt immer: "Ein Berliner ist ok, zwei sind schon eine Landplage!" ... und irgendwie schließt sich da wieder der Kreis.

  • K
    kommentarblog

    Seit die Café-Latte-Witze mit Sojamilch aufgetuned werden, machen sie noch mehr Spass. Ich erkläre sie jetzt mal für tot. Selbst wenn das keinen interessiert. Der Artikel ist eine pseudolustige Bauchnabelschau, Berlin darin ziemlich austauschbar. Je in Rom, Venedig, London, Barcelona, Madrid, Lissabon, Paris, Bad Urach gewesen? Zum Beispiel? Oh Gott, da gibt es Touristen, und die verhalten sich anders, als die Einheimischen. Und die tun sich mit dem öffentlichen Nahverkehr nicht so leicht, wie die Einheimischen (doch, doch, in Bad Urach auch!). Wie dumm die sind. Saublöder Artikel.

  • B
    Bernd

    Die Berliner können aufatmen. Ich hatte geplant Berlin einmal wieder zu besuchen. Von 1970 bis 1972 habe ich in Westberlin gewohnt. Aber nachdem man offenbar in Berlin als Tourist (auch noch Schwabe) offensichtlich eher angefeindet wird verzichte ich auf einen Besuch.

  • D
    daffdaff
  • N
    Nicole

    Das ist in Düsseldorf auch nicht anders, am Wochenende mal in die Altstadt... Ich nicht mehr.... Hbf... versuche ich zu vermeinden... Nur Irre unterwegs.

    Und ich gehe mal davon aus das es in Köln, Frankfurt ect auch nicht anders ist.

  • K
    keenor

    Seit einiger Zeit wollen Kreuzberger, die selbst vor Jahren aus der Provinz zugewandert sind, ihren Stadtteil vor touristischer Überfremdung schützen.

    .......Die ehemaligen Dorfdeppen wollen halt nich sehen wo sie herkommen.

    Ich find Berlin kacke, und obenbeschriebene auch.

  • AW
    Ach Was!?

    Das wunderbare an Deutschland und Berlin-Hassern ist, daß sie ihren Nektar aus solchen Artikeln saugen, ohne die Stadt zu kennen. Da bildet sich ein Vor-"Redner" ein, daß Berliner ihre Stadt so feiern und sehen müßten wie ein Kölner oder Hamburger, ohne zu beachten, daß Berlin schon immer ein Schmelztiegel von unterschiedlichen Kulturen, Glücksrittern, Gewinnern, Verlieren und Co war und ist, um sich dann in die Idee hineinzusteigern, daß die Menschen aus der westdeutschen Provinz-insbesondere aus Schwaben- etwas metropolistisches zum Beispiel aus Prenzlauer Berg machen könnten. Genau das Gegenteil ist der Fall, denn sie haben daraus eine Schlafstadt nach westdeutschem, piefigem Modell gemacht und kriegen jetzt auch den Gegenwind zu spüren, denn wir brauchen hier kein neues "St.Langweilingen". Außerdem gibt es das "Modell Kiez" selbst in New York oder San Francisco. Dort teilt man sich auch seine Stadt in Kieze ein. Das ist eine 3 1/2 Millionenstadt. Wer die Meinung des Autors teilt, vergißt aber, daß es viele, ja sehr viele Berliner gibt, die sich an den Touristen nicht stören, sondern erfreuen, so wie ich. Ich kenne keinen einzigen Touristen-Hasser. Gerade Neu-Berliner produzieren solche Bilder, die der Autor meint. Und die kommen zum Grossteil aus Franken, Hessen, Schwaben und Co und wollen letztendlich so leben, wie sie es mit der Muttermilch mitbekommen haben. Igendwie soll es Berlin sein aber dann bitte ab 20 Uhr auch RUHÄÄÄÄÄ!

    Grüße aus Charlottenburg

     

    P.S. Ich bin übrigens öfter in HH oder anderen Städten. Wenn ich da etwas an der Stadt bemängele, wird das übrigens oft als Berliner Großkotzigkeit angesehen. Dabei erwähne ich charmant, daß das Nightlife der jeweiligen Stadt nunmal ein Desaster ist. Wie man es macht als Berliner, macht man es offenbar falsch!!!

  • K
    Kimme

    @Thomas Sch.: Ein dickes "Thumbs up" für ihren Kommentar. :)

     

    Aber mal ehrlich, mich nervt -als in Berlin Lebender- vielmehr die Hundekacke überall, das teilweise extrem aggressive Auftreten von einigen Jugendgruppen sowie U-Bahn-Schläger.

    Die Touris sind halt laut, na und? Und wenn die Stadt sich so gerne als Szene-Stadt schmückt und im Konzert der ganz Großen wie Paris, London ect. mitspielen will, muss man das halt ertragen. Entweder ruhig und beschaulich oder bunt, laut und ausgeflippt; beides zusammen geht nicht.

    Ich finde es schön, dass soviele Menschen aus aller Welt nach Berlin kommen. Das fördert den kulturellen Austausch und man lernt viele neue Leute kennen. Latte-Machiatto kann man auch in Greifswald trinken und da stören dann keine Touristen.

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Da muss man sich jahrelang mit "ey weeste, Berlin is toff und icke bin en berliner und deswegen bin icke auch toff" nerven lassen. Und jetzt werden die Leute angefeindet, die den Deppen das geglaubt haben und sich das anschauen wollen.

  • S
    Supi

    Deutschlands nestflüchtige Dorfjugend trifft am selbstgewählten Aggregationspunkt auf zahlende Besucher, die sich mit den exotischen Bewohnern (Deutschlands Dorfjugend) gerne gemein machen würden und dies fotografisch festhalten möchten.

  • H
    hans

    Ein bibeltreuer zugezogener Peymann-Hasser will mir was über Berlin erzählen? Lächerlich. So wie der aussieht, darf der alles nur von aussen sehen. Der war nie im Berghain, hat nicht die geringste Ahnung. Wieso macht die taz für den Werbung?

  • N
    Nemo

    Die Charite operiert mit stumpfen Skalpellen, weil kein Geld für neue Skalpelle da ist, während man die Kohle für den sinnlosen BER nur so raus ballert, damit noch mehr Touristen kommen können, obwohl die Bevölkerung schon jetzt sich sehnlich deutlich weniger Touristen wünscht.

  • F
    fyrecrotch

    Ich habe eine Zeitlang in Pisa gelebt und kam nicht drumherum, mich täglich durch einen Touristenstrom zu kämpfen. Ich verstehe also sehr gut, wie das nerven kann!

    Dennoch finde ich die typische Berliner Reaktion total überzogen. Und diese Abgrenzungsmentalität ist von Prinzip her auch ekelhaft - sind doch die meisten selbst zugezogen.

    Klar - wer Lärm nicht mag, sollte lieber nicht nach Berlin ziehen (und da dann für Clubschließungen sorgen).

    Aber wer Touristen nicht mag, sollte eben auch nicht gerade nach Berlin ziehen und sich dann über die aufregen.

    (P.S.: auch Berliner Touristen sind nicht das Gelbe vom Ei - ich hab da eine "alternative" Berliner Reisegruppe in Pisa in Erinnerung, die sich aufgeführt haben wie die Axt im Walde...)

  • F
    Frank

    naja, wie benehmen sich den die "alternativen" Berliner im backpacker Urlaub in Asien??

    Habe da schon genug erlebt wie da die Sau rausgelassen wird. Zum Beispiel oben Ohne in Goa und dann noch meinen "man würde die armen Inder aufklären"

  • H
    heinzl

    Das große Missverständnis in der Selbstwahrnehmung der Berliner ist, dass sie glauben sie leben in einer pulsierenden Großstadt. In Wirklichkeit waren sie jahrzehntelang von den kulturellen Trends abgeschnitten und haben sich heute in ihrem jeweiligen piefkigen Kiez verbarrikadiert.

    Das städtische Selbstbewusstsein von Hamburg, Frankfurt, München oder Köln fehlt einfach. Aber wenn jetzt endlich genug Schwaben nach Berlin ziehen, kommt vielleicht auch ein bisschen Lockerheit in die Provinz.

  • H
    Horberg

    Tja in einer "Weltstadt" zu leben ist halt als ob man ein Affee im Zoo ist!

     

    Immer schön lieb sein, vielleicht gibt der Tourist auch mal eine Zigarette, ne´Euro oder eine Banane ab.

     

    In diesem Sinne währ eine Tracht ja auch nicht schlecht. Der Stadtbekannte Modezar "Der Herr Glööckler" wie sein Partner ihn liebevoll nett, könnte ja eine Tracht designen! So ein schickes Michelkostüm, eine Mischund zwischen bayrischer Lederhose und Nordeutschen Shantytum... ach währ das nicht eine schöne neue welt!

  • J
    JFSebastian

    Ist doch eine einfache Reaktion: Erst haut alles auf die Berliner Schwaben. Jetzt hauen die auf die noch tiefer stehenden Underdogs, die schwäbischen Touristen. Schwaben unter sich, da triffts immer den richtigen ;-))

    Cheerio

    JF

  • IN
    Ihr Name fred

    ich bin Taxifahrer und verdiene mein Geld mit Touris.

    Ich verstehe diese Kleinstadtmentalität nicht, Berlin ist eine Großstadt und die Leute lieben sie und ich auch. Wer lieber Kleinstadt will soll da hinziehen.

  • H
    Holger

    Ich kann nur für Hamburg sprechen, sehe aber Parallelen, die es durchaus verdienen, besprochen zu werden. Von daher ist der Artikel als Einstieg ins Thema geeignet, allerdings leider zu speziell auf Berlin ausgerichtet und zu wenig auf den tatsächlichen Wandel des Tourismus.

     

    Beispiele:

    In Hamburg sind seit Jahren die Landungsbrücken und die Reeperbahn fest in Touristenhand, sobald es nicht in Strömen gießt. Eine (für Einheimische notwendige) Fahrt mit der Fähre nach Finkenwerder hat den Charme eines johlenden Gefangenentransports. Der alte Elbtunnel (ebenfalls als Verkehrsverbindung unverzichtbar) ist nahezu unpassierbar, es sei denn, man bringt genügend Nerven und Zeit mit und posiert gern auf fremden Fotos.

     

    Als Tourist nehmen sich die meisten Deutschen die Narrenfreiheit, die sie zu Hause nicht haben. Nicht die Herkunft entscheidet meiner Ansicht nach, sondern dass man unerkannt und mit Riesenspaß eine Stadt lahm legen kann.

    Aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass die Deppen, die bisher zu Hause geblieben sind, erstmals anfangen zu reisen.

  • TS
    Thomas Sch.

    Ja, der Linke an sich. So ist er. Menschen aus Stuttgart, Gelsenkirchen oder Garmisch kann er nicht leiden. Leute aus Trabzon, Damaskus oder Bukarest schon. Wo diese gefühlt willkürlich gezogene Grenze läuft, ist nicht ermittelbar. Sofern der Linke jedoch selbst reist, ob Nordkorea, Kuba oder Vietnam, ist er niemals Tourist, sondern immer Reisender und erklärt dort gerne auch mal die deutsche Sichtweise linken Selbstverständnisses. Der Linke reist auch nicht nach Stuttgart, Gelsenkirchen oder Garmisch außer Papa und Mama wohnen dort und die geben gern auch mal etwas Geld (igitt) mit. Der Linke an sich kann gar nicht verstehen, daß andere kommen, ihn zu bestaunen und zu begaffen. Er mag das nicht, denn es verletzt sein Selbstgefühl. Als gefühlter Held des Antifaschismus, des Antikapitalismus und anderer Anti-Ismen sieht er sich aufrecht mit der Fackel, der Spitzhacke und der Knarre in der Hand als Vorkämpfer für die Zukunft der Welt und nicht als "etwas merkwürdig gekleideter Politbarde mit wirren Haaren und ebensolchen Ansichten". Anderen aus dem Zoo des Imperialismus helfen ist ok, aber nicht selbst hinterm Zaun stehen und womöglich noch bemitleidet werden. Geht gar nicht. So ganz wohl ist dem Vorkämpfer der Freiheit das Gegen-die-Touris-sein aber dann doch nicht, denn irgendwo ahnt er, daß die, die da zum Gaffen in die Stadt kommen, den Linkszinnober nicht nur nicht goutieren, sondern nicht mal benötigen. Die Touris sind so - frei. Sie scheinen Linke nicht zu brauchen. Im Touristen sieht der Linke den Beweis für die unnötig gewordene Existenz des eigenen politischen Daseins. Und das kann einem wirklich ganz schön die Laune verhageln.

  • L
    lektorin

    Fisten: Sexuelle Praxis per Faust!

    Denglishdeppen.

  • TL
    Tim Leuther

    @keks

    Ein Kaff kann nicht Hauptstadt sein. Frankfurt aber hätte gerne Hauptstadt sein können.

  • B
    Bla

    "Der Reisende", der sich hier Freiheiten heraus nimmt, ist gar kein Reisender. Einfach in Flieger setzen und wieder aussteigen hat nichts mit Reise zu tun, mindestens ein Rucksack und lange Wanderungen gehören dazu und die Sau raus lassen sicherlich nicht, macht man selbst im Süden ja auch nur mit den Einheimischen zusammen und distanziert sich von den Ballermännern.

  • TL
    Tim Leuther

    @Ralf Becker

    Zu uns kommen aber nicht nur die Leute aus den Käffern drumrum. Sondern der halbe Kontinent.

     

    Und vor allem nicht nur am Wochendende.

  • K
    KlausK

    Cool bleiben, liebe Berliner (falls es die wirklich sind, die sich aufregen).

     

    Seid ihr dermaßen dauerfrustriert, dass ihr immer wieder neue Aggressionsobjekte braucht?

     

    Gut, dass wir Schwaben mal aus der Schusslinie geraten sind.

  • IW
    Ich war noch niemals in Berlin

    ...und trotzdem kann ich die Abneigung gegen Touristenscharen irgendwie verstehen, auch wenn ich den Vorschlag einer Bannweile o. ä. natürlich für Unsinn halte.

    Ich wohne im, im Gegensatz zu Berlin, recht beschaulichen Speyer. Auch hier sind, dank einiger touristischer Attraktionen (Dom, Museen,diverse Festivitäten,...), vor allem bei schönem Wetter beachtliche Touristenmassen zu bestaunen. Nicht nur, dass es an manchen Tagen unmöglich wird, in der Innenstadt einen Parkplatz oder einen Freisitz im Strassencafe zu bekommen, auch scheinen gewisse Verkehrsregeln schlicht ausser Kraft gesetzt ("Ich kenne mich ja hier nicht aus").

    Da Touristen aber Geld bringen, können auch wir nicht darauf hoffen, dass die Stadtoberen mal damit aufhören, immer wieder irgendwelche neuen Besuchermagnete zu kreieren und zu bewerben.

  • AK
    Adelheid Klein

    Nach Soli, MWSt Erhöhung und sonstigen kleinen Nettikeiten sind wir doch schon nicht mehr in der Lage, irgendwo Tourist zu sein. Also keine Sorge, wir bleiben, wo wir sind, da es nur noch für Wanderungen reicht.

    Was regt ihr Euch auf?

    AK

  • TL
    Tim Leuther

    Eine Schande das die Übernachtungsgebühr eine %uale Gebühr und kein Festbetrag ist.

     

    Berlin muss dafür sorgen das der Mob bezahlt. In Berlin gibt es zu viele Turis die Tetrapackwein trinken. Wer die Stadt verstopft und kein Umsatz bringt soll in seinem Kaff bleiben.

     

    Touristen sind Kunden, nicht der Souverän. Und Kunden mit negativen Deckungsbeitrag sind eben nichts wert.

     

    Und wer nur nen Fuffi am Tag ausgibt ist so einer.

     

    Es sind die in den Hostels. Die verstopfen die Stadt und geben kein Geld aus. Die Stadt sollte daher pro Übernachtung berechen, nicht in Prozent. Was sind denn ein Paar Prozente von 30 Euro???

  • S
    Sontag

    Von einer weltoffenen Stadt, die das Etikett Hauptstadt verdient hätte, ist Berlin meilenweit entfernt. am liebsten wäre den Berlinern offenbar ihr Inseldasein aus früheren Zeiten.

     

    Gebt den Berlinern endlich ihre Mauer zurück!

  • JG
    Joern Gerken

    Berliner! Wenn euch ditte allet nich jefallen tut, denne macht doch rüber wa!?

  • K
    Kekspflückerin

    Ein derart ausgelutschtes Thema auf derart langweilige ja gar abstoßende Weise zu präsentieren- um dieses Buch werde ich einen großen Bogen machen und mein Gefühl sagt mir nicht nur ich.

  • T
    Teermaschine

    Der gedacht Witz, oder (biologische) Ordnung muss sein!

     

    Dann suchen nämlich auch keine taz-Trockennasenaffen nach dem Missing Link zwischen Primaten und Primaten.

  • FA
    Frankfurt am Main

    Peter, komm nach Frankfurt. Das ist nicht so provinziell und Bäuerlich wie Berlin. Dort fallen Touristen nicht so auf, weil da eh alle von woanners her sind. Insofern regt sich denn auch niemand mehr auf. Im schlimmstenfall könnte es ärger geben , wenn man sich als Flughafenliebhaber outet der hier neben Touris auch für Lärm sorgt.

  • PS
    Peter S.

    Hallo Trinker, ob Schultheiss, Kindl, Berliner, Bürgerbräu oder Rex-Pils, diese Gebräue kommen aus Weißensee und das Geld landet bei Oetker.

  • A
    Anonym

    Ein oberflächlicher und aus der Luft gegriffener Artikel, in dem man das Wort "Berlin" ohne Weiteres durch "Köln", "Hamburg" oder weiß Gott welche andere Großstadt ersetzen könnte. Nunja, die Sehenswürdigkeiten müsste man noch anpassen...

  • A
    Antirassist

    "Tourismus-Hasser sind dem Autor so suspekt wie Touristen. "

     

    Entlarvender Satz. Ersetz doch mal spaßeshalber das Wort Touristen durch Moslems, Juden, Spanier, Asiaten, Schwule ...

  • P
    pupsberlin

    Oh Mann, Berlin nervt sowas von.

    Hauptsache sich selbst am Wichtigsten nehmen.

    Ich finde Touristenhasser viiiel doofer als Touristen,

    ausserdem sind Touristenhasser oft selbst Touristen.

  • A
    Alqaszar

    London ist die Welt, Paris ebenso. Amsterdam ist weltläufig, Madrid, Barcelona und Lissabon sowieso. Selbst das verschlafene Brüssel hat es: Menschen aus allen Kontinenten, welche im Guten wie im Schlehcten zusammen leben und eine Atmosphäre der Innovation, Offenheit und Buntheit schaffen.

     

    Berlin, dieses Kaff da kurz vor Polen, kann nur Provinz. Dort ist man, wenn überhaupt berufsmultilulturell und mus sich also mit Bannmeilen gegen die echte Welt wur Wehr setzen.

     

    Berlin fällt ansonsten dadurch auf, dass es sich selbst in den Himmel lobt, und dass ein paar Elektronik-DJs, denen es in New York zu teuer geworden ist, dorhin absetzten.

     

    Die größte technische Innovation Berlins stellt die Firma AVM dar, welche brave DSL-Moems für ie demnächst gedrosselten Anschlüsse der Telekom herstellt.

     

    Von Bonn aus war es wenigstens nicht ganz so weit bis in die Zentren Europas. Selbst Köln ist noch besser als Berlin. Nicht schöner, aber besser.

  • B
    Bollocks

    Warum sind denn das "BERLIN"-Touristen. So verhalten sich Touristen überall auf der Welt. Da soll der Autor, der ja selbst wohl nur ungern Tourist ist und sich deshalb nicht aus seiner kleinen Stadt wegbewegt, mal nach Venedig reisen - oder nach München zum Oktoberfest.

    Schön ist das nicht, aber heute offensichtlich verbreitet. An die Gesundheit will man den Touries in anderen Städten deshalb aber noch lange nicht.

     

    Gerade in Städten, die sonst keine großen Einnahmequellen haben, sollte man außerdem mal lieber die Füße still halten.

  • M
    Martin

    Ach, aber das verweist doch auf ein ganz reales Problem: Unsere Wohn- und Lebensorte sind langweilig und lebensfeindlich. Wir suchen das Erlebnis immer woanders, statt die Orte an denen wir leben (und uns damit) zu befreien.

    Was brauche ich Berlin und Kreuzberg, wenn ich in einer Stadt mit Nachbarschaftsgärten, Kiezkultur und anregenden selbstverwalteten Wohnprojekten lebte?

  • J
    Jiri

    Als ich letzte Mal in Berlin war, meinte ein aus dem Ruhrgebiet Zugezogener er müsste mir mitteilen, dass ich als Tourist das absolut letzte wär, nur weil ich ihn gefragt habe, ob wir uns treffen Könnten, wenn er Lust dazu hätte.

     

    Bei solchen Reaktionen von zugezogenen "Berlinern" habe ich dann auch Lust bekommen, Berlin zu versauen, habs aber nicht gemacht.

  • K
    kontra

    "Bonn hätte Hauptstadt bleiben sollen."

    Also Leute bitte schön, was ist Bonn? Wer spricht schon darüber, Bonn ist in der Vergangenheit ein kurzer Zeitraum deutscher Geschichte gewesen, nicht mal gesamtdeutscher Historie. Bonn=Vergangenheit(sehr kurzer Zeitraum), Berlin=Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

  • T
    Tim

    Das Siegerland reitet in Köln ein ... Das ist mit Berlin nicht vergleichbar. über 10 Millionen alleine in den Hotels pro Jahr, fast 50% aus dem Ausland, nicht eingerechnet die Privat- und Ferienwohnungsbesucher. Die Touristen verteilen sich meist auf einer Fläche innerhalb des S-Bahn-Rings, wo 1,2 Millionen Einwohner leben. Das erinnert doch manchmal sehr an Rüdesheim/Rh., Venedig oder andere Touristen-Hotspots.

     

    Mein Klassiker: Touristen aus der ausländischen Provinz, die mit mäßigen Fahrradfahr-Können, ohne Erfahrung eines Großstadtverkehrs, ohne Sparchkenntnisse, ohne Wissen um die Besonderheiten der Verkehrsodnung, und immer auf der Suche nach der Ortkenntnis per Stadtplan, in Kleingruppen durch Berlin düsen.

     

    Fazit: Touristen sind in Berlin die 11. Plage, jedoch solange die Stadt keine alternative wirtschaftliche Idee hat, die greift, darf man sich darüber nicht aufregen und sollte es stoisch hinnehmen.

  • D
    deadtourist=goodtourist

    Ich will an den Idioten nichts mitverdienen, im Gegenteil, ich geb denen immer noch nen Groschen, damit sie ganz schnell wieder verschwinden.

  • M
    Mafalda

    Schade, dass in Berlin so eine aggressive Stimmung herrscht. Ich dachte immer, dass in den Bezirken Kreuzberg/Friedrichshain all die toleranten Leute wohnen, die nicht spießig sein wollen.

    Fragt doch mal die Einwohner Mallorcas, die müssen wirklich leiden!

  • B
    Berlin-Besucherin

    Jedesmal, wenn ich in Berlin bin, stehe auch ich vor Fahrkartenautomaten und U-Bahn-Plänen wie der Ochs vorm Berg. Die Pläne und Ausschilderungen für U-Bahn und S-Bahn sind jedenfalls so unübersichtlich wie kaum woanders. Auf den Plan geschaut, eine Rolltreppe hochgefahren, den nächsten Abgang wieder hinuntergelaufen, nochmal auf den Plan geschaut, eine andere Rolltreppe nach unten genommen, in eine U-Bahn gestiegen, in die falsche Richtung gefahren, wieder zurück, usw. Der Versuch, Berliner um Rat zu fragen, endet leider meistens mit Schulterzucken oder unfreundlichen Worten. Und wenn ich einmal etwas länger brauche, um mich zu orientieren, werde ich von allen Seiten nur angerempelt und zur Seite geschoben, wenn nicht gar angemeckert. Kein Wunder, dass Touristen so Stunden brauchen, um von A nach B zu gelangen. Ein bißchen Fremdenfreundlichkeit und Toleranz würde den Berlinern wohl nicht schaden.

  • GS
    Günter Schütz

    Hallo,

     

    es ist immer wieder schön, wenn man als älterer Mensch (63) sieht, dass die alten Probleme immer noch existieren. Die Sache mit den Touristen in Kreuzberg hatten wir Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrtausends auch schon, weil wir Kreuzberger uns vorkamen, wie die Affen im Zoo. Schön ist das nicht und ich kann verstehen, dass da mal jemand überreagiert.

     

    Viele Grüße, Günter (jetzt Lankwitz)

  • NI
    no_touris_please (außer ich bin es selbst)

    rofl. geiler artikel.

  • D
    DenKölle

    ... Ein ähnliches Gefühl beschleicht mich immer, wenn kölscher Karneval oder CSD in meiner Heimatstadt gefeiert werden.. Da kommen die Provinzler mit spießigem Background nach Kölle und werfen jegliche Moral komplett ab. Köln als großer Puff, in dem man/frau ALLES darf. Und am Montag wieder ab in die Bigotterie! Ich kann die Berliner verstehen!,,,,

  • G
    gäähn

    nun sind die hipsters in der bedeutungslosigkeit verschwunden, da macht der herrrr laudenbach wieder bißchen reklame für, wa? gääähn

  • K
    keks

    Bonn hätte Hauptstadt bleiben sollen. Wer kam eigentlich auf die Schnapsidee mit Berlin?

  • T
    trinker

    He,

     

    nichts gegen Schulltheissbier. Dit is immer noch besser als dit Kindl und dit olle Berliner.

     

    durstige Grüße

  • RB
    Ralf Becker

    Und was soll daran so besonders sein? Was da beschrieben wird, sind doch die ganz normalen Probleme jeder Großstadt.

     

    Wenn in Köln am Wochenende die Gummersbacher, Siegburger und Bergheimer im Belgischen Viertel einfallen, sieht das ganz genauso aus.

  • R
    Reisender

    Ach ja, Berlin die locker-entspannte Weltstadt ....

     

    Warum kommen andere Staedte in Deutschland und anderswo mit ihren Besuchern klar? Klar sind Touris oefters etwas eigenartig, aber man kann da auch drueber schmunzeln anstatt gleich den Buergerkrieg auszurufen.

  • N
    neubau

    Und um mitzuverdienen, hat der Autor dann gleich eine Kurzfassung des Buches idiotischerweise hier veröffentlicht? Jetzt brauch' ich das Buch nicht mehr zu lesen! Im Osten nichts Neues!