Verschwendung von Ressourcen: In To-go-Bechern versinken
Urbane Singles, die viel konsumieren, verursachen den den meisten Abfall. Ganze 30 Prozent mehr als noch vor 20 Jahren.
„Derzeit werden nur 26,9 Prozent der Erfrischungsgetränke und 40,6 Prozent des Mineralwassers als Mehrweg angeboten“, kritisierte Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts. Auch die Mehrwegverweigerer im Handel müssten künftig durchgängig Getränke als Mehrweg anbieten.
Bei den privaten Haushalten sind es vor allem Verpackungen für Getränke, Nahrungsmittel und Tierfutter, die den Großteil des Verpackungsmülls ausmachen. Schuld am höheren Müllaufkommen sind auch aufwendig gestaltete Verpackungen oder solche mit besonderen Funktionen, etwa Sprühflaschen bei Glasreinigern.
Ein wichtiger Grund für mehr Müll sind auch demografische oder Lebensstilfaktoren. Vor allem in Großstädten leben immer mehr Menschen allein, von der Studentin bis zum Senioren. Sie wählen beim Einkauf eher kleine Verpackungseinheiten oder vorportionierte Produkte, etwa gewaschenen und verzehrfertigen Salat im Kunstoffbeutel. So entsteht pro Kopf mehr Abfall.
Ebenfalls problematisch: Immer mehr Menschen gehen auswärts essen. Oder sie lassen sich die Gerichte gleich nach Hause liefern, was durch teure Werbekampagnen von Internetfirmen mit viel Startkapital befeuert wird. Auch so entsteht mehr Abfall – zu Hause kochen wäre effizienter.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Proteste bei Nan Goldin
Logiken des Boykotts
Bundeskongress der Jusos
Was Scholz von Esken lernen kann
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Schwedens Energiepolitik
Blind für die Gefahren