Verdi und Fridays for Future: Streik im Nahverkehr angekündigt

Verdi und Fridays for Future rufen kommende Woche zum Streik im Nahverkehr auf. Hauptstreiktag und Klimastreik fallen laut Bündnis auf den 1. März.

Ein Bus der Kieler Verkehrs-Gesellschaft (KVG), in dem Verdi-Plakate hängen, blockiert die Einfahrt zum Busdepot.

Auf ein neues wie hier bei der Kieler Verkehrsgesellschaft Ende Januar: Verdi kündigt neuen Warnstreik im Nahverkehr an Foto: Carsten Rehder/dpa

„Wir fahren zusammen“ heißt das Bündnis von Fridays for Future und Verdi. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Berlin riefen sie gemeinsam einen Streik im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in allen Bundesländern außer Bayern aus. Als Hauptstreiktag und gleichzeitig bundesweiter Klimastreik ist der kommende Freitag, der 1. März, angekündigt.

Klimabewegung und Dienstleistungsgewerkschaft fordern gemeinsam bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV, höhere Löhne für die Beschäftigten und bis zum Jahr 2030 Investitionen von insgesamt 100 Milliarden Euro in eine sozial gerechte Verkehrswende.

„Der ÖPNV ist ein wichtiger Hebel, um den Klimawandel zu bekämpfen“, erklärte für Verdi Andreas Schackert, Bundesfachgruppenleiter Busse & Bahnen, die Forderung. Insbesondere der kommunale ÖPNV stehe aber wegen Personalmangels kurz vor dem Kollaps.

Nach Schätzungen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen VDV werden bis 2030 bis zu 110.000 zusätzliche Beschäftigte im ÖPNV benötigt. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, müssten sich Arbeitsbedingungen und Gehälter dringend verbessern, so Darya Sotoodeh von Fridays for Future Deutschland: „Der Ausbau des ÖPNV ist der entscheidende Faktor, damit Emissionen im Nahverkehr sinken.“ Gespart werde aber an Arbeitskräften. Dafür brauche es die geforderten hohen Investitionen.

Arbeitskämpfe regional unterschiedlich geplant

Verdi befindet sich mit ÖPNV-Anbietern in allen Bundesländern außer Bayern in Tarifverhandlungen. Laut der Gewerkschaft zählen dazu 130 kommunale Verkehrsunternehmen mit insgesamt 90.000 Beschäftigten in Städten und Landkreisen.

Trotz Unterstützung durch Fridays for Future weist Verdi Vorwürfe eines politischen Streiks, der mehr als nur Arbeitsbedingungen betreffen würde, provisorisch zurück: „Die Streiks sind kein Mittel zur politischen Demonstration“, so Schackert. Es gehe stattdessen um kürzere Arbeitszeiten, Entlastungen im Schichtdienst und einen höheren Urlaubsanspruch. Höhere Löhne werden in Brandenburg, dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen gefordert. Die Arbeitskämpfe sind regional an unterschiedlichen Tagen geplant.

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