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Veränderung an Entlastungspaket geplantMehr Geld auch für dritte Kinder

Nach Kritik bessert die Bundesregierung ihr Entlastungspaket nach. Ursprünglich sollte das Kindergeld nur für die ersten zwei Kinder von Familien steigen.

Entlastung von Familien: Das Kindergeld soll auch für dritte Kinder steigen Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Berlin dpa Nach Kritik an der geplanten Kindergelderhöhung nur für das erste und zweite Kind steuert die Ampel-Regierung nach. Die Leistung soll auch für das dritte Kind erhöht werden, wie Bundesfamilienministerin Lisa Paus am Dienstag auf Nachfrage bestätigte.

Die Grünen-Politikerin sagte der dpa: „Das Kindergeld für das dritte Kind wird gleichgezogen, also auf dasselbe Niveau erhöht wie das Kindergeld für die ersten beiden Kinder.“ Und weiter: „Das heißt, dass es für das erste, zweite und dritte Kind je 237 Euro monatlich geben wird.“

Im Rahmen ihres am Wochenende vereinbarten dritten Entlastungspakets hatte die Koalition verabredet, das Kindergeld für das erste und zweite Kind zum 1. Januar um 18 Euro monatlich anzuheben. Heute beträgt es jeweils 219 Euro für das erste und zweite Kind. Für das dritte gibt es 225 Euro, für das vierte und jedes weitere Kind 250 Euro.

Unionspolitiker hatten die ursprünglichen Pläne der Ampel kritisiert. Mehrkindfamilien gingen leider leer aus, hatte die familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Silvia Breher (CDU), am Dienstag gesagt. Die Bundesregierung vergesse kinderreiche Familien, hieß es auch von Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf (CSU).

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8 Kommentare

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  • Das ist ja üppig. Es kann allerdings nicht oft genug betont werden, dass das Kindergeld nur mittleren Einkommen zugute kommt, bzw. denen, die sich arm rechnen können. Eigentlich sollte es ja ab einem bestimmten Einkommen aufwärts wieder weggesteuert werden. Menschen, die von Grundsicherung (SGB II, XII) leben, auch Aufstocker:innen, wird das Kindergeld als vorrangige Leistung als Einkommen angerechnet. Rechtlich stellt es nur eine Erweiterung des Kinderfreibetrages dar.

  • "Mehrkindfamilien gingen leider leer aus, hatte die familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Silvia Breher (CDU), am Dienstag gesagt."



    Wie, leer? Haben Familien mit mehreren Kindern nicht auch immer ein erstes und ein zweites Kind? Hab ich da was überlesen? Gibt's die Erhöhung nur, wenn es KEIN viertes oder fünftes Kind gibt?

    • @Tetra Mint:

      Mag sein, dass sie nicht "leer" ausgehen. Aber es ist schon komisch, dass erwachsene Menschen alle bedacht werden, aber Kinder nicht. Was ist übrigens das sachliche Argument, dass man bei zwei Kindern "Stopp" ruft, für das dritte ist nichts drin?

      Aber es setzt die kinderunfreundliche Politik der großen Koalition während Corona fort - auch da ging vieles zu Lasten der Kinder...

      • @Strolch:

        Keine Ahnung, warum da "Stopp" gerufen wird. (Völlig aus der Luft gegriffene Theorie: Vielleicht hatten da ein paar Baby-Boomer Angst vor einem neuerlichen Boom.)



        Das beantwortet aber nicht meine Frage bezüglich der Behauptung der CDU-Dame (CDU, wir erinnern uns: der größere Teil der GroKo). Wieso geht so eine Familie leer aus? Bürokratischer Unfug, sprachliche Schludrigkeit oder blanke Polemik?

  • Also 3x 18 Euro mehr für unsere ersten 3 Kinder, ist nett, wie das im Zusammenhang mit den Energiepreisen steht, kann ich nicht nachvollziehen. Das es für unser 4tes Kind keine 18 mehr geben soll macht das ganze noch unrunder. Unterm Strich empfinde ich die Anpassung als sehr kostspielig für die staatliche Seite bei gleichzeitig minimaler Wirkung auf der Empfängerseite. Wie gesagt 54 Euro mehr im Monat, da sagt niemand nein, aber im Großen und Ganzen hat es keine Wirkung.



    Das geld wäre bei einem Preisdeckel für Strom besser investiert. Da fiele unsere Mehrbelastung geringer aus...

    • @nutzer:

      Für die Energieverschwendung der Eltern zahlen die Kinder und Enkel.

      It's the physics, stupid.

    • @nutzer:

      Mal von Hartz IV abgesehen aber immerhin mal eine Erleichterung, die nicht Reichere mehr entlastet als Ärmere (wie fast ale Steuernachässe).

      • @Sonntagssegler:

        Mein Punkt ist, es ist sinnvoller bei den Ursachen anzusetzen als bei den Symptomen.



        Eine Kindergelderhöhung ist nett und die nehme ich auch gerne an, aber eine Linderung bezüglich der gestiegenen Kosten ist es nicht einmal annähernd. Und ich beklage mich nicht, dass der Staat nicht meine Energierechnung bezahlt, ich bemängele , dass hier viel Geld ausgegeben wird, das in selber Summe an der Quelle eingesetzt eine wesentlich größere Wirkung hätte, für Familien, für die Mitte, für die Geringverdienenden, für die Wirtschaft, mehr als 18 Euro mehr je Kind.



        Das ist genaugenommen eine Nullwirkung.