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Veganes WeihnachtsgebäckTierfreie Lieblingsplätzchen

Adventszeit ist Backzeit – aber: Klappt das auch ohne Eier und Butter? Und ob! Sehr gut sogar, weiß unsere Kolumnistin.

Traditionelles Weihnachtsgebäck in der Auslage einer Bäckerei Foto: Winfried Rothermel/imago-images

B ei mir zu Hause riecht es seit Tagen nach frisch gebackenen Plätzchen, geschmolzener Schokolade und weihnachtlichen Gewürzen. Überall stapeln sich dekorative Dosen voller Naschwerk, teils für meinen Mann und mich, teils zum Verschenken für liebe Freunde.

Allerdings höre ich immer wieder, dass tierfreie Kekse für Vegan-Einsteiger eine vergleichsweise hohe Hürde – backen ohne Ei und Butter? – darstellen. Da spiele ich gern den helfenden Weihnachtself und verrate meine drei aktuellen Lieblingsplätzchenrezepte.

Simpel und lecker ist dieses glutenfreie Zuckerkeks-Rezept: 200 g Mandelmehl, 1 EL Tapiokastärke und 1 TL Backpulver in eine Schüssel sieben und vermengen. Anschließend 1 TL Vanilleextrakt, 1/2 TL Mandelextrakt, 60 ml Ahornsirup und eine Prise Salz beigeben und zu einem Teig kneten – falls er zu trocken ist, hilft etwas Mandelmilch. Den Teig ausrollen, die ausgestochenen Plätzchen auf ein Blech mit Backpapier legen und bei 175 Grad für 5 bis 10 Minuten backen – je nach Größe und Dicke, bis sie leicht anbräunen.

Für den Zuckerguss 250 g Puderzucker mit 1 EL Sojamilch, und optional 1/2 TL Zitronenextrakt in einer Schüssel mixen, bis die gewünschte Konsistenz entsteht. Profis teilen den Guss in mehrere kleine Schüsseln auf, die jeweils einen Schuss Lebensmittelfarbe abbekommen. Die fertig dekorierten Plätzchen in den Kühlschrank stellen, bis der Zuckerguss hart ist.

taz am wochenende

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Ganz backofenfrei funktionieren meine Kokos-Schoko-Kugeln. 200 g Kokosraspeln, 80 ml geschmolzenes Kokosöl, 60 ml Ahornsirup und 1 TL Vanilleextrakt in einer Schüssel vermengen. Mit den Händen kleine Bällchen formen, auf einem mit Backpapier ausgelegten Teller platzieren und eine Stunde ins Gefrierfach stellen. 200 g Schokolade schmelzen, die eiskalten Kokosbällchen mit einem Löffel einzeln hineintunken und 30 Minuten zurück ins Gefrierfach stellen, bis die Schokolade hart ist. Wer eine Rudolf-Rentier-Rote-Nase mag, gibt einen Schuss Rum in den Kokosraspel-Mix.

Mein absoluter Adventshit sind derzeit aber die Chai-Schokoladen-Plätzchen. Hierfür vermenge ich in einer Schüssel 280 g Mehl, 100 g Kakaopulver, 1 TL Backsoda, 1/2 TL Salz und je 1/2 TL Zimt und Kardamom sowie je 1/4 TL Muskatnuss, Piment, Gewürznelken und Ingwer. In einer separaten Schüssel mixe ich 160 ml Öl und 200 g Zucker und rühre dann Ei-Ersatz für ein Ei, 120 ml Sojamilch und 2 TL Vanilleextrakt ein. Mehlmix und Flüssigkeit vermenge ich, bis ein Teig entsteht, und arbeite 90 g Schokoladenraspel ein.

Den Teig gebe ich mit einem Esslöffel portionsweise auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und drücke die Kleckse flach. Schließlich backe ich alles im auf 175 Grad vorgeheizten Ofen für 7 bis 10 Minuten.

Ich wünsche von Herzen eine frohe Adventszeit!

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6 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Ich backe schon seit vielen Jahren ausschließlich vegan. Schmeckt genauso lecker und ist mit den richtigen Rezepten auch nicht mehr Aufwand ;-)

    Drei ganz tolle Rezepte für vegane Weihnachtsplätzchen (Zimsterne, Spitzbuben &Vanillekipferl) gibt es auch hier:



    www.akademie-sport...ne-plaetzchen.html

    Sind einfach, schnell gemacht und kommen bei mir in der Familie immer super an :-)

    Eine schöne Weihnachtszeit!



    Viele Grüße



    Susi

  • Ich backe erst seit zwei Jahren Plätzchen im Winter. Von Anfang an vegan, daher habe ich keine Ahnung, ob es mit Ei und Butter einfacher ist. Meine diversen Plätzchenopfer in Familie und Freundeskreis haben jedenfalls keinen Unterschied zu tierhaltigem Backwerk bemerkt. Selten ist der Verzicht auf Tierprodukte so unkompliziert wie bei Wintergebäck.

    Geschmacklich wird sowieso alles besser, wenn man von landläufigen Rezepten mindestens die Hälfte des Zuckers wegläßt!

  • Wenn man jetzt noch statt Extrakt die frischen Zutaten verwendet...

  • Danke für die Tipps.

    Kommen grade noch rechtzeitig vor den großen Backtagen.

    Doch was ist Ei-Ersatz? Kenne ich noch nicht.

    • @shantivanille:

      Zunächst kommt es darauf an, was mensch mit dem "Ei-Effekt" erreichen will. Es gibt verschiedene Möglichkeiten bzw. Zutaten, um den Effekt von Eiern vegan zu erzielen. Manchmal kann mensch Eier einfach weglassen. Dann gibt es fertige Mischungen wie Ei-Ersatzpulver [1] oder je nach Zweck einfache Nahrungsmittel/Zutaten, die teils vorher mit Wasser vermischt werden:



      Apfelmus



      Aquafaba



      Bananen



      Chiasamen



      Pfeilwurzel- oder Johannisbrotkernmehl



      Kürbispüree



      Leinsamen



      Mehl



      Mineralwasser



      Natron und Säure



      Pflanzendrinks



      Seidentofu



      Sojajoghurt



      Soja- oder Kichererbsenmehl



      Speisestärke



      Tomatenmark



      Tofu



      (Instant) Kartoffelpüree



      Kurkuma (für die gelbe Farbe)



      Kala Namak (für den schwefeligen Geschmack, vorsichtig dosieren)



      [1] www.haus-garten-te...zpulver-test-2017/

    • @shantivanille:

      Es gibt zahlreiche Wege, ein Ei im Rezept zu ersetzen. Hier sind die 120ml Sojamilch und Vanille gemeint. Das ersetzt die Flüssigkeit und das Lecithin des Eis.



      In anderen Rezepten gibt es andere Möglichkeiten, ohne Ei auszukommen. Einfacher ist es jedoch traditionelle Rezpete zu suchen, die schon immer ohne Ei auskommen. Vanillekipferl zum Beispiel schmecken auch mit Margarine und sind daher bei uns schon immer vegan, noch bevor wir das Wort kannten.