Urteil im Nizza-Terrorprozess: Alle Angeklagten schuldig
2016 tötete ein Mann 86 Menschen in Nizza mit einem LKW. Nun sind acht Helfer wegen des islamistischen Anschlags zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Am 14. Juli 2016, dem französischen Nationalfeiertag, war der Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel auf der Flaniermeile Promenade des Anglais in Nizza mit einem tonnenschweren Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Er schoss auch auf Menschen. Letztlich gab es 86 Todesopfer, mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Der Gewalttäter wurde nach der Tat erschossen.
Der 31 alte Tunesier habe „so viele Menschen wie möglich töten wollen“, sagte der Richter zum Abschluss des Prozesses, der Anfang September begonnen hatte. „Das Gericht ist überzeugt, dass der Anschlag am 14. Juli ein terroristischer Akt war.“ Der Prozess habe gezeigt, dass der Täter zwar ein Persönlichkeitsproblem gehabt habe, aber nicht psychisch krank gewesen sei.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte den Anschlag später für sich reklamiert. Laut Gericht war dieses angebliche Bekenntnis trotz des Interesses des Täters für den Dschihadismus opportunistisch. Eine Verbindung zu einer Terrororganisation sei nicht gefunden worden, aber eine klare Inspiration beim Dschihadismus.
Neben den beiden Freunden des Attentäters wurden auch die übrigen sechs Angeklagten verurteilt. Das Gericht verhängte 12 Jahre Haft für den Mann, der dem Attentäter die Schusswaffe besorgte, die dieser beim Anschlag benutzte. Die weiteren fünf Beschuldigten in dem Prozess, die ebenfalls in die Beschaffung einer Waffe involviert waren, sollen zwischen zwei und acht Jahren in Haft.
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