Union-Fans bei Auswärtsspiel verletzt: Bissige Polizeihunde
Chaos vor dem Union-Spiel in Rotterdam: Die Polizei ging hart gegen wartende Fans vor, einige mussten ins Krankenhaus, viele wurden festgenommen.
2.400 Union-Fans wollten eigentlich im Stadion De Kuip dabei sein, doch viele erhielten lange gar keinen Zutritt zur Arena. Es kam zu enorm langen Wartezeiten, Anhänger des Clubs berichteten in sozialen Netzwerken zudem von einem überharten Polizei-Einsatz. Union folgte dieser Darstellung später, konnte aber während der Begegnung wenig tun.
Von gezielten Angriffen der Polizisten und tätlichen Auseinandersetzungen mit Beamten war im Anschluss von den Betroffenen die Rede. Einige der Mitgereisten mussten demnach nach den Attacken im Krankenhaus behandelt werden. Im Nachgang soll der Abend nun mit Hilfe von Gedächtnisprotokollen der Fans rekonstruiert werden.
Polizei bestätigt zahlreiche Festnahmen
Die Rotterdamer Polizei bestätigte am späten Donnerstagabend den Zusammenstoß mit den deutschen Fans. Dabei sei auch ein Polizeihund eingesetzt worden, der sowohl einen Beamten als auch drei Berliner Fans biss. Diese drei Personen wurden ebenso festgenommen wie etwa 60 weitere Menschen einige Zeit früher. Sie sollen die Konfrontation mit Feyenoord-Fans gesucht haben, lange bevor das Spiel begann, hieß es von den Behörden.
Nach der zweiten Niederlage im dritten Spiel ist Union Letzter in der Vierergruppe E. Israels Meister Maccabi Haifa gewann am Donnerstagabend etwas überraschend gegen Slavia Prag und zog an Berlin vorbei. Auch die Tschechen liegen vor Union. Allerdings bleiben den Köpenickern noch drei Spiele Zeit, um doch noch in die K.o.-Runde zu kommen. Der Gruppenerste, derzeit Feyenoord, steht sicher im Achtelfinale. Die acht Gruppenzweiten und -dritten spielen die weiteren Plätze aus. Am 4. November empfängt Union Rotterdam im heimischen Stadion An der Alten Försterei zum nächsten Duell.
Viel Zeit zum Nachdenken bleibt dem Hauptstadtclub nicht. Bereits am Freitag geht es für die Mannschaft weiter zum nächsten Bundesligaspiel. Am Sonntag (17.30 Uhr) wartet das Duell beim VfB Stuttgart. In der kommenden Woche folgen am Mittwoch das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal bei Waldhof Mannheim und der Heimauftritt gegen Rekordmeister Bayern München in der Liga. Dort steht Union als Fünfter derzeit glänzend da und hat von acht Begegnungen erst ein Spiel verloren.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!