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Überschwemmungen in KolumbienFast 200 Tote

Die Zahl der Toten nach der Flutkatastrophe in Kolumbien steigt weiter. Mindestens 193 Menschen sind in den Wassermassen ums Leben gekommen.

Schneise der Zerstörung: Mocoa am 1. April Foto: reuters

Bogotá AP | Aufgrund fehlenden Stroms haben die Behörden in Kolumbien die Suche nach Vermissten bei einer der schwersten Katastrophen in der jüngeren Geschichte des Landes am Samstagabend ausgesetzt. Bei den Überschwemmungen in der Stadt Mocoa kamen nach Angaben von Präsident Juan Manuel Santos 193 Menschen ums Leben. Bis zu 220 Personen wurden noch vermisst. Die Toten wurden in eine notdürftige Leichenhalle gebracht. Dort bemühten sich Experten um die Identifizierung.

Heftige Regenfälle hatten dazu geführt, dass drei Flüsse über die Ufer traten und gegen Mitternacht Wassermassen durch die Stadt Mocoa nahe der Grenze zu Ecuador strömten. Dabei wurden Häuser, Autos und Bäume weggerissen, als Bewohner in ihren Betten schliefen. Die Suche nach Opfern sollte am Sonntag bei Tageslicht weitergehen. Die Behörden rechnen damit, dass die Zahl der Toten steigt.

Santos reiste am Samstag nach Mocoa und erklärte die Stadt, die etwa 40.000 Einwohner hat, zu einer Katastrophenzone. Der Präsident machte den Klimawandel für die Katastrophe verantwortlich. Die Regenfälle in der einen Nacht entsprächen fast der Hälfte der Niederschlagsmenge, die Mocoa normalerweise im gesamten Monat März bekomme.

Das regionale Krankenhaus hatte Probleme dabei, mit dem Ausmaß der Krise fertig zu werden. Der Anästhesist Herman Granados sagte, er habe die Nacht hindurch an Opfern gearbeitet. Das Krankenhaus habe keine Blutbank, die groß genug sei, um mit der Zahl der Patienten umzugehen. Der Vorrat schwinde schnell. Einige der Krankenhausmitarbeiter kamen, um zu helfen, obwohl ihre eigenen Verwandten noch vermisst wurden.

Die Krise dürfte als eine der schwersten Naturkatastrophen in der jüngeren Geschichte Kolumbiens in Erinnerung bleiben. Doch hat das Andenland noch verheerendere Umweltkatastrophen erlebt. 1985 waren knapp 25.000 Menschen getötet worden, als der Vulkan Nevado del Ruiz ausbrach und dadurch Schlammmassen und Trümmer die Stadt Armero unter sich begruben.

Eduardo Vargas, der der Flut mit seiner Frau und seinem sieben Monate alten Kind entkommen konnte, sagte, Nachbarn hätten gegen seine Tür geklopft und ihn dadurch geweckt. Der 29-Jährige konnte sich mit seiner Familie auf einen kleinen Berg retten, bevor ihr Haus zerstört wurde. Als er am Samstag den Ort seines Hauses wieder erreichte, war vom Hab und Gut seiner Familie nichts zurückgeblieben. „Gott sei Dank haben wir unsere Leben“, sagte Vargas.

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3 Kommentare

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  • Das war eine schwere Naturkatastrophe. Da waren gleich mehrere Ursachen auf in einem Moment zusammen gekommen. Erstens hat es sehr stark und lange geregnet. Zweitens: Durch Mocoa fließen drei Flüße. Drittens haben in der Stadt direkt am Fluß die Häuser gestanden, was auch mit einer sehr schlechten Stadtplanung zu tun hat. Viertens sind oberhalb der Stadt auch einige Wälder abgeholzt worden, die die Erdrutsche begünstigt und beschleunigt haben. So hat sich tragischerweise eine riesige Schlammlawine mit bis zu 3 Meter im Durchmesser dicken Steinen gelöst und sind dann mit dem Schlamm, den Baumstämmen usw Flußabwärts durch einige Stadtviertel gerollt und haben alles platt gemacht. Bei dieser Katastrophe sind bis jetzt mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen.

  • Klimawandel ist ja sehr gefährlich. Und der ist global, also betrifft die ganze Menschheit.

    http://www.geo.de/geolino/natur-und-umwelt/2875-rtkl-globale-erwaermung-klimawandel-wie-der-mensch-die-erde-veraendert

     

    Die einzelnen Länder und Unternehmen, die Strom, Gas und Öl produzieren, verkaufen und verwenden, müssen noch stärker in die Verantwortung gezogen werden.

     

    Bei den Erneuerbaren Energien sind wir, Deutschland ja Vorreiter und quasi ein Retter der Welt. Entgegen der noch deutlich höheren Kosten im Vergleich zur konventionellen Energie und auch sehr hohen Investitionskosten und Schwierigkeiten bei der Umsetzung, müssen wir die Energiewende weltweit vorantreiben. Und es darf nicht sein, dass einige Länder für die Energiewende sehr viel tun und einige kaum was, was die Gefahr für uns alle und vor allem für unsere Kinder und Enkelkinder bedeuten könnte.

     

    Interessant wäre es zu nachzuprüfen, ob bis jetzt gemachten wissenschaftlichen Vorhersagen in Bezug auf den Klimawandel eingetroffen haben oder doch noch schlimmer ausfallen als prognostiziert.

  • Laut kolumbianischen Umweltschützern sind Abholzung der Berghänge und fehlende Stadtplanung Ursache der Katastrophe. Es ist nicht "der Klimawandel", sondern das lokal fehlende Umweltbewusstsein.