piwik no script img

US-PräsidentschaftswahlkampfTrump verweigert virtuelles TV-Duell

US-Präsident Donald Trump will an einer virtuellen zweiten TV-Debatte mit Joe Biden nicht teilnehmen. Er sei nicht mehr ansteckend, behauptet er.

„Will you shut up, man?“ Szene aus dem ersten TV-Duell der beiden Kandidaten Foto: reuters

Washington rtr | US-Präsident Donald Trump lehnt eine Teilnahme am zweiten TV-Duell mit Joe Biden ab, sollte es angesichts der Coronavirus-Infektion des Präsidenten virtuell ausgetragen werden. Dies diene dazu, „die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen“, erklärte die für die Debatten zuständige Kommission am Donnerstag zur Begründung.

Trump hatte sich mit dem Coronavirus infiziert und war am vergangenen Freitag in ein Krankenhaus gebracht worden. „Ich werde keine virtuelle Debatte machen“, sagte er in einem Interview mit dem Sender Fox Business Networks. Er sei im Übrigen auch nicht ansteckend.

Den Plänen der Kommission zufolge sollen der Amtsinhaber und sein Herausforderer der Demokraten an unterschiedlichen Orten sein, wenn die Debatte am Donnerstag nächster Woche (15. Oktober) geführt wird. Moderator Steve Scully und die Zuschauer kommen demnach am geplanten Veranstaltungsort in Miami im Bundesstaat Florida zusammen.

Bei ihrem ersten Fernsehduell am 29. September hatten sich die beiden Kontrahenten hitzige Wortgefechte geliefert. Drei Tage später war Trump positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach drei Tagen stationärer Behandlung wurde der 74-Jährige am Montag aus dem Krankenhaus entlassen. In Umfragen führt Biden derzeit mit einem Vorsprung von landesweit rund zehn Prozentpunkten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • 1G
    15451 (Profil gelöscht)

    "Hitzige Wortgefechte"? Das verkennt vollkommen die Asymetrie des Redestils. Während Biden versucht hat, Argumente und Positionen an den Hörer zu bringen wurde er von einem dauer-quäkenden Trump nach Möglichkeit und in infantilem Stil gestört. Trump selbst hatte ausser den bekannten Lügen und Verschwörungstheorien nichts zu bieten. Eine Debatte, bei der mam ihm stumm schalten kann würde bei dem Teil der Amis, die noch zu denken belieben, sofort klar machen, dass dieser "Präsident" intellektuell mit seinem Amt und einer fairen Debatte hoffnungslos überfordert ist.

    • @15451 (Profil gelöscht):

      Gut auf den Punkt gebracht!

  • Die Wahrscheiiblichkeit, dass Herr Trump am 15.10. noch ansteckend sein wird, ist praktisch Null. Er war, Berichten zu Folge, am 2.10. erstmals positiv aus SARS-CoV-2 getestet worden. Nach den Kriterien des amerikanischen Bundesgesundheitsamtes CDC, wird nach 14 Tagen (das wäre dann der 16.10.) nicht mehr von einer Infektionsgefahr ausgegangen, wenn die Infizierten seit mehr als 24 h symptomfrei sind. Davon ist auch bei Herrn Trump auszugehen. Diese Diskussion ist also hochgradig unsinnig, zumal man die beiden ohne Probleme mit Glas oder ähnlichen Trennmaterialien und einfachen Belüftungssystemen (die zusätzlich lästige Fliegen vertreiben dürften) sehr wirksam infektiologisch trennen könnte ohne eine Face-to-face-Debatte vermeiden zu müssen.



    Ob man sich angesichts der ersten Debatte überhaupt noch jemals eine zweite wünscht, steht auf einem anderen Blatt.

    • @Ignaz Wrobel:

      technisch wäre eine reale Debatte mit den Beiden sicherlich auch möglich, auch wenn DT durch seinen Krankheitsverlauf noch ansteckend wäre. Zwei "Gewächshäuser" mit Abluft nach draußen und gut ist.

      Er hat mMn kaum eigene Antikörper und niemand weiß, wie lange es dauert, bis die körperfremden experimentellen Antikörper ausgeschieden oder abgestorben sind.



      Wenn er also ein immernoch ungeeignetes EIGENES Immunsystem hat und auf Melania oder die derzeit 29 anderen Infizierten stößt, könnte er sich mMn nochmals infizieren.



      Daß DT sich weder um geistige noch körperliche Hygiene bemüht darf man inzwischen wohl sagen.

      Nur, DT fürchtet sich vor einer virtuellen Debatte, weik sie höchstwahrscheinlich moderiert wäre.

      Und jetzt stelle man sich ihn mal vor, wie er versucht, ins Wort zu fallen, oder zu schreien oder zu filibustern.

      Aber da der Ton abgedreht ist, sieht man zwar, daß seine Lippen sich bewegen und er auch etwas grimmig dreinschaut, aber wenn Biden das Wort hat, behält er es eben auch.

      • @JPP:

        Die Antikörper-Therapie ist im Prinzip nichts weiter als die altbekannte "Passivimpfung", und fremde Antikörper können bis zu 6 Monate halten, bis sie abgebaut werden. Ob das bei SARS-CoV-2 der Fall ist, ist natürlich noch unklar.

        "Daß DT sich weder um geistige noch körperliche Hygiene bemüht darf man inzwischen wohl sagen." wohl wahr, aber man kann das auf die Führungsspitze seiner Partei ausweiten. Die Fallzahlen im und um das Weiße Haus werfen die Frage auf, ob diese Vögel sich überhaupt jemals die Hände waschen...