US-Demokratin Elizabeth Warren: Kurs auf Präsidentschaftskandidatur
Elizabeth Warren, eines der prominentesten Mitglieder der US-Demokraten, bereitet sich auf eine Kandidatur für 2020 vor. Trump freut sich schon auf sie.
Warren skizzierte in dem Video vage ihre Agenda: „Ungeachtet unserer Unterschiede wollen die meisten von uns das Gleiche. In der Lage sein, hart zu arbeiten; nach den gleichen Regeln zu spielen und uns um die Menschen zu kümmern, die wir lieben.“ Dafür kämpfe sie, sagte die 69-Jährige. Warren ist das bisher bekannteste Mitglied der Demokraten, das seine Ambitionen auf das höchste Staatsamt der USA öffentlich macht.
Größere Prominenz erlangte Warren während der Finanzkrise vor zehn Jahren als scharfe Kritikerin der Wall-Street-Hochfinanz. So forderte sie damals etwa einen besseren Verbraucherschutz. Rasch stieg Warren zu einem der bekanntesten Parteimitglieder im linken Flügel der Demokraten auf.
Mitunter legte sich Warren selbst mit Vertretern der Regierung von Expräsident Barack Obama an, wenn diese aus ihrer Sicht unangemessen auf Verwerfungen auf den Finanzmärkten reagierten.
Nun rechnet sich die Senatorin selbst Chancen auf das Weiße Haus auf – und geht auf die Parteibasis zu. Ihre Videobotschaft verwies auf die wirtschaftlichen Herausforderungen für ethnische Minderheiten in den USA, zudem waren darin Bilder von Frauenmärschen und einem Besuch Warrens bei einem Event zu Ehren der homo-, bi- und transsexuellen Gemeinde zu sehen.
In einer E-Mail an Anhänger kündigte sie an, Anfang 2019 einen formaleren Wahlkampfplan vorzulegen. Eine mögliche Wahlkämpferin Warren dürfte auf Themen setzen, die sich seit den vergangenen Jahren durch ihre Reden und politischen Initiativen ziehen: der Kampf gegen Klientelpolitik und für soziale Gerechtigkeit.
Trump hofft auf Warrens Kandidatur
Für Präsident Donald Trump ist Warren eine beliebte Zielscheibe seiner Verbalattacken. Wiederholt verhöhnte er sie unter anderem als „Pocahontas“, weil Warren auf ihre indianischen Wurzeln verweist. Im Oktober veröffentlichte sie als Gegenbeweis einen DNA-Test, was ihr allerdings harsche Kritik einbrache. Insbesondere amerikanische Ureinwohner sahen ihr kulturelles Erbe zu einem politischen Zankapfel degradiert.
In einer Reaktion auf Warrens Pläne erklärte Trump in einem Interview des Senders Fox News, er würde „liebend gern“ gegen Warren antreten. Er hoffe, dass sie tatsächlich kandidiere.
Warren würde sich wohl in einem demokratischen Bewerberfeld behaupten müssen, das so dicht gedrängt sein dürfte wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Viele ihrer Senatskollegen haben öffentlich eigene Kampagnen erwogen, zudem Gouverneure, Bürgermeister und Prominente aus der Zivilgesellschaft. Einer ihrer ärgsten Rivalen könnte Senator Bernie Sanders sein, der im Jahr 2016 im innerparteilichen Rennen um die Präsidentschaftskandidatur Hillary Clinton unterlag. Er spielt mit dem Gedanken einer erneuten Bewerbung – und würde auf ähnlich linke Wahlkampfthemen setzen.
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