Nominierungsprozess der US-Demokraten: Superdelegierte nicht mehr so super

Wegen ihnen gab es Zoff während des Vorwahlkampfes zwischen Hillary Clinton und Bernie Sanders. Nun hat die Partei den Einfluss der Superdelegierten eingeschränkt.

Hillary Clinton vor Publikum - lachend und in die Hände klatschend. Dahinter versetzt steht mit ernster Miene Bernie Sanders

Im Sommer 2016 hatte Hillary Clinton gut lachen. Die Superdelegierten waren voll auf ihrer Seite Foto: Imago/Zuma Press

CHICAGO dpa | Rund zwei Jahre vor der nächsten Präsidentschaftswahl in den USA haben die Demokraten entscheidende Veränderungen an ihrem Nominierungsprozess für Kandidaten vorgenommen. Mitglieder des Parteigremiums Democratic National Committee (DNC) stimmten am Samstag mehrheitlich dafür, den Einfluss der sogenannten Superdelegierten zu begrenzen. Das sind ranghohe Parteimitglieder, deren Rolle während des Vorwahlkampfes zwischen Hillary Clinton und ihres Konkurrenten Bernie Sanders in die Kritik geraten war.

Wie die Republikaner sieben auch die Demokraten ihren Präsidentschaftskandidaten in Vorwahlen aus einem Bewerberfeld aus. Dabei werden Delegierte für einen Parteitag bestimmt. Dieser nominiert dann im Sommer des Wahljahres endgültig den Kandidaten.

Neben den normalen Delegierten gibt es bei den Demokraten aber auch mehrere hundert Superdelegierte. Das sind Mandatsträger, wie Gouverneure oder Abgeordnete, aber auch ehemalige prominente Parteivertreter, wie etwa Ex-Präsidenten. Die Superdelegierten sind auf dem Nominierungsparteitag abstimmungsberechtigt, aber nicht an das Ergebnis einer Vorwahl gebunden.

Während des Rennens zwischen Clinton und Sanders hatten viele Superdelegierte schon früh ihre Sympathie für die ehemalige First Lady gezeigt. Das Lager des linken Senators und viele seiner Anhänger kritisierten das als unfair. Sie argumentierten, dass es das Abstimmungsverhalten der Wähler in den Vorwahlen beeinflusst habe.

Nach den neuen Regeln können die Superdelegierten nicht mehr in der ersten Wahlrunde auf dem Parteitag abstimmen. Sollte es aber eine zweite Runde geben, dürften sie wählen.

Die parteiinternen Vorwahlen beginnen Anfang 2020, der Nominierungsparteitag ist dann im Sommer, die eigentliche Wahl findet im November statt. Es deutet alles darauf hin, dass es bei den Demokraten ein großes Bewerberfeld geben wird. Neben Sanders werden dem ehemaligen Vizepräsidenten Joe Biden sowie der linken Senatorin Elizabeth Warren Ambitionen auf eine Kandidatur nachgesagt.

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