UN-Klimakonferenz in Dubai: Verhandlungen in der Verlängerung
Die Konferenzteilnehmer einigten sich bis Dienstagvormittag nicht auf ein Abschlussdokument. Der Entwurf sah kein Aus für fossile Energien vor.
Al-Dschaber hatte in der ersten Konferenzwoche angekündigt, er wolle die Verhandlungen „spätestens am Dienstag um 11.00 Uhr“ (Ortszeit, 08.00 Uhr MEZ) zum Abschluss bringen. Ein am Montag vorgelegte Beschlussentwurf stieß aber bei vielen Ländern, darunter Deutschland, sowie bei der EU auf Ablehnung. Er enthielt kein gemeinsames Bekenntnis zum weltweiten Ausstieg aus allen fossilen Energien mehr.
Das 21-seitige Dokument enthielt nur noch eine „Verringerung sowohl der Nutzung als auch der Förderung von fossilen Energieträgern“. Dies solle auf eine „gerechte, geordnete“ Weise geschehen, um „bis, vor oder um 2050“ Treibhausgasneutralität zu erreichen, heißt es darin. Er sei „überrascht über den Mangel an Ehrgeiz“, kommentierte ein westlicher Verhandler den Beschlussentwurf. Einem Beschluss, weltweit nicht nur aus der Kohle, sondern auch aus Öl und Gas auszusteigen, stellen sich insbesondere Ölstaaten wie Saudi-Arabien entgegen.
Um ehrgeizigere Beschlüsse einzufordern, organisierten NGOs am Dienstag Protestaktionen auf dem Konferenzgelände. Die Verhandlungsdelegationen setzten ihre Gespräche in der Nacht und am Dienstagvormittag auf vielen Ebenen fort.
Baerbock von Entwurf enttäuscht
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die für die EU die Verhandlungen im wichtigen Bereich Emissionsminderung führt, erklärte am Montagabend im Namen der Europäischen Union: „Wir haben Zeit und wir sind darauf eingestellt, auch noch ein bisschen länger zu bleiben.“ Zuvor hatte sie den Beschlussentwurf als „eine Enttäuschung“ und „nicht akzeptabel“ kritisiert. Der US-Klimagesandte John Kerry nannte die UN-Klimakonferenz in Dubai die „letzte“ Chance, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Das Pariser Abkommen sieht vor, die Erderwärmung höchstens auf 2 Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Aktuellen UN-Berechnungen zufolge steuert die Welt jedoch auf eine Erwärmung von bis zu etwa 3 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts zu.
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