Türkischer Präsident über Journalisten: Deniz Yücel ist „Terror-Agent“
Die Lage für den seit drei Wochen in Untersuchungshaft sitzenden Journalisten Deniz Yücel verschärft sich. Der türkische Präsident bezeichnet ihn als Terror-Helfer.
„Gott sei Dank ist er festgenommen worden.“ Die unabhängige türkische Justiz werde den Fall beurteilen. Yücel hat die deutsche und türkische Staatsangehörigkeit.
Die Bundesregierung fordert die Freilassung Yücels und dass das deutsche Konsulat Yücel zunächst im Gefängnis betreuen darf. Sie verweist darauf, dass der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim dies Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits Anfang März zugesagt habe.
Außenminister Sigmar Gabriel hatte sich im Spiegel besorgt über die Unabhängigkeit der Justiz in der Türkei gezeigt. „Wenn die Türkei wirklich ein Rechtsstaat ist, wie Herr Erdoğan behauptet, dann frage ich mich, wie er schon vor Beginn eines Gerichtsverfahrens wissen kann und sagen darf, dass … Deniz Yücel ein Terrorist und Spion sei.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Illegales Autorennen in Ludwigsburg
Tod durch enthemmte Automobilisten
Israelischer Bruch der Waffenruhe
Im Gazastreifen öffnen sich die Tore zur Hölle
Tesla missachtet Arbeitsrecht
Der Autobauer drangsaliert kranke Mitarbeiter
Neuer Ärger in der Linkspartei
Frieden war gestern
Deutschlands neue Schulden
Umverteilung statt Schuldenpaket wäre besser gewesen
Koalitionsverhandlungen im Bund
Volker Wissing wirbt für den Erhalt des Deutschlandtickets