Terrormiliz Islamischer Staat: Fast 2.000 Gefangene getötet
Allein in Syrien hat die Terrormiliz IS seit Juni 2014 knapp 2.000 Gefangene ermordet. Ihnen wurde unter anderem Gotteslästerei vorgeworfen. Auch Kinder waren dabei.
DAMASKUS dpa | Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat in den vergangenen acht Monaten in Syrien fast 2.000 Gefangene getötet. Mehr als 1.200 von ihnen seien Zivilisten gewesen, darunter auch sechs Kinder, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag. Die Extremisten hätten ihre Opfer erschossen, gesteinigt, geköpft oder aus großer Höhe hinuntergestoßen.
Mehr als 930 der Toten hätten zum Stamm der Schaitat aus der Region um die Stadt Dair as-Saur im Osten Syriens gehört. Insgesamt brachte der IS demnach 1.969 Gefangene um, seitdem die Terrormiliz am 28. Juni 2014 in Syrien und Irak ein „Islamisches Kalifat“ ausgerufen hat.
Den Opfern sei unter anderem Gotteslästerei, Zusammenarbeit mit dem syrischen Regime oder Spionage für die „Koalition der Kreuzfahrer“ - also den internationalen Einsatz gegen den IS – vorgeworfen worden, so die Menschenrechtler.
Der IS kontrollierte im Norden und Osten Syriens große Gebiete. Dort hat er einen Terrorherrschaft errichtet. Er stützt sich dabei auf eine radikale Interpretation des islamischen Rechts, der Scharia.
Leser*innenkommentare
nzuli sana
Bitte auch weiterhin dran bleiben bei den Verbrechen des Assad-Regimes.
bouleazero
Die Horrormeldungen über die Terrorgruppe 'Islamischer Staat' reissen nicht ab. Warum gibt es keine adäquate Antwort der internationalen Gemeinschaft darauf? Bzw. wie sollte diese aussehen?
1. Krieg ist keine Lösung
Libyen und alle anderen militärischen Einsätze haben bewiesen, dass das Chaos danach nur umso grösser ist. Nicht zuletzt hat der US-Einmarsch im Irak den Grundstein für den IS gelegt.
2. Eine internationale Antwort ist nötig
Die UNO muss eine Einigung herstellen, welche politischen, wirtschaftlichen und eventuell militärischen Massnahmen notwendig sind. Die westlichen Staaten leben immer noch in einem Luftschloss, Entscheidungen ohne den Rest der Welt fällen zu können. V.a. die BRICS-Länder müssen in die Verantwortung genommen werden (allen voran China) sowie die unmittelbaren Nachbarn (allen voran Saudiarabien).
3. Die Herkunftsbestimmung von Erdöl muss her
Solange sich der IS mit dem Verkauf von Erdöl finanzieren kann, darf es keine stillschweigende Duldung von Erdöl-Importen aus dubiosen Herkunftsländern geben.
Daraus ergeben sich klare Forderungen, die es durchzsetzen gilt:
- Keine Waffen in Krisengebiete!
- Weltweite Ächtung der Terrorgruppe IS!
- Herkunftskontrolle von Erdöl!
WIR ALLE sollten die Umsetzung dieser Schritte von Politikern auf allen Niveaus fordern.