Syriens wichtigster Hafen beschossen: Israelischer Angriff auf Latakia

Israelische Raketen schlagen im Containerterminal des Hafen von Latakia ein. Das Ziel? Mutmaßliche Waffenlieferungen unterbinden.

Brennende Container in der Nacht

Latakias Containerterminal nach dem Beschuss Foto: SANA/Reuters

DAMASKUS ap/dpa | Syrien hat den zweiten israelischen Angriff auf den für seine Versorgung wichtigen Hafen von Latakia in diesem Monat gemeldet. Die vom Mittelmeer her am frühen Dienstagmorgen abgefeuerten Raketen hätten in einem Container-Terminal Feuer ausgelöst, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana.

Es sei großer Sachschaden entstanden. Fast eine Stunde nach den Einschlägen seien die Brände gelöscht worden. Dem syrischen Fernsehen zufolge waren mindestens sechs laute Explosionen zu hören.

Der staatliche Fernsehsender Al-Ichbarija zeigte Bilder von Flammen und Rauch in dem Terminal. Auch Wohnhäuser, ein Krankenhaus, Geschäfte und touristische Einrichtungen in der Nähe des Hafens seien beschädigt worden.

Bei einem israelischen Luftangriff Anfang Dezember wurde das gleiche Gebiet in dem Hafen beschossen. Aufnahmen zeigten ein großes Feuer.

Getroffen wurden mutmaßliche Waffenlieferungen

Über den Hafen von Latakia kommen die meisten Importe nach Syrien. Ein ähnlicher Angriff wurde am 7. Dezember gemeldet. Auch da hätten israelische Kampfflugzeuge das Container-Terminal beschossen und dort Feuer und Explosionen ausgelöst.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Großbritannien berichtete damals, getroffen worden seien Waffenlieferungen für iranisch unterstütze Kämpfer. Nach Angaben der Beobachtungsstelle handelte es sich auch jetzt um Container mit Waffen und Munition. Angaben dazu, woher diese stammten, gab es zunächst nicht.

Ein Reporter von Al-Ichibarija berichtete, der Angriff am Dienstag sei anscheinend schwerer gewesen. Explosionen seien noch in der 80 Kilometer entfernten Stadt Tartus zu hören gewesen. Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.

Die israelischen Streitkräfte äußerten sich nicht zu den Meldungen aus Syrien. Sie haben aber grundsätzlich eingeräumt, Stützpunkte iranisch unterstützter Milizen wie die libanesische Hisbollah anzugreifen, die Kämpfer in Syrien stationiert hat. Auch gegen Waffenlieferungen für solche Milizen richteten sich Angriffe.

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