Südasien leidet unter Hitzewelle: Hitzetote während Preisverleihung
Indien wird von extremen Temperaturen geplagt, jetzt gab es sogar 14 Tote. Auch andere Länder der Region leiden unter den Folgen des Klimawandels.
Wie gefährlich die Hitze werden kann, zeigte sich Mitte April im Westen Indiens: Bei einer Preisverleihung der Regierung in Navi Mumbai starben 14 Menschen an den Folgen von Hitzschlag und Dehydrierung. Eine 34-jährige Frau war das jüngste Todesopfer. Tausende warteten schutzlos bei Temperaturen von bis zu 38 Grad in der Nachmittagssonne. Der Fall zeigt, dass extreme Hitze auch an Orten gefährlich werden kann, wo die Menschen an Hitze gewöhnt sind. Mittlerweile haben die Behörden Gesundheitshinweise herausgeben. Eigentlich ist auch bekannt, dass der April in vielen Landesteilen kein Monat für Veranstaltungen im Freien ist.
Der lokale Regierungschef kündigte eine Entschädigung von umgerechnet 5.500 Euro für die Familien der Verstorbenen an. Doch der Westen Indiens ist nicht die einzige Region, der die Hitze zu schaffen macht. In einigen Teilen des Landes wurden die Schulstunden verkürzt und die Ferien verlängert.
Das meteorologische Amt kündigte indes für April bis Juni bereits überdurchschnittliche Höchsttemperaturen an. Ein weiterer Trend ist, dass die Hitzetage in Indien insgesamt zugenommen haben. Das ist auch für die Landwirtschaft keine gute Nachricht.
Behörden wollen „Temperaturnotstand“ ausrufen
Auch im benachbarten Bangladesch leiden die Menschen unter einer schweren Hitzewelle. In der dicht besiedelten Hauptstadt Dhaka stiegen die Temperaturen Mitte April auf 40,4 Grad. So hoch waren die Temperaturen dort zuletzt vor 58 Jahren. Behörden erwägen nun, für solche Fälle einen „Temperaturnotstand“ auszurufen.
In Thailand war es mit bis zu 44,6 Grad sogar noch heißer. Die Behörden warnen bereits davor, in der Hitze ins Freie zu gehen. Auch andere Länder der Region sind von der Hitzewelle betroffen.
Die hohen Temperaturen bringen weitere Herausforderungen für die Region. Immer mehr Menschen nutzen Klimaanlagen. Dadurch steigt die Stromnachfrage. Das sorgt wiederum für Engpässe und Stromausfälle.
Klimamodelle deuten darauf hin, dass nach drei Jahren des Wetterphänomens La Niña im Pazifischen Ozean, das in der Regel die globalen Temperaturen leicht absenkt, im Laufe dieses Jahres das wärmere Gegenstück El Niño zurückkehren wird. Dabei waren die vergangenen acht Jahre bereits die acht wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israel, Nan Goldin und die Linke
Politische Spiritualität?
Matheleistungen an Grundschulen
Ein Viertel kann nicht richtig rechnen
Innenminister zur Migrationspolitik
Härter, immer härter
Nikotinbeutel Snus
Wie ein Pflaster – aber mit Style
Börsen-Rekordhoch
Der DAX ist nicht alles
Israels Brüche der Waffenruhe
Die USA sind kein neutraler Partner