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Studie zu ÖkobilanzKlimakiller Flüssiggas

Flüssiggas gilt als umweltfreundlichere Alternative zu Schiffsdiesel. Nun belegt eine Studie, dass es eine schlechtere Ökobilanz hat als Kohle.

Ein Waggon für verflüssigtes Erdgas in Brunsbüttel. Das hier geplante LNG-Terminal ist umstritten Foto: dpa

Kiel taz | Flüssiggas – englisch abgekürzt LNG – gilt als umweltfreundlichere Alternative zu Schiffsdiesel. Weltweit wird die Technik daher ausgebaut. Eine neue Studie belegt aber, dass LNG eine schlechtere Ökobilanz hat als Kohle. Die Nachricht platzt in den ohnehin schwelenden Streit um das geplante Flüssiggas-Terminal im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel.

Die Stadt am Nord-Ostseekanal soll der erste Flüssiggas-Umschlagplatz Deutschlands werden. Für den Ausbau der nötigen Infrastruktur hatte die Bundesregierung im März eine Verordnung beschlossen.

Denn bei Flüssiggas handelt es sich um Gas, das auf minus 162 Grad heruntergekühlt wird – so verringert sich sein Volumen deutlich, es braucht aber auch Kühlung, Spezialschiffe für den Transport und Terminals, um es zurück in Gas zu verwandeln. LNG besteht größtenteils als Methan, es verbrennt russfrei. Als Ersatz für Diesel gilt es als ein Mittel, um die Klimaziele zu erreichen.

Aber wenn Förderung und Transport mitgerechnet werden, ist der Ausstoß von Treibhausgasen bei LNG höher als bei Kohle – das sagt zumindest eine neue Studie, die von den US-ExpertInnen Ted Nace, Lydia Plante und James Browning vorgelegt wurde. Sie sind Teil des Global Energy Monitors. Dahinter steckt eine Reihe internationaler ForscherInnen, die die Auswirkung der Verwendung von fossilen und alternativen Energieformen untersuchen.

Pläne für Brunsbüttel mit Argwohn betrachtet

Auch andere Umweltgruppen und AnwohnerInnen sehen die Pläne für Brunsbüttel mit Argwohn. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat ein Gutachten vorgestellt, laut dem der Bau der Anlage so dicht am – inzwischen stillgelegten – Atomkraftwerk und anderer Industriebetriebe gefährlich sei.

Doch vor allem CDU und FDP in Schleswig-Holsteins Jamaika-Regierung wollen das 450-Millionen-Euro-Projekt des holländisch-deutschen Konsortiums „German LNG Terminal“ am Standort Brunsbüttel. Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) hält das Terminal weiter für genehmigungsfähig. Die Grünen tun sich schwerer, sind aber durch den Koalitionsvertrag gebunden. Bernd Voß, Energie-Fachmann der Grünen im Kieler Landtag, wies im Landtag darauf hin, dass Flüssiggas das „Herumgeeiere“ um saubere Schiffsmotoren beenden würde. Und er sieht die Chance, dass in dem Termimal mittelfristig statt fossilem Gas Windstrom zu Flüssiggas verarbeitet wird.

Technisch ist das möglich, aktuell aber tatsächlich noch Zukunftsmusik: Ein großer Teil des weltweit verwendeten Flüssiggases stammt aus den USA und wird dort durch das umstrittene Fracking-Verfahren erzeugt, heißt es in der Studie.

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27 Kommentare

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  • Der erste LNG-Umschlagplatz in Deutschlandwird, wenn auch deutlich kleiner, in Rostock entstehen:

    hansa-online.de/20...-vor-brunsbuettel/

    Novatek ist in Russland führend bei LNG:

    www.welt.de/wirtsc...em-Gas-Dorado.html

    bizz-energy.com/no...s_dem_hohen_norden

    Novatek frackt auch:

    webcache.googleuse...l=de&ct=clnk&gl=de

    webcache.googleuse...l=de&ct=clnk&gl=de

    • @DJ Boemerang:

      Fracking in Russland – Russland, der stille fleißige Fracer:

      www.erdoel-erdgas-...-fleissige-fracer/

      Shell, Gazprom: Fracking in Sibirien:

      www.facing-finance...acking-in-siberia/

      oekonews. at:



      11.2.2019 LNG-Fracking Gas aus den USA? Öl und Gas aus Russland - Fracking-Projekte in Russland und vielleicht bald auch hier?



      Im Bereich Fracking führt der Bericht Oilfield services market overview in Russia – 2018 diese russischen Unternehmen auf: Rosneft, Surgutneftegas, Lukoil, Gazprom Neft, Slavneft, Tatneft, RussNeft, Bashneft, andere (letzter Zugriff auf die Quelle am 10.02.2019):

      www.oekonews.at/?mdoc_id=1121721

      MTU-Motoren treiben Fracking-Pumpen von Packer Service in westsibirischen Ölfeldern an:

      www.mtu-online.com...n-an/index.de.html

      • @DJ Boemerang:

        Mich wundert es, dass noch immer allgemein angenommen wird, dass in Russland nicht gefrackt wird. Die Firmen schreiben das doch selber;

        Rosneft:

        n order to increase the efficiency of reserves extraction in Western Siberia, the Company performed a large-scale optimization of existing development systems by switching from traditional directional wells to horizontal wells with multi-stage hydraulic fracturing (HW with MSFrac).

        The commissioning of horizontal wells with multi-stage hydraulic fracturing in 2016 increased by 56%, as compared to 2015. In general, the commissioning of wells with horizontal completion increased by 52%, as compared to 2015, and amounted to 32% of the total number of wells commissioned.

        www.rosneft.com/bu.../Upstream/Dobicha/

        The development drilling increased by 29.5% YoY to 12 mln m, the number of new wells commissioning rose by 28% to 3.4 th. wells in 2017. The share of horizontal wells improved to 36%, the number of horizontal wells with multi-stage fracs jumped by 67%. The share of in-house drilling services in the overall footage remains at about 60%.

        Following the pilot testing at the Prirazlomnoye and the Priobskoye fields, the drilling cycle of the horizontal wells with multi-stage fracs more than halved.

        www.rosneft.com/pr...eases/item/190113/

        Lukoil:

        www.lukoil.com/Bus...ation/Technologies

        • @DJ Boemerang:

          Gazprom Neft undertakes 20-stage fracking operations first ever in the Yamal Peninsula:

          www.gazprom-neft.c...nter/news/1117675/

          Slavneft:

          Over the recent period, the tank farm with the capacity 30 ths tons has been built and the pilot program has been successfully performed at the oilfield: 7 production wells were drilled (4 wells with horizontal tailing-in, 2 low-angle wells and 1 directional well). The wells are operated with free flow and the oil rate of 50-80 tpd with minimum underbalance. 2 more horizontal wells will be put to production before the end of year, and from 2014 to 2015, 16 wells will be constructed including 2 wells bilateral horizontal wells.

          www.slavneft.ru/en...ases/?id_news=2455

          Russian media has reported that a team of Russian scientists and oil field services companies, claim to have invented a new technology for thermochemical gas fracturing that could be an alternative to hydraulic fracturing and increase oil production by 1.7 and 6 times.

          www.fircroft.com/b...acking-72342210301

  • Diese Probleme mit CNG sind schon länger bekannt. Das gleiche gilt aber auch fü LNG.



    Bei beiden ist der s.g. Methanschlupf sehr dramatisch. Das betrifft auch das Bio-LNG. Wahrscheinlich wird man die Klimaschädigung durch Methanschlupf erst in ca. 10 Jahre richtig deuten können. Leider!!!



    Fehlgeleitete Klimapolitik mit hohem Schädigungspotential für das Klima!!! Der Methanschlupf soll zwischen 17 und 25 % liegen. Fatalerweise ist Methan 25-50 mal klima-schädlicher als Co². Erdgas oder Bio-Erdgas in PKW, LKW, BUSSEN ODER SCHIFFEN sollen somit hinter Kohle liegen

  • Diese Probleme mit CNG sind schon länger bekannt. Das gleiche gilt aber auch fü LNG.



    Bei beiden ist der s.g. Methanschlupf sehr dramatisch. Das betrifft auch das Bio-LNG. Der Methanschlupf soll zwischen 17 und 25 % betragen. Methan ist dabei 25-50 mal klima-schädlicher als CO². Und das Alles hoch gelobt und subventioniert. Erdgas, Bio-Gas, in Pkw, LKW, BUS oder Schiff... was für eine Volksverdummung

    Wahrscheinlich wird man die Klimaschädigung durch Methanschlupf erst in ca. 10 Jahre richtig deuten können. Leider!!!



    Fehlgeleitete Klimapolitik mit hohem Schädigungspotential für das Klima!!!

  • &! Däh&Zisch - Mailtütenfrisch &

    “Ahoi.







    taz.de/Studie-zu-Oekobilanz/!5608950/



    "Die Nachricht platzt in den ohnehin schwelenden Streit um das geplante Flüssiggas-Terminal im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel."







    Da wird doch wohl der ehemalige Chef des



    de.wikipedia.org/w...Schleswig-Holstein



    nix mit zu tun gehabt hab(eck)en?



    &



    de.wikipedia.org/wiki/Robert_Habeck

    kurz - “Imergriins und Flüssiggrüns“

  • Es ist auf jeden Fall angenehm, dass der Hype um "Innovationen" auch mal hinterfragt wird. Bisher sind ja viele Ideen der Energiewende lediglich ein Verlagerung in der Art der Umweltzerstörung (z.B. E-Mobilität, Atomkraftwerke usw.).

  • Jedes Erdgas, Biomethan oder E-Gas lässt sich durch abkühlen verflüssigen. Die bescheuertste Variante ist dabei mit Sicherheit gefracktes und nach Europa geschippertes US-Gas. Dennoch ist Methan, ob komprimiert oder gekühlt, bestens zum Antrieb von LKW, Bussen und Schiffen geeignet.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Gregor Tobias:

      Sie vergessen, dass ca. 1% Methan als unverbrannter Schlupf die Gas-Motoren verlässt. Da es 25 mal klimawirksamer als CO2 ist, können sie besser Kohle verbrennen.

  • „Und er sieht die Chance, dass in dem Terminal mittelfristig statt fossilem Gas Windstrom zu Flüssiggas verarbeitet wird“



    Ich frage Herrn Voß: Warum auf halbem Wege stehenbleiben? Warum die Windenergie nicht direkt verwenden und so Verluste bei der Energieumwandlung vermeiden? Dann wären wir nach fast 2 Jh. Irrweg über fossile Energieträger wieder bei der Segelschifffahrt angelangt. Aber vielleicht findet sich auch jemand, der eine realistischere Idee hat!

  • Ich stimme RWE2303 unbedingt zu. Flüssiggas (LPG) bitte nicht mit Flüssigerdgas (LNG) verwechseln. Flüssiggas ist ein Abfallprodukt der Erdölverarbeitung - Flüssigerdgas ist aus Erdgas, als Methan in flüssiger Form. Wenn aus aus dem Schieferfracking-Methan kommt, dann gewiß keine umweltfreundliche Sache. Ich gebe zu bedenken, dass Wind- und Solarparks in sogenannten Power-2-Gas Anlagen E-Methan aus CO2 und Wasserstoff erzeugen. Das ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende. LNG-Anlagen sind dann CO2-Mindernd!

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Ralf Schnitzler:

      Power-2-Gas ist eine Energieverschwendung und greenwashing ersten Grades.

      Wenn Sie mit erneuerbaren Energien Wärme erzeugen wollen, dann können Sie gleich Strom nehmen. Das machen die Franzosen mit dem AKW-Strom auch.

      • 6G
        65572 (Profil gelöscht)
        @4813 (Profil gelöscht):

        Zur Speicherung von "Energiespitzen" ist das Power-2-Gas-Verfahren doch gar nicht so schlecht. Neue Pumpspeicherkraftwerke sind kaum mehr durchsetzbar und Wärme wird ja auch nicht immer benötigt.

    • @Ralf Schnitzler:

      Ich antworte mir mal selber: REW2303 sollte das heißen. Sorry! und die anderen orthographischen Wirrungen bitte übersehen....

  • Der Artikel nennt zwei separate Fakten, lässt dann aber komplett offen, was der Zusamemnhang oder die Schlussfolgerung sein solle und vergisst dabei jeden praktischen Aspekt.

    Die genannten Aussagen sind:



    - LNG ist eine Alternative zu Schiffsdiesel, weil es rußfrei verbrennt.



    - Kohle hat die bessere Ökobilanz



    Wie auch immer "besser" im zweiten Fall genau definiert wird, denn Rußfrei wird es sicher nicht verbrennen - aber lassen wir das mal dahingestellt.

    Was soll jetzt die Schlussfolgerung sein? Lieber Kohle als LNG einsetzen? Das Problem dabei ist doch, dass sich Kohle so schlecht in den Dieselmotoren der Schiffe verfeuern lässt. Und die Schiffe auf Dampfmaschienen umzurüsten klingt nicht nur absurd, es ist es auch, weil Dampfmaschienen einen furchtbar schlechten Wirkungsgrad haben. Ein vollständiges Kohlekraftwerk wie wir es vom Festland zur Stromerzeugung kennen mit Hochdruckturbine, ausführlicher Abgasreinigung und Kraft-Wärme-Kopplung auf einem Schiff aufzubauen ist de facto auch nicht möglich.



    Also was soll nun die Schlussfolgerung/Lösung sein? Mir scheint, der Artikel wettert nur gegen eine Neuerung, alleine aufgrund des Neuerungscharakters ohne auch nur ein Stück weiterzudenken.

    Das besagte LNG Terminal in Brunsbüttel setzt sich zum Ziel "LNG als emissionsarme Treibstoffalternative für Schiffe und Lastkraftwagen" anzubieten. Weder Schiffe noch LKW können Kohle verfeuern und für diese ist LNG schonmal eindeutig schadstoffärmer als (Schiffs-)Diesel. Sollen wir jetzt darauf verzichten, die großen Dreckschleudern Schiffsdiesel und LKW zumindest ein wenig zu verbessern, nur weil es in einem komplett anderen Anwendungsfall (vermutlich Strom- und Wärmeerzeugung in landgebundenen Kraftwerken) eine bessere Alternative geben würde? Das ist doch absurd!



    Ich würde mir wünschen, dass die taz ihre Argumentationskette mit etwas mehr Sorgfalt überprüft oder aber besser erklärt, wo sie den Zusammenhang von Kohle zu Schiffsantrieben sieht. Vielleicht übersehe ich ja etwas.

    • @Alex Neuner:

      Moderne Dampfturbinenanlagen haben mitnichten einen schlechten Wirkungsgrad, sondern können durchaus mit Dieselmotoren mithalten.

      • @Saile:

        ...ups, hätte noch einen Satz weiter lesen sollen...ach, doch, so eine Anlage würde prinzipiell schon in einen Schiffsrumpf passen, ging ja bis ca. 1960 schon mal...und ein Verfeuern von Biomasse wäre wo sinnvoll und möglich auch denkbar.

    • @Alex Neuner:

      Ich verstehe den Artikel so, dass LNG noch schlechter ist als Kohle und damit sehr viel schlechter als Schiffs- oder LKW-Diesel.

      • @A. Müllermilch:

        Es geht hieer nicht um Schiffs- oder LKW Diesel, sondern um Schweröl, also um ein zähflüssiges (erst durch erwärmen nutzbares) abfallprodukt bei der Erdölraffinerie.

        Schiffsdiesel kann ganuso gereinigt werden wie im Auto, nur dank gleichbleibender Parameter kann die Reinigung noch mehr optimiert werden.

  • Bitte verwendet präzisere Begriffe. Unter Flüssiggas versteht man in der Regel ein Gemisch aus Propan und Butan (LPG), das ganz andere Eigenschaften hat als flüssiges Erdgas (LNG, v.a. Methan).



    LPG ist z.B. das Autogas, das man an vielen Tankstellen bekommt, weil man dieses Flüssiggas relativ leicht handhaben kann.



    LNG ist technisch wesentlich anspruchsvoller und stammt auch aus anderen Quellen als LPG.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @REW2003:

      Die taz braucht mal einen Naturwissenschaftler!

      Es ist tiefgekühltes Erdgas. Das gleiche was aus Russland stammt, nur aufwendiger gefördert und aufwändiger transportiert.



      Warum das konkurenzfähig ist, muss man den Putin fragen.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Putin wird antworten: Es ist absoluter Schwachsinn, in den USA mit Unmengen von Chemie Gas aus der Erde zu quetschen, wenn ich bei mir daheim nur den Hahn aufdrehen muss, und es zu einem Bruchteil verkaufen kann.

        • @Gregor Tobias:

          Russland gehört zu den vier größten Exporteuren von LNG und führt soviel aus wie die USA.



          Scheint also nicht nur Schwachsinn zu sein.

          • @Horst Horstmann:

            Der Schwachsinn ist das Fracking, nicht das Verflüssigen. Das wird die übernächste Generation in den USA daran bemerken, dass sie kein genießbares Grundwasser mehr haben.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Gregor Tobias:

          Macht er aber nicht, ansonsten könnten die USA das Zeug hier nicht anlanden.



          Mit dem Preisaufschlag führt Putin Krieg in Syrien und anderswo

  • "Eine neue Studie belegt aber, dass LNG eine schlechtere Ökobilanz hat als Kohle."

    Kann sein, kann nicht sein. Ohne die Studie und die zugrundeliegenden Annahmen und Voraussetzungen zu kennen ist das lediglich Propaganda gegen Gasantrieb für Schiffe. Da müsste sehr viel mehr Information über die Studie veröffentlicht werden.

    Beispiel Woher kommt die Kohle, woher das Gas. Wie wurde beides abgebaut. Wie wird das Gas verflüssigt, und wie entspannt etc. etc.