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Studie zu Gewalt gegen Mädchen im NetzMehr Belästigung als auf der Straße

Junge Frauen und Mädchen werden im Internet tagtäglich bedroht, beleidigt und belästigt. Ein Großteil der Übergriffe spielt sich auf zwei Social-Media-Plattformen ab.

Social-Media-Account löschen? Nichts posten? Sexismus macht junge Mädchen mundtot Foto: Yui Mok/dpa

Hamburg dpa | Mädchen und junge Frauen erleben online mehr Belästigung als auf der Straße. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Kinderrechtsorganisation Plan International, die am Montag zum Weltmädchentag am 11. Oktober vorgestellt wurde.

Demnach erfahren 58 Prozent der befragten Mädchen und jungen Frauen Bedrohungen, Beleidigungen und Diskriminierungen in den sozialen Medien. In Deutschland sind es sogar 70 Prozent. Für die Umfrage wurden weltweit 14.000 Mädchen und junge Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren befragt – 1.003 davon in Deutschland.

„Die Ergebnisse des Mädchenberichts zeigen, wie machtlos sich viele Mädchen und junge Frauen in sozialen Netzwerken fühlen und dass es viel zu wenig Mechanismen gibt, um wirksam gegen Angriffe und Schikane vorzugehen“, sagte Plan-Geschäftsführerin Maike Röttger.

Mädchen hätten das Recht darauf, sich frei und sicher im Netz zu bewegen und sich zu Themen zu positionieren. „Aber sie werden viel zu oft mundtot gemacht“, meinte Röttger. Plan International rufe daher alle Nutzerinnen von sozialen Medien auf, einen offenen Brief mit Forderungen nach wirksamen Maßnahmen an die Betreiber der Digitalplattformen zu unterschreiben.

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Die Folgen von Onlinegewalt seien gravierend: 13 Prozent der Betroffenen weltweit nutzen die sozialen Medien weniger, 13 Prozent schreiben keine Posts mehr, 8 Prozent melden sich sogar ganz ab. Am häufigsten erleben Mädchen weltweit digitale Gewalt auf Facebook (39 Prozent), gefolgt von Instagram mit 23 Prozent.

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In Deutschland nutzen 11 Prozent der Betroffenen die sozialen Medien weniger, 9 Prozent schreiben keine Posts mehr und 5 Prozent verlassen die Plattformen ganz. In Deutschland liege Instagram als Plattform mit den meisten Angriffen (45 Prozent) vor Facebook (35 Prozent).

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2 Kommentare

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  • Was ist einfacher als sich aus den asozialen Medien auszuklinken?

    Habe ich schon vor Jahren gemacht. Und vermisse nichts.

    Die asozialen Medien ziehen z. T. furchtbare Leute an, die entsetzliche Bilder posten.

    Siehe "The Cleaners" über Moderatoren, die für Facebook arbeiten und daran kaputt gehen.

    Es ist absolut unmöglich, jeden zu schützen. Keinerlei Software der Welt wird das jemals hergeben.

    Also: Raus aus den antisozialen Medien!.

  • "... auf Facebook [...] gefolgt von Instagram ..."

    Ist doch ein- und dieselbe Bude.