Studie zu Dienstwagen: Klimaschädliche Steuervorteile

Von Dienstwagen profitieren vor allem männliche Besserverdiener zwischen 40 und 60. Je größer und teurer die Fahrzeuge, desto mehr lässt sich sparen.

Ein Geschäftswagen steht in einem Mercedes-Autohaus

Agora Verkehrswende fordert ein Ende der Steuervorteile für Verbrennungsmotoren Foto: Arnulf Hettrich/imago

BERLIN taz | Insgesamt sind in Deutschland 5,2 Millionen Dienstwagen auf gewerbliche Halter zugelassen. Arbeitnehmer und Arbeit­geber profitieren dabei beide von Steuervorteilen. Laut einer Studie des Öko-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Thinktank Agora Verkehrswende fördert das den Verkauf von Verbrennungsmotoren.

Vor allem Menschen mit hohen Einkommen profitieren von diesem System. So wird die Hälfte aller Dienstwagen von Angestellten mit einem Bruttoeinkommen von 5.000 Euro pro Monat oder mehr genutzt. Männer bekommen viermal so häufig einen Dienstwagen wie Frauen, die meisten sind zwischen 40 und 60.

Arbeitgeber können die Anschaffungskosten und die Nutzung von Dienstwagen von der Steuer absetzen. Laut der Studie sparen die Arbeitgeber am Ende oft sogar mehr Lohnkosten, als sie in den Dienstwagen investieren müssen.

Je größer und teurer die Fahrzeuge, desto mehr Geld lässt sich einsparen. Gerade in den teuren Preissegmenten gebe es bisher jedoch wenig vollelektrische Alternativen, ­kritisieren die Autoren der Studie.

Auch für Arbeitnehmer lohnt sich der Dienstwagen: Die Privatnutzung muss als sogenannter geldwerter Vorteil auf das Einkommen angerechnet und versteuert werden. Durch die sogenannte Listenpreismethode können Arbeitnehmer den Dienstwagen so privat nutzen und pauschal pro Monat 1 Prozent des Listenpreises der Fahrzeuge versteuern.

Agora Verkehrswende und das Öko-Institut fordern ein Ende der Steuervorteile für Verbrennungsmotoren. Außerdem sollen Anreize zur CO2-Einsparung getroffen werden. Zum Beispiel eine Steuer, die auch die Emissionswerte der Dienst­wagen miteinbezieht.

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