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Dart-Tipps aus der WissenschaftGame on

Die Dartspfeile fliegen nie dahin, wo sie sollen? Und stecken vielleicht im Kopf des Mitspielers? Die Uni Osnabrück gibt Tipps, wie man besser wirft.

Den oberen Teil der Scheibe beachte man besser nicht, sagt die Wissenschaft Foto: Larry Washburn/DEEPOL/plainpicture

Auf den ersten Blick sieht es so einfach aus. Aber wer es schon mal versucht hat, zu Hause in der WG oder in der Kneipe an einem dieser elektronischen Darts-Automaten, der weiß: Darts ist mehr als nur Bier trinken, „Sweet Caroline“ grölen und Pfeile irgendwohin werfen. Darts ist Prä­zi­sionsarbeit und, ja, höhere Mathematik. Man muss genau sein, sehr genau, und man muss rechnen können.

Dabei ist Darts zunächst ein niedrigschwelliger Sport, für den es nicht mehr braucht als eine offizielle Dartsscheibe, die es überall im Handel gibt, ein Set mit drei Pfeilen, ein Stück Kreide oder Tape und ein Maßband. Und schon kann es losgehen.

237 Zentimeter Abstand vom vorderen Fuß des Werfers zur 1,72 oder 1,73 Meter hoch hängenden Scheibe müssen es sein, besagen die Richtlinien. Der trendige Kneipensport ist jahreszeitenflexibel, er kann auch draußen gespielt werden! Wie gesagt, eine Wand und ein Set, das ist alles, was es braucht.

Und dann kommt der Punkt, an dem man feststellen muss, dass es schwieriger ist als gedacht. Die Streuung ist zu groß, die Pfeile gehen einfach irgendwohin, aber nicht dahin, wo sie sollen. Nicht auf die 60, nicht in die rot-grünen Doppelfelder im äußeren Ring, nicht ins Bull’s Eye. Sondern manchmal nicht einmal aufs Brett.

Abhilfe leistet dafür jetzt die Wissenschaft. Genauer eine Studie der Uni ­Osnabrück. Die hat festgestellt, dass man erst einmal auf die untere Mitte zielen soll. Die Wahrscheinlichkeit, mehr Punkte zu erzielen, ist dann nämlich höher. Es ist simple Mathematik: Weiter oben auf der Scheibe, wo das rote Triple-20-Feld mit der höchsten Punktzahl, der 60, lockt, dräut nämlich auch das große Feld mit der 1. Und zwischen 1 und 60 Punkten entscheiden manchmal nur Millimeter. Je schlechter die Präzision, desto mehr sollte man sich der Mitte nähern. Aber wohlgemerkt nicht von oben, sondern von unten.

Denn unten auf der Scheibe, in unmittelbarer Nähe der grünen Triple-19, was immerhin sehr gute 57 Punkte sind, gibt es das Bull’s Eye samt Ring (50 beziehungsweise 25 Punkte) und immerhin noch die 16 oder die 17 (die 7 und die 3 ignorieren wir mal) in der Nähe – allemal besser als die 1. Die 60 ist für Profis, für alle anderen empfiehlt sich die untere Mitte.

Die Profis wissen das. Die 60 ist und bleibt natürlich der Königswurf, trotzdem weichen selbst Typen wie der dreifache Weltmeister Michael van Gerwen oder Wunderkind Luke Littler, amtierender Vizeweltmeister, immer gern nach unten aus, auch um dem Auge Abwechslung zu bieten und die Konzentration hoch zu halten.

Wie bei allen Sportarten ist aber auch beim Darts noch kein Littler vom Himmel gefallen. Es sind Blut, Schweiß und Tränen, die den Weg zum Erfolg bereiten. Anders gesagt: stumpfes Üben. Immer wieder oben auf die 60, immer wieder unten auf die Triple-19. Stunden-, tage-, wochen-, monate-, ­jahrelang. Da hilft dann auch keine wohlmeinende Wissenschaft.

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3 Kommentare

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  • Ähm, das hat doch wohl jeder, der/die/das das hier liest, mal selbst überschlagen, oder?

    Wer passende Wissenschaft will, sollte Kahnemans 'Noise' lesen: 'bias' und 'noise' als zwei Abweichungsformen. An beidem lässt sich arbeiten.

  • Man wirft keine 60, sondern die Tripple 20.



    Aber danke für den Tipp, besser unten aus oben nichts zu treffen!

  • Na ja, eigentlich ist das genaue Ausmachen der Knackpunkt für Nicht-Profis, weniger der schnellste Weg zum theoretisch letzten Wurf.