Studie der Agora-Thinktanks: Erneuerbare lohnen sich
Eine neue Studie über die Energiewende zeigt: Bis 2045 könnte sich eine Menge tun, wenn jährlich 58 Milliarden Euro in die Transformation fließen.
Das Papier geht davon aus, dass die erneuerbaren Energien in den nächsten 20 Jahren massiv ausgebaut werden: Onshore-Wind auf 180 Gigawatt (heute: 62), Offshore-Wind auf 73 Gigawatt (heute: 9), Photovoltaik auf 470 Gigawatt (heute: 93). Viele der Investitionen, so unterstellt es die Studie, seien in Zukunft wirtschaftlich. Für Speicher ergebe sich „eine Finanzierung über den Strommarkt und daher kein zusätzlicher Finanzbedarf“.
Erneuerbare Energien und Stromnetze finanzierten sich „zu 90 Prozent durch Markterlöse und Entgelte“. Gegenüber der heutigen Ökostromförderung, die über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) den Bundeshaushalt jährlich mit rund 20 Milliarden Euro belastet, wäre das ein enormer Fortschritt.
Gleichwohl werde es beim Umbau der Energiewirtschaft, die auch Gebäude, Verkehr und Industrie umfasst, „Wirtschaftlichkeitslücken“ geben, räumt das Papier ein. Damit entstehe ein öffentlicher Förderbedarf für die Energiewende von 58 Milliarden Euro pro Jahr. Über alle Sektoren hinweg seien Klimaschutzinvestitionen von 147 Milliarden jährlich nötig, 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
600.000 Wärmepumpen pro Jahr
Agora nimmt an, dass ab dem Jahr 2028 in Deutschland gut 600.000 Wärmepumpen pro Jahr neu eingebaut und ab dem Jahr 2030 jährlich 90.000 Gebäude neu an Fernwärme angeschlossen werden; aktuell sind es 40.000. Die jährliche Wasserstoffnachfrage steige bis 2045 auf knapp 270 Terawattstunden; sie werde „überwiegend durch Importe gedeckt“.
Im Verkehr setzt die Studie unterdessen auf einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel: „Die Verlagerung weg vom motorisierten Individualverkehr hin zum Öffentlichen Verkehr sowie Rad- und Fußverkehr setzt sich fort.“ Wobei „fortsetzen“ hier das falsche Wort ist: Deutschland erreichte gerade den neuen Höchststand von 588 Pkws je 1.000 Einwohner.
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