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Streit bei Extinction Rebellion UKHeathrow-Aktion spaltet Aktivisten

Die Klimabewegung Extinction Rebellion will mit dem Einsatz von Drohnen Europas größten Flughafen lahmlegen. Viele kritisieren den Plan.

Sind bekannt für ihre bunten und gewaltfreien Aktionen: die AktivistInnen von XR Foto: reuters

Sie klebten sich im April auf Straßen fest und blockierten dabei Straßen und Brücken mitten in der Londoner City – alles für eine neue Klimapolitik: Mit gewaltfreien wie spektakulären Aktionen hat Extinction Rebellion (XR) es in Großbritannien bereits zu einiger Berühmtheit gebracht. Doch nun entzweit eine neue Idee die „Bewegung“, die anders als die Schülerproteste von Fridays for Future auch auf zivilen Ungehorsam setzt.

Es geht um das umstrittenste Infrastrukturprojekt des Landes: die Erweiterung des Flughafens London Heathrow. Durch den Bau einer dritten Startbahn soll die Kapazität des größten europäischen Flughafens von 80 auf über 130 Millionen Fluggäste pro Jahr gesteigert werden. Das britische Unterhaus ist dafür, Anfang Mai entschied das oberste Gericht des Landes, dass die dritte Startbahn rechtens ist. Allerdings fragen sich viele, ob sich die Erweiterung noch rechtfertigen lässt, nachdem das Unterhaus einen Klima- und Umweltnotstand ausgerufen hat.

So auch die Leute von XR. Der britische Ableger vom „Aufstand gegen das Aussterben“ plant seit Ende Mai gegen „die größte britische Quelle von Treibhausgasen“ vorzugehen. Dabei soll in einem ersten Schritt der Flughafen für einen Tag lahmgelegt werden, geplant ist das zunächst für Dienstag, den 18. Juni, dann sogar vom 1. Juli für „bis zu 10 Tage“.

Mitten im größten Urlaubsverkehr wären die Folgen immens. Während der insgesamt 11 Tage nutzen knapp 2,5 Millionen Menschen den Flughafen. Zum Vergleich: Als im Dezember der britische Flughafen Gatwick 36 Stunden wegen einer Drohne geschlossen war, betraf das 150.000 Passagiere. Hochgerechnet auf die nun geplante XR-Aktion würde eine Blockade mit diesem Ausmaß die Airlines knapp 1 Milliarde Euro kosten.

Aktion in Berlin

Rund 30 Umweltaktivisten haben sich am Dienstag mit ihren Hälsen an den Zaun des Bundeskanzleramts in Berlin gekettet. Die Anhänger der Bewegung Extinction Rebellion forderten die Bundesregierung dazu auf, den Klimanotstand auszurufen. Nach zweieinhalb Stunden brach die Polizei die Ketten auf und beendete die Aktion.

Die Aktivisten berufen sich auf ein „gesetzliches Notstandsrecht“, das Störmaßnahmen erlaube, „wenn damit ein viel größerer Schaden verhindert werden kann“, heißt es. Angedacht ist deshalb ein riesiges Picknick in Flughafennähe, zu dem die Teilnehmer Drohnen mitbringen.

Die mögliche Gefahr, die davon ausgehen könnte, beunruhigt die XR-Community: „Viele Leute regt die Idee auf, das würde unsere Bewegung splitten“, sagte XR-Mitglied Leslie im Onlinemagazin Wired. „Das Störmanöver greift zu sehr ein, ist zu brutal“, findet Aaron an derselben Stelle. „Die Meinungen zum Drohnen-Picknick scheinen gespalten zu sein“, schreibt XR in einem internen Rundbrief. Ob die Aktion durchgeführt wird, sei noch nicht entschieden.

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3 Kommentare

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  • Würden Demos (Wahlen) was verändern wären sie auch nicht erlaubt.

  • Schwierige Sache, das.

    Stört es nicht, dann schmunzeln alle freundlich und jetten weiter nach Malle oder sonstwohin, weil "ich bin ja für Umwelt, aber mein Anliegen ist wichtig".

    Stört es ein wenig, dann ist gleich von Ökoterror und Umweltnazis die rede.

    Dabei brennt den Jungen Leuten der Kittel.

    Ich wünsche Euch viel Kraft, und die Weisheit, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Meine Generation hat (vor allem Zweites) nicht vermocht.

  • Notstandsrecht mag eine solche Aktion prinzipiell legalisieren. Die zivilrechtlichen Ansprüche der Geschädigten wird es wohl eher nicht streichen.