piwik no script img

Steinkohlekraftwerk Scholven in NRWBlockade durch „Ende Gelände“

Stundenlang harrten am Samstag rund 100 Ak­ti­vis­t*in­nen am Kraftwerk aus. Die Forderung: ein Kohleausstieg sofort. Am Nachmittag ging die Polizei gegen sie vor.

Wollen den Kohleausstieg selbst in die Hand nehmen: Ak­ti­vis­t*in­nen von „Ende Gelände“ am Samstag vor dem Kraftwerk Scholven Foto: David Young/dpa

Gelsenkirchen dpa | Rund 100 Klimaaktivisten der Gruppe „Ende Gelände“ haben am Samstag in Gelsenkirchen das Uniper-Steinkohlekraftwerk Scholven blockiert. Seit dem frühen Morgen hatten rund 30 Personen die Zufahrt behindert, weitere 70 saßen auf den Gleisen vor dem Kraftwerk, wie „Ende Gelände“ mitteilte. Die in weiße Overalls gekleideten Aktivisten bemalten die Schienen mit roter Farbe und ließen ein Banner von einer Brücke herunter.

Die Polizei rückte mit starken Kräften an und erklärte die nicht angemeldete Protestaktion am Nachmittag für beendet. Die Aktivisten seien aufgefordert worden, den Bereich zu verlassen, sagte ein Polizeisprecher. Einige Aktivisten mussten von Beamten von den Schienen getragen werden.

„Ende Gelände“ fordert nach eigenen Angaben einen sofortigen Kohleausstieg. „Wir stoppen heute die CO2-Emissionen des dreckigen Kohlekraftwerks Scholven und nehmen den Kohleausstieg selbst in die Hand“, sagte Sprecherin Jule Fink.

Ein Uniper-Sprecher sagte, der Kraftwerksbetrieb sei durch die Aktion nicht beeinträchtigt worden. Das Unternehmen behalte sich rechtliche Schritte vor.

Scholven ist eines von mehreren Steinkohlekraftwerken des verstaatlichten Energiekonzerns. Nach Angaben des Uniper-Sprechers hatte die Bundesnetzagentur im Dezember die Systemrelevanz der Kraftwerksblöcke Scholven B und C bis 2031 verlängert. Generell wolle Uniper an dem Standort die Energiewende vorantreiben. Ein erstes neues Gaskraftwerk befinde sich gerade im Probebetrieb.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Klimawandel stoppen durch Polizeirepression. Sehr originell.

  • Was sagen wohl die Grünen dazu, dass immer mehr Umwelt-NGOs gegen sie demonstrieren?