Stadtreinigung gründet Institut: Forschung für den grünen Abfall
Die Hamburger Stadtreinigung und Technische Uni wollen ein gemeinsames Institut für Klimaschutz betreiben. Geld verdienen wollen sie damit auch.
Das unter dem sperrigen Namen firmierende Institut „HiiCCE“ steht für Hamburg Institute for Innovation, Climate Protection and Circular Economy. Wenn man Klimaschutz vorantreiben will, müssten neue und wegweisende Wege beschritten werden, sagte Kerstan.
Besonders beim Abfall gebe es noch großes Ausbaupotenzial für einen klimaschonenden Umgang mit Ressourcen. Zwar werde Plastikmüll bereits recycelt. „Doch meistens handelt es sich um ein Downcycling zu minderwertigen Produkten“, sagte Kerstan.
So verwiesen deshalb auch Stadtreinigungsgeschäftsführer Rüdiger Siechau und Kerstin Kuchta, Vizepräsidentin der TUHH, auf ein gemeinsames Projekt aus dem vorigen Jahr: Da hatten Uni und Stadtreinigung gemeinsam eine Flasche vollständig aus recyceltem Kunststoffabfall entwickelt. Das sei ein anschauliches Beispiel, was aus der Kooperation künftig entstehen solle. „Wir haben Kompetenzen, die wir dafür einbringen wollen“, sagte Kuchta. Auch die TUHH-Studierenden sollen durch Einblicke in zukunftsgerichtete Praxisprojekte profitieren.
Umweltsenator Kerstan ist begeistert
Als klimapolitische Ziele gelten möglichst quartiersnahe Verwertungen von Abfällen, aber auch die Erzeugung von grünem Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen durch Abfälle. Laut Siechau hofft die Stadtreinigung zudem darauf, aus dem Institut Hilfe beim Einhalten der Klimaschutzziele zu erhalten. Als städtisches Unternehmen soll es ab 2035 klimaneutral arbeiten.
Geld verdienen will die Stadtreinigung damit auch noch: Das als Institut bezeichnete Vorhaben soll in der praktischen Umsetzung ein privatrechtlich organisiertes Tochterunternehmen der Stadtreinigung werden. Als potenzielle Kund:innen kommen demnach besonders Verpackungsunternehmen in Frage, aber auch private Entsorgungsunternehmen. Gewinne sollen dann der Wissenschaft im Bereich „Abfall als Ressource“ an der TU Hamburg zufließen.
15 bis 20 Mitarbeiter:innen sollen dort künftig arbeiten, perspektivisch sollen sie in einem Gebäude am Bullerdeich unterkommen. „Das hat wirklich bundesweiten Vorbildcharakter“, freute sich Kerstan.
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