Staatsschutz ermittelt: Anschlag auf Hamburger Morgenpost
Ein Brandsatz ist in das Archiv der Zeitung geworfen worden. Zwei Männer wurden festgenommmen. Hinweise auf ein Motiv gibt es laut Polizei noch nicht.
HAMBURG dpa | Auf das Gebäude der Hamburger Morgenpost ist in der Nacht zum Sonntag ein Brandanschlag verübt worden. Unbekannte hätten von einem Hinterhof aus Steine und einen Brandsatz in das Archiv der Zeitung geworfen, sagte eine Sprecherin der Polizei. Einige Akten seien verbrannt, Menschen seien nicht verletzt worden.
Zwei junge Männer, die sich im Umfeld verdächtig verhalten hätten, seien festgenommen worden. Der Staatsschutz habe Ermittlungen aufgenommen. Zu den Hintergründen der Tat lagen zunächst keine Erkenntnisse vor. „Es gibt noch keine Erkenntnisse, keine Bekennerschreiben oder andere Hinweise“, sagte Polizeisprecherin Karina Sadowsky am Morgen.
Die Morgenpost hatte nach dem Terroranschlag in Paris – wie viele andere Zeitungen – Karikaturen des Satiremagazins Charlie Hebdo vom Propheten Mohammed nachgedruckt. Vertreter der Morgenpost wollten sich zunächst zu dem Vorfall nicht äußern. Es werde eine Stellungnahme im Laufe des Vormittags geben, hieß es.
Der Alarm sei gegen 2.22 Uhr eingegangen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Der Brand konnte schnell gelöscht werden, angebrannte Akten und alte Zeitungen wurden ins Freie gebracht. Danach sei das Gebäude gelüftet worden. Die Polizeisprecherin ging davon aus, dass die Redaktion ihre Arbeit in dem Gebäude wieder aufnehmen kann. In der Nacht hatten sich nach ihren Angaben keine Redaktionsmitarbeiter in dem Gebäude aufgehalten.
Leser*innenkommentare
lulu schlawiner
Ein Schild im Auto, mit der Aufschrift JE SUI CHARLIE und dem anschließenden satirischen Kommentar Auch der Prophet hat ein Arschloch hat dazu geführt letzten Mittwoch in Hamburg 1 Km von einem Taxifahrer verfolgt zu werden mit anschließendem Querstellen vor meinem Auto und Androhung von Schlägen. Ich bin durch mit dem Thema
Moni Kreuzberg
Warten wir ab , was Polizei und Staatsschutz ermitteln ... Jedenfalls bin ich erleichtert, dass kein Mensch verletzt wurde ...
Ich bin auch froh, dass bei der TAZ und anderen Zeitungen in Berlin ( anderswo auch ? ) Polizei steht ... Machen wir uns aber nichts vor : vor Dummheit, vor Terror gibt es keinen sicheren Schutz.
Danke für die gestrige informative und überzeugende TAZ . Weiterhin: COURAGE!