Spitzenduo für die Bundestagswahl: AfD nominiert Gauland und Weidel
Eine Wirtschaftsliberale und ein Nationalkonservativer führen die Partei in die Wahl im Herbst. Der abgestraften Frauke Petry baut Gauland eine Brücke.
Petry hatte schon vor dem zweitägigen Bundesparteitag erklärt, sie stehe als Spitzenkandidatin nicht zur Verfügung, weil sie lieber die inhaltliche Debatte vorantreiben wolle. Der zweite Parteivorsitzende, Jörg Meuthen, erhielt zwar in Köln viel Zuspruch. Er kandidiert aber nicht für den Bundestag.
Für das Spitzenduo stimmten 67,7 Prozent der Delegierten. 28,2 Prozent votierten dagegen. In ihrer Rede nach der Wahl sagte Weidel, über die Spitzenkandidatur sei zuletzt viel gestritten worden. Doch „irgendwann muss auch Schluss sein“. Die AfD solle jetzt vereint in den Wahlkampf ziehen.
Den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer bezeichnete Weidel als „Nebelkerze“. In Anspielung auf das Terrorattentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt sagte Weidel, es sei ein Skandal, dass christliche Feste inzwischen „mit Polizei, mit Maschinengewehren und LKW-Sperren“ geschützt werden müssten.
Gauland versuchte nach der Wahl, Petry eine Brücke zu bauen. Er sprach sie direkt an und sagte, sie habe wohl am Samstag, als ihr Vorschlag für eine Kurskorrektur abgelehnt worden war, einen „schweren Tag“ gehabt, „aber wir brauchen Sie in der Partei“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Entlassene grüne Ministerin Nonnemacher
„Die Eskalation zeichnete sich ab“