Sonderausgabe am 7. März : Antifeminismus bekämpfen
Weltweit werden Feminist*innen bedroht und verfolgt. In unserer Sonderausgabe zum feministischen Kampftag spüren wir antifeministischen Bestrebungen nach und suchen nach Auswegen.
Von GEMMA TERES ARILLA, LINDA GERNER, NICOLE OPITZ und DINAH RIESE
taz Info, 13.02.23 | „Frauen. Leben. Freiheit“ – so lautet der Slogan der feministischen Proteste im Iran. Ein Land begehrt auf gegen Jahrzehnte gewaltvollen Patriarchats, und dieses schlägt in Gestalt des Regimes brutal zurück. Der feministische Kampf im Iran ist im wahrsten Sinne des Wortes genau das: ein Kampf.
Entsprechend ist auch der feministische Kampftag am 8. März weit mehr als nur Symbolik. Weltweit kämpfen Feminist*innen für das Recht auf Leben, für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung.
Bedrohter Feminismus
Es ist nicht nur ein Streiten und Ringen für Verbesserungen, sondern allzu oft auch die Abwehr von Verschlechterung und Restriktion – sei es, weil in den USA die Abtreibungsrechte massiv beschnitten werden, weil Polen „LGBTIQ-freie Zonen“ ausruft oder weil christlich-fundamentalistische Kräfte in Deutschland versuchen, den Bereich der sozialen Arbeit zu instrumentalisieren.
Genau deswegen will die taz diesem Antifeminismus – dem Angriff auf feministische Bestrebungen und Errungenschaften also – am 7. März auf ihren diesjährigen Sonderseiten zum feministischen Kampftag nachspüren.
10 Wochen lang die digitale Ausgabe der taz und zusätzlich 10 x samstags die gedruckte wochentaz, zusammen für 15 Euro. Davon gehen 5 Euro als Spende an 6Rang – eine Organisation, die sich im Iran für die Rechte von Lesben und trans Personen einsetzt.
Weitere Infos: taz.de/frauen-soli
Auf 12 Sonderseiten fragen wir: Wer steckt hinter antifeministischen Bestrebungen? Wie äußert er sich – im Alltag, in der Politik, im Großen und im Kleinen? Und vor allem: Wie können wir ihm begegnen?
Historischer Antifeminismus
Antifeminismus-Expertin Sandra Ho erklärt, warum dieser eine Gefahr für die Demokratie ist und inwiefern er rechtsextremen Positionen ein Scharnier in die vielbeschworene „Mitte der Gesellschaft“ bietet.
Historikerin Ute Planert erklärt im Interview mit der stellvertretenden taz-Chefredakteurin Katrin Gottschalk, dass Antifeminismus keineswegs ein aktuelles Phänomen ist, sondern schon im Kaiserreich eine – letztlich erfolglose – Reaktion auf die erste Frauenbewegung war.
Wir blicken in die Türkei, die aus der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt ausgetreten ist, fragen, was der Kolonialismus mit Antifeminismus zu tun hat und welche Rolle er beim Ausschluss von trans Personen im Sport spielt.
taz Talk und Soli-Abo
Besonders freuen wir uns, in der Ausgabe einen Vorabdruck aus Gilda Sahebis am 8. März erscheinenden Buch „Unser Schwert ist Liebe“ über die Revolution im Iran präsentieren zu können. Denn wer, wenn nicht die Menschen im Iran zeigen, welche Kraft sich entfaltet, wenn gegen verstaatlichten Antifeminismus aufbegehrt wird?
Gilda Sahebi ist flankierend zur Ausgabe denn auch prompt zu Gast in der taz: Am 7. März um 19 Uhr stellt sie in der taz Kantine und im Livestream ihr Buch vor, im Gespräch mit taz-Redakteurin Tania Martini.
Die taz samt Sonderseiten zum feministischen Kampftag können Sie auch dieses Jahr wieder im Paket mit einem Test-Abo samt solidarischem Spendenanteil erwerben: Für 15 Euro lesen Sie 10 Wochen lang die tagesaktuelle taz digital und die gedruckte wochentaz, und wir spenden davon 5 Euro an 6Rang – eine Organisation, die sich im Iran für die Rechte von Lesben und trans Personen einsetzt.
Gilda Sahebi spricht im taz Talk über ihr neues Buch, die feministische Perspektive auf die Revolution im Iran und über die treibende Kraft der Proteste: Liebe.
Empfohlener externer Inhalt
Gilda Sahebi: Unser Schwert ist Liebe. Die feministische Revolte im Iran – taz Talk