Sommerferien doch nicht auf Balkonien?: Digitaler Impfausweis kommt
Spätestens im Juni soll eine Impfung oder ein negativer Test per App nachgewiesen werden können. Bundesregierung setzt auf Open-Source-Lösung.
Spätestens Ende Juni – und damit rechtzeitig zu den Sommerferien – sollte der digitale Impfnachweis demnach zur Verfügung stehen. Er geht auf eine Initiative der EU zurück, die damit Reisen innerhalb der Union erleichtern will. Der Impfnachweis soll keine Voraussetzung für Grenzübertritte sein, aber die Besitzer*innen von möglichen Test- und Quarantänepflichten befreien.
Die deutsche Lösung wird federführend von IBM entwickelt. Dabei soll vollständig auf Open Source gesetzt werden. Anders als zunächst geplant soll außerdem keine Blockchain-Technologie genutzt werden. Die Geimpften sollen laut Gesundheitsministerium im Impfzentrum oder in ihrer Arztpraxis einen QR-Code erhalten, den sie mit einer speziellen App auf ihrem Smartphone scannen können. Alternativ würde der Code auch auf Papier ausgegeben.
Die App erzeugt dann einen weiteren QR-Code, der nur den Namen des Geimpften und seinen Impfstatus enthält. Dieser kann mit einer Auslese-App gescannt werden, um einen schnellen Nachweis über die Impfung zu erbringen. Um die Identität zu überprüfen, muss dabei zusätzlich ein Ausweisdokument vorgezeigt werden.
Erleichterte Restaurantbesuche
Neben dem Impfstatus soll es auch möglich sein, die Ergebnisse von Coronatests in der App zu speichern. So kann ein aktueller negativer Test nachgewiesen werden. Ob auch eine überstandene Corona-Infektion registriert werden soll, ist derzeit noch unklar.
Auch auf welchem Weg bereits doppelt Geimpfte ihren Code erhalten, wird noch geklärt. Zusätzlich zur neuen Impfausweis-App soll der digitale Impfnachweis auch in der bereits existierenden Corona-Warn-App angezeigt werden können, hieß es. Diese soll zudem bereits ab Ende April die Möglichkeit bieten, negative Schnelltests anzuzeigen.
Außer zur Einreise kann der digitale Impf- bzw. Testnachweis auch für andere Zwecke genutzt werden, etwa zum Besuch von Veranstaltungen oder Restaurants. Unabhängig vom Coronanachweis sollen im nächsten Jahr EU-weit auch andere Impfungen in eine digitale Form überführt werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen