Sommerferien doch nicht auf Balkonien?: Digitaler Impfausweis kommt
Spätestens im Juni soll eine Impfung oder ein negativer Test per App nachgewiesen werden können. Bundesregierung setzt auf Open-Source-Lösung.
![Menschen sonnen sich am Strand von Pollença auf Mallorca Menschen sonnen sich am Strand von Pollença auf Mallorca](https://taz.de/picture/4800002/14/27138356-1.jpeg)
Spätestens Ende Juni – und damit rechtzeitig zu den Sommerferien – sollte der digitale Impfnachweis demnach zur Verfügung stehen. Er geht auf eine Initiative der EU zurück, die damit Reisen innerhalb der Union erleichtern will. Der Impfnachweis soll keine Voraussetzung für Grenzübertritte sein, aber die Besitzer*innen von möglichen Test- und Quarantänepflichten befreien.
Die deutsche Lösung wird federführend von IBM entwickelt. Dabei soll vollständig auf Open Source gesetzt werden. Anders als zunächst geplant soll außerdem keine Blockchain-Technologie genutzt werden. Die Geimpften sollen laut Gesundheitsministerium im Impfzentrum oder in ihrer Arztpraxis einen QR-Code erhalten, den sie mit einer speziellen App auf ihrem Smartphone scannen können. Alternativ würde der Code auch auf Papier ausgegeben.
Die App erzeugt dann einen weiteren QR-Code, der nur den Namen des Geimpften und seinen Impfstatus enthält. Dieser kann mit einer Auslese-App gescannt werden, um einen schnellen Nachweis über die Impfung zu erbringen. Um die Identität zu überprüfen, muss dabei zusätzlich ein Ausweisdokument vorgezeigt werden.
Erleichterte Restaurantbesuche
Neben dem Impfstatus soll es auch möglich sein, die Ergebnisse von Coronatests in der App zu speichern. So kann ein aktueller negativer Test nachgewiesen werden. Ob auch eine überstandene Corona-Infektion registriert werden soll, ist derzeit noch unklar.
Auch auf welchem Weg bereits doppelt Geimpfte ihren Code erhalten, wird noch geklärt. Zusätzlich zur neuen Impfausweis-App soll der digitale Impfnachweis auch in der bereits existierenden Corona-Warn-App angezeigt werden können, hieß es. Diese soll zudem bereits ab Ende April die Möglichkeit bieten, negative Schnelltests anzuzeigen.
Außer zur Einreise kann der digitale Impf- bzw. Testnachweis auch für andere Zwecke genutzt werden, etwa zum Besuch von Veranstaltungen oder Restaurants. Unabhängig vom Coronanachweis sollen im nächsten Jahr EU-weit auch andere Impfungen in eine digitale Form überführt werden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss