: Soli-Aktion für Spatz & Co
Auch die gefiederten Nachbarn sind Opfer zunehmender Gentrifizierung. Am 20. März ist Aktionstag
Von Peter Nowak
Spatzen fallen nicht besonders auf. Aber sie sind immer dann zur Stelle, wenn sich Menschen mit Knabberzeug in der Natur niederlassen. Gerade diese Stinos unter den Vögeln werden immer mehr zum Inbegriff einer durch Gentrifizierung verdrängten Stadtfauna.
In den letzten Jahren ist die Zahl der Spatzen rapide zurückgegangen. Deshalb hat die Nature Forever Society (NFS) den 20. März bereits 2010 zum Weltspatzentag erklärt. Zum Frühlingsbeginn soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Gentrifizierung nicht nur Menschen aus der Innenstadt vertreibt.
Die Bebauung von Brachflächen, die Versiegelung von Gebäuden und die radikale Säuberung der letzten Winkel und Nischen von wildwuchernden Gewächsen, Laub und Erdreich führe dazu, dass „Spatz & Co“ aus der Stadt verschwinden, erklärt der Berliner Landesverband der NaturFreunde und das Bündnis StadtNatur in K 61.
Am 20. März wollen sie deshalb gegen die Vertreibung der Spatzen protestieren. Einfinden sollen sich die FreundInnen der gefiederten Nachbarn am Samstag um 14.30 Uhr zu einer Kundgebung vor den gerodeten Hochbeeten Am Mehringdamm 61. Dort soll auf die Naturzerstörung in Berlin in Folge von Gentrifizierung hingewiesen werden. Auch Redebeiträge sind in dem Aufruf zur Teilnahme angekündigt. Das Motto: „Verdrängte Nachbarn – kennen Sie den schon?“
Aber vielleicht werden die Spatzen den Menschen auch etwas zirpen. Zumindest den gefiederten Artgenossen vor Ort wäre mit ein paar Bröseln mehr gedient als mit schönen Worten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen