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Sicherheitstour von Nancy FaeserCybersicherheit: auf Glück gebaut

Innenministerin Nancy Faeser ist auf Sicherheitstour. Sie will Behörden und Ver­brau­che­r:in­nen künftig besser vor Cyberangriffen schützen.

Nancy Faeser bei ihrem Besuch im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in Bonn Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Berlin taz | Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine macht sich verstärkt im virtuellen Raum bemerkbar. Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) würden permanent Schwachstellen in Deutschland abgescannt. In geopolitischen Auseinandersetzungen seien Cyberangriffe längst zu einem Risiko für Staat und Wirtschaft geworden, so Faeser. Die Bundesinnenministerin ist derzeit auf „Sicherheitstour“ – und besuchte am Montag das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn.

In den vergangenen Monaten wurde immer wieder von Angriffen auf Verwaltungsstrukturen und auf die Informationsarchitektur von Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen berichtet. So ist Deutschland etwa mittelbar von dem Angriff Russlands auf einen ukrainischen Satelliten betroffen, über den auch ein hiesiger Windpark gesteuert werde. „Bislang hatten wir aus meiner Sicht auch viel Glück, dass wir nicht unmittelbar Angriffsziel eines anderen Landes geworden sind“, erklärte Faeser.

Da die Gefahr aus dem Netz größer wird, will Faeser die Sicherheitsbehörden besser gegen solche Angriffe wappnen. „Gerade in Krisenzeiten muss der Staat bestmöglich aufgestellt sein“, sagte die SPD-Politikerin. Beim BSI soll eine Zentralstelle eingerichtet werden, um die Kooperation zwischen Bund und Ländern zu verbessern.

Deutschland hinkt hinterher

Der Besuch Faesers beim BSI fand rund vier Wochen nach der Vorstellung der Cyber-Sicherheitsagenda ihres Ministeriums statt. Ein Ziel des Vorhabens ist es, eine „effiziente und klare Aufgabenverteilung in der Cybersicherheitsarchitektur zu schaffen“. Soll das BSI die Funktion einer Zentralstelle übernehmen, muss dies im Grundgesetz verankert werden. Es sind aber nicht nur Sicherheitsbehörden, die sich mit Cyberangriffen auseinandersetzen müssen, sondern auch etliche kleinere und mittlere Unternehmen sowie Verbraucher:innen. Beim BSI soll es den Angaben nach eine neue Kooperationsplattform geben, auf der Informationen und Dienste zusammengeführt und angeboten werden.

Konstantin von Notz, Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums, hatte im Spiegel kritisiert, dass Investitionen zur Verbesserung der Cyberabwehr in den vergangenen Jahren vernachlässigt wurden. Der Grünen-Politiker betonte, dass die „Einschläge auch bei Cyberangriffen immer näherkommen“. Eine sichere IT gehöre für eine moderne Industrienation dazu, wie eine gut aufgestellte Polizei oder ein funktionierender Katastrophenschutz. „Deutschland ist hier alles andere als up to date“, so von Notz.

Um die Abwehr von Angriffen aus dem Netz kümmert sich auch das Nationale Cyber­abwehrzentrum. Informationen von verschiedensten Sicherheitsbehörden werden dort zusammengeführt. Dazu gehören das Bundesamt für Verfassungsschutz, der Bundesnachrichtendienst, das Bundeskriminalamt oder das Kommando Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr. (mit dpa)

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3 Kommentare

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  • 0G
    04405 (Profil gelöscht)

    Das wäre jetzt der richtige Moment gewesen, auf die völlig verfehlte neue Cyberstrategie Faesers hinzuweisen. Die genau nicht für mehr Sicherheit in den öffentlichen Netzen und der kritischen Infrastruktur sorgt.

  • Leider entspricht die Überschrift des Textes dem Inhalt nicht.



    Der Vorgänger im Amt, Horst Seehofer kümmerte sich in erster Linie um Abschiebungen.



    Nach seinen Worten ist ja Zuwanderung die Mutter aller Probleme.



    Als großartige Neuerung hat er das Innenministerium mit dem Zusatz " Heimat" versehen.



    Ansonsten ist bei Horst wohl so einige Arbeit liegen geblieben...



    Gut, dass die neue Innenministerin viele notwendige



    Reformen angeht.

  • Tschuldigung, Tschuldigung, muss erst mal wieder zu Luft kommen ... puuh ... lange nicht so gelacht.



    Wie erfrischend !

    Die Wissenschaft hat festgestellt, festgestellt, festgestellt dass Hühnerkacke Schnaps enthält, Schnaaaaaps eeeeenthääääält.

    Ist denn gerade Karneval ?

    Ich meine, nach dem Rohrkrepierer De-Mail, dem Desaster mit der elekronischen Patientenakte, den Sicherheitslücken im Anwaltspostfach "beA", dem Datenmißbrauch der Mautdaten, dem Signaturgesetz dass ja offenbar mal wieder nur als Portemonnaie-Pumpe geplant ist ...

    Da soll es jetzt also mal tatsächlich Cybersicherheit angegangen werden.



    Nachdem alle Fachleute und Spezialisten seit Jahrzehnten predigen ...

    Jetzt mal unter uns: Ich kann das einfach nicht glauben ...