Senat vor neuen Bestimmungen: Warten nach Zahlen
Berlin geht mit mehr als verdoppelter Corona-Inzidenz in die neue Woche und erwartet bis Monatsende fünf Millionen Lolli-Tests für Kita-Kinder.
Am Dienstag will der Senat beschließen, worauf sich Ministerpräsidenten und Bundeskanzleramt am Freitag geeinigt haben: eine 2G-plus-Regel in der Gastronomie sowie 10 statt bislang 14 Tagen Quarantäne mit möglichem Freitesten nach einer Woche.
Das Plus bei 2G steht anders als bislang nicht für Test oder Maske, sondern verpflichtet auch doppelt Geimpfte zu einem Test vor dem Restaurantbesuch. Ausgenommen sind Geboosterte, wovon sich die Ministerpräsidenten eine verstärkte Nachfrage nach der Drittimpfung versprechen.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, verdoppelte sich zwar bis Sonntag im Vergleich zum Vorsonntag. Die auf gleicher Basis berechnete Quote der Coronafälle im Krankenhaus stieg jedoch nur um 41 Prozent. Die Auslastung der Intensivstationen mit Covidkranken blieb fast unverändert.
Giffey: Lockdown nur allerletzter Schritt
Regierungschefin Franziska Giffey (SPD) hatte bereits nach der vergangenen Sitzung des Senats angekündigt, dass die Landesregierung die Ergebnisse der Bund-Länder-Konferenz vom Freitag übernehmen würde – „Berlin wir da nicht ausscheren“, sagte sie vor Journalisten. In einem Interview mit dem Tagesspiegel verteidigte sie die Maßnahmen: Sie sind aus ihrer Sicht weder zu drastisch, wie vom Hotel- und Gaststättenverband vorgetragen, noch zu zurückhaltend. „Wir können präventiv wirken, ohne alles dichtzumachen“, sagte Giffey. Ein Lockdown dürfe nur der allerletzte Schritt sein. Erneut wandte sie sich persönlich gegen Schulschließungen, „was ich bis zum Letzten verhindern werde“.
Für die Coronatests in Kitas mit den für kleinere Kinder leichter zu handhabenden Lolli-Tests sollen bis Monatsende fünf Millionen Tests zur Verfügung stehen. Start soll voraussichtlich Montag übernächster Woche sein. Die berlinweit rund 170.000 Kita-Kinder sollen dann wie die über 350.000 Schülerinnen und Schüler Berlins dreimal pro Woche getestet werden, allerdings anders als bei den Schulen zu Hause auf Vertrauensbasis.
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