„Sea-Watch 3“ mit geretteten Migranten: Italien befiehlt Kurs auf Libyen
Der „Sea-Watch 3“ droht erneut eine Odyssee. Das Schiff hat 52 Flüchtlinge an Bord, doch die italienische Regierung will sie nicht aufnehmen.
![Die Sea-Watch 3 in einem italienischen Hafen, daneben ein Containerschiff Die Sea-Watch 3 in einem italienischen Hafen, daneben ein Containerschiff](https://taz.de/picture/3496231/14/23176299.jpeg)
Sea-Watch-Sprecher Ruben Neugebauer schloss dies aus. Der genannte libysche Hafen sei nach internationalem Recht kein „sicherer Hafen“. Die „Sea-Watch 3“ werde deshalb nicht in das Bürgerkriegsland fahren. Das Schiff fahre nun in Richtung der italienischen Insel Lampedusa. Die sei die nächste sichere Anlaufstelle. In libyschen Lagern droht Migranten laut Menschenrechtlern Folter, Sklaverei und schwerste Misshandlungen.
Sea-Watch hatte die 52 Menschen am Mittwoch vor Libyen aus Seenot gerettet, darunter zwei Babys. Salvini will das Boot nicht in Italien anlegen lassen und bezeichnete die Helfer als „Piraten“ sowie als „Menschenschlepper und deren Komplizen“.
Erst diese Woche hatte die Regierung in Rom ein Dekret erlassen, wonach NGOs mit einer hohen Geldstrafe belegt werden können, wenn deren Boote unerlaubt in italienischen Gewässer aufkreuzen. Somit zeichnet sich wieder eine längere Hängepartie um die „Sea-Watch 3“ ab.
Das Schiff war erst vor einigen Wochen in einem ähnlichen Fall auf Sizilien beschlagnahmt – danach aber wieder freigegeben worden.
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