Schweinepest in Brandenburg entdeckt: 200 Hausschweine mit Pestvirus
Die afrikanische Schweinepest hat in Deutschland erstmals auch Hausschweine erfasst. Um die betroffenen Betriebe sollen Schutzzonen eingerichtet werden.
Damit liegen auch die Fälle bei Hausschweinen in den bereits von der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen betroffenen Landkreisen nahe der polnischen Grenze. Um die beiden Betriebe sollen jetzt Schutzzonen und Überwachungszonen eingerichtet werden. Sämtliche Tiere in den beiden Beständen würden getötet und „unschädlich beseitigt“.
„Wichtig ist nun, dass wir zügig die Ursache für den Eintrag in die Schweinebestände finden, damit wir wissen, welchen Weg das Virus genommen hat“, teilte Landesministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) mit. „Dass die Fälle offenbar schnell gefunden wurden zeigt, dass das Tierseuchenmonitoring funktioniert.“
Seit bald einem Jahr grassiert das Virus auch in Deutschland, betroffen waren bislang allerdings nur Wildschweine. Fast 1.270 Fälle wurden laut Ministerium allein in Brandenburg nachgewiesen. Die Schweinepest ist für Menschen ungefährlich. Für Schweine ist das hochansteckende Virus aber in der Regel unheilbar und tödlich. Eine Impfung gibt es bislang nicht.
Zwei Zäune sollen schützen
Landwirte und Masttierhalter fürchteten daher schon lange, dass die Krankheit von den Wildtieren auch auf Nutzschweine übergreifen würde. Die Seuche hat sich über Osteuropa nach Deutschland ausgebreitet. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen haben deshalb bislang einen rund 670 Kilometer langen ASP-Schutzzaun nach Polen und Osteuropa gebaut.
Ein zweiter Zaun ist in Planung. Nonnemacher appellierte an die Landwirte, „die strengen Biosicherheitsmaßnahmen strikt weiter einzuhalten, gerade auch in Kleinstbetrieben, um weitere Ausbrüche in Hausschweinehaltungen zu verhindern“.
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