Schutzsuchende in Deutschland 2021: 47.000 Geflüchtete aufgenommen

Bis Ende Juni 2021 durften viel weniger Schutzsuchende nach Deutschland kommen als im Koalitionsvertrag vorgesehen. Über 7.000 Menschen wurden abgeschoben.

Die Siluette von gehenden Menschen mit Gepäck vor der untergehenden Sonne

Viele Geflüchtete sitzen in der Türkei fest – hier nahe Karakasım Bucağı Foto: dpa

BERLIN rtr | Deutschland hat im ersten Halbjahr dieses Jahres 47.400 Geflüchtete aufgenommen. Demgegenüber wurden 7.360 Menschen abgeschoben, 4.374 reisten freiwillig aus, weil ihr Asylantrag abgelehnt worden war, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagausgaben) berichten.

Rechne man die Zahl aus der Antwort der Bundesregierung für das gesamte Jahr 2021 hoch, würden etwa 95.000 Geflüchtete erwartet. Das sei weit weniger, als im Koalitionsvertrag festgehalten wurde, sagte Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Linken-Fraktion im Bundestag, den Zeitungen.

Jelpke sagte: „Angesichts der weltweit gestiegenen Flüchtlingszahlen ist das eine beschämende Nachricht, denn als reiches Land wird Deutschland damit seiner Verantwortung für den Flüchtlingsschutz nicht gerecht.“

Selbst wenn Deutschland 50.000 besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan aufnehmen würde, würde die von Bundesinnenminister Horst Seehofer „willkürlich gezogene Obergrenze bei Weitem“ nicht erreicht. „Angesichts der geringen Zahlen ist das Gezaudere, das jedes Mal losgeht, wenn es um die rasche Aufnahme von Flüchtlingen geht, die aus dem Mittelmeer gerettet werden, erst recht skandalös.“

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