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Schulplatzstreit eines AfD-AbgeordnetenWie alternativ ist die Waldorfschule?

An einer Berliner Waldorfschule diskutieren Eltern darüber, ob ein AfD-Abgeordneter sein Kind dort einschulen darf.

Klar: Diese Partei steht unter Beobachtung. Und was ist mit den Kindern dieser Abgeordneten? Foto: picture alliance/Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Eine Waldorfschule in Berlin hat, wie jedes Jahr im Herbst, über die Frage zu entscheiden: Wie vergibt man die rund 30 Schulplätze, die für die ErstklässlerInnen im kommenden Schuljahr zur Verfügung stehen, unter den über 100 Anmeldungen, die für gewöhnlich ins Sekretariat flattern? Normalerweise ist das dann eine rein pädagogische Entscheidung, die die Schule trifft – wer zum Beispiel schon mit einer Waldorf-Kita im Lebenslauf des Kindes aufwarten kann, ist im Vorteil. In diesem Jahr wurde aus dieser pädagogischen Entscheidung eine politische: Ein Teil der Elternschaft wehrt sich dagegen, dass ein AfD-Abgeordneter sein Kind, das auch bereits in der Kita des Trägers war, an dieser Schule einschult wird.

Nun ist die Frage: Darf man ein Kind in Mithaftung nehmen für die politische Einstellung der Eltern? Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz würde das wohl verneinen. Und ist die Angst einiger Eltern berechtigt, dass ein AfD-Abgeordneter womöglich über Eltern­gremien politischen Einfluss an dieser Schule nehmen kann?

Tatsächlich habe man genau diese Fragen auf einer Schulvollversammlung am Montag zwei Stunden lang diskutiert, heißt es seitens der Geschäftsführung am Dienstag. Um das Kind zu schützen, nennt die taz – wie auch andere Medien, die über den Fall berichteten – weder den Namen der Schule noch des Abgeordneten. Die Diskussion mit den Eltern, heißt es jedenfalls, sei sehr differenziert und konstruktiv verlaufen. „Da gab es die, die gesagt haben: Geht gar nicht!, und andere, die gesagt haben: Natürlich darf die politische Gesinnung der Eltern hier keine Rolle spielen.“

Nun ist eine Schulvollversammlung kein Entscheidungsgremium – wie die Schule mit dem Fall konkret umgeht, sollen nun der paritätisch mit Eltern, Lehr- und Erzieherpersonal besetzte Vorstand und das sogenannte Aufnahmegremium der Schule entscheiden, das wiederum aus PädagogInnen besteht. In jedem Fall wolle man aber „zeitnah“ entscheiden.

Keine „richtige“ Entscheidung?

Eine „richtige“ Entscheidung, heißt es am Dienstag seitens der Geschäftsführung, könne es eigentlich ohnehin nicht geben, man könne eigentlich nur falsch entscheiden: „Wenn wir uns gegen die Aufnahme des Kindes entscheiden, wird es heißen, wir separierten – typisch Privatschule. Entscheiden wir uns dafür, wird es heißen, wir grenzten uns nicht genügend nach rechts ab.“

Klarer zu beantworten ist da vielleicht die Frage, wie viel Einflussnahme eines AfD-Abgeordneten in den Elterngremien möglich wäre: Überhaupt keine, glaubt zumindest die Geschäftsführung. Um in den Vorstand gewählt zu werden, braucht es eine einfache Mehrheit in der Mitarbeitervollversammlung. Und das zumindest habe die Schulversammlung am Montag gezeigt: Von dieser Mehrheit wäre der AfD-Vater sehr weit entfernt.

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20 Kommentare

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  • Statt über ein Kind eines AFD-Abgeordneten zu diskutieren, sollten Waldorfschulen über sich selbst reden:

    "Anthroposophie und Nationalsozialismus: „Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft“

    (…) „Das Motto der Waldorfbewegung im »Dritten Reich« lautete: »Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft.«1 Ihrer Selbstdarstellung zufolge lieferte die anthroposophische Pädagogik einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau des neuen Deutschlands durch »die Pflege des völkischen Gedankens und die Betonung des Wesens und der Aufgaben des deutschen Geistes« und stand damit »im Einklang mit der Grundgesinnung des nationalsozialistischen Staates«.2“3 (…)"

    mehr und Quellenangaben: www.ruhrbarone.de/...gemeinschaft/44449

  • Aus meiner Erfahrung als ehemaliger Waldorfschüler muss ich hier wiedersprechen. Es wurde stets eine sehr bewusst antidiskriminierende und antirassistische Haltung vermittelt. Sie können auch gerne mal das Projekt " Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage" anschauen, da sind sehr viele Waldorfschulen vertreten.

    Das Interview ist kompletter Schwachsinn, das zeigt auch schon ein Gegenbeispiel.



    Auch sonst macht der Inhalt des Artikels keinen Sinn. Weder gibt es in der Realität einen Klassenlehrer der für 7 Jahre alle Fächer unterrichtet, noch einen Einfluss esoterischer Glaubenssätze (Mathe ist Mathe, egal woran man glaubt). Persönlich habe ich in meiner ganzen Schullaufbahn an einer Waldorfschule auch keinen einzigen esoterisch-philosophischen Satz zu hören bekommen.

    • @illea:

      Sie schreiben: "Mathe ist Mathe". Nicht in der Waldorfschule: Es werden Aufgaben ja nach dem Temperament des Schülers gestellt. Und das ist nicht alles ...:

      Rudolf Steiners anthroposophische „Temperamentenlehre“:

      Die Waldorfpädagogik teilt die Schüler in vier Temperamente ein. Diese Temperamente sind Grundlage für die Gestaltung des Unterrichts aller Fächer, auch der wissenschaftlichen, Zitat aus Helmut Eller, „Die Temperamente – und ihre Behandlung im Unterricht“:

      „FEUERARTEN (in der Chemie-Epoche der 7. Klasse):

      [Melancholiker] Erde: Glühen der Eierbriketts, ganz im Innern

      [Phlegmatiker] Wasser: Brennender Spiritus läuft über ein Brett, entzündet aber nicht das Holz

      [Sanguiniker] Luft: eine Bäckertüte wird mit Gas gefüllt, so daß beim Ausdrücken in die Flamme ein kurzer, heller Feuerball entsteht

      [Choleriker] Feuer: Petroleum in einer Blechdose angezündet, läßt sich nicht mit einfachen Mitteln löschen und erzeugt große Hitze

      Diese Versuche findet man in Mackensens Chemie-Abhandlungen. Mit den Kindern spricht man auch in diesem Zusammenhang wiederum über die 4 Temperamente.“

      In Helmut Eller, „Die Temperamente – und ihre Behandlung im Unterricht“, das im „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ zur Ausbildung der zukünftigen Waldorflehrer verwendet wurde, finden sich Temperamente in jedem Lebensbereich, natürlich auch in der für Anthroposophen real existierenden Welt der, Zitat Eller:

      „ELEMENTARWESEN

      [Melancholiker] Erde: Gnomen, Zwerge, Wichtelmänner, Wurzelmännlein

      [Phlegmatiker] Wasser: Undinen, Nixen, Nöck

      [Sanguiniker] Luft: Sylphen, Elfen

      [Choleriker] Feuer: Salamander, Feuergeist“

    • @illea:

      Ich rate mal, dass Sie das „Interview" meinen, dass ich mit dem Bildungswissenschaftler Prof. Hopmann geführt habe? Falls ja, dann sollten Sie auf den entsprechenden Kommentar – „antworten" –, sonst versteht kein Leser den Zusammenhang:

      "(…) Der Irrglaube scheint zu sein, man könnte in deren Lehren [Lehren umstrittener Pädagogen wie Rudolf Steiner] zwischen Gutem und Schlechtem derart unterscheiden, dass man für letzteres nicht mithaftet. Tatsächlich sind der Rassismus, die Entwicklungslehre, die Geschichtsphilosophie und die übrigen Bausteine des Zeitgeists des späten 19. Jahrhunderts, die Steiner zu einer eigenen Weltanschauung [Anthroposophie] amalgamiert hat, so eng verbunden, dass man da nicht nur ein „bisschen“ Waldorf sein kann. Allerdings machen die Waldorfschulen das schon geschickt: Sie fallen nicht mit der Tür ins Haus, sie unterrichten nicht direkt aus Steiners Werken, sondern sie lassen ihre Weltanschauung eher still und heimlich in ihre Arbeit einfließen, in ihre Kinderwahrnehmung, in ihre Auswahl der Unterrichtsinhalte usw. Ähnlich wie auch bei anderen Sekten ist das ein schleichendes Gift, dessen Wirkung man oft erst merkt, wenn es fast zu spät ist (…)."

      Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Auszug aus dem Interview: "Man kann nicht nur ein ‘bisschen’ Waldorf sein", www.ruhrbarone.de/...aldorf-sein“/30117

  • Leider muss ich sagen, dass Sie einer der Gründe sind, warum sich die schlechten Gerüchte halten. Rassistische oder zumindest fragwürdige Aussage erfordern keine "ist mir egal" Haltung, sondern eine klare Abgrenzung.

    Bezüglich der Ablehnung aufgrund des zu großen Spannungsfeldes: Sie würden das Kind also lieber auf eine weniger antirassistische Schule schicken? Vielleicht eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (NAPOLA)? Das würde dem Kind bestimmt gut tun.

    (Entschuldigung für die Zuspitzung, aber das macht das Problem ganz gut deutlich)

  • Im Artikel fehlen Information, warum die Waldorfschule so ein großes Problem mit einem Kind eines AFD-Abgeordneten hat – in einer öffentlichen Schule würde es ohne Zögern aufgenommen. Der Grund ist: Die Waldorfschule ist wegen des rechten, rassistischen Gedankenguts Rudolf Steiners vorbelastet, beispielsweise dadurch:

    Die "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien" (BPjM) entschied am 6. September 2007, dass Bücher Rudolf Steiners "zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen“ sind – mehr dazu hier: www.ruhrbarone.de/...nd-anzusehen/16511

  • Liebe taz genossen und Genossinnen,

    Ich finde es ja doch immer recht angenehm wenn jeder seinen Senf dazu gibt und dies auch kann, zeigt es doch wie viel von der oft in Kommentaren geforderten multi perspektivischen Recherche hier gerade wenig anzufinden ist,was ich sehr bedauere. Ich selbst bin als Waldorferzieher tätig und würde mich keinesfalls als "Anhänger" Rudolf Steiners bezeichnen. Wer sich ein wenig mehr Zeit nimmt sich mit der Waldorfpädagogik auseinanderzusetzen bevor er oder sie wüst Schlagzeilen reproduziert, wird feststellen dürfen dass jene Pädagogik immer eine eigene individuelle Herangehensweise hat, weil sie zuerst das Individuum sieht und wertschätzt. Es gibt kein Manifest und kein Regelbuch wie was zu geschehen hat. Nur in aller kürze: dass ein Mensch in Zeiten in dem rasseideologie um sich gegriffen hat ebenfalls schwierige Thesen aufstellt ist mir eigentlich egal da von diesen Thesen nichts aber auch gar nichts sich in "seiner" Pädagogik wiederfindet. Ich würde es begrüßen wenn dieses Kind den schulplatz bekommt da es an einer waldorfschule definitiv ein Gegengewicht zu den häuslichen Thesen bekommen würde. Dennoch empfinde ich das Recht der Schule entscheiden zu können ob ein Kind vielleicht nicht doch in einem zu großen Spannungsfeld zwischen zuhause und Schule groß wird. Denn wenn die Eltern sstets gegen die Tätigkeiten der Schule poltern schadet dies zuerst dem Wohl des Kindes und dies ist das was die waldorfschule und eigentlich alle anderen als aller erstes im Blick haben sollten.

    • 8G
      86970 (Profil gelöscht)
      @outsourced:

      "dass ein Mensch in Zeiten in dem rasseideologie um sich gegriffen hat ebenfalls schwierige Thesen aufstellt ist mir eigentlich egal"

      nur mal interessehalber nachgefragt: was genau ist eine "schwierige These"? Oder ist das Ihre Umschreibung dafür, dass Steiner (wie so mancher seiner Zeitgenossen) haarsträubenden Unsinn verzapft hat?

    • @outsourced:

      Sie tun so, als habe die Waldorfpädagogik nichts mit Rudolf Steiner zu tun: das ist eine Schutzbehauptung. Dazu der Bildungswissenschaftler Prof. Dr. Stefan T. Hopmann:

      "(…) Der Irrglaube scheint zu sein, man könnte in deren Lehren [Lehren umstrittener Pädagogen wie Rudolf Steiner] zwischen Gutem und Schlechtem derart unterscheiden, dass man für letzteres nicht mithaftet. Tatsächlich sind der Rassismus, die Entwicklungslehre, die Geschichtsphilosophie und die übrigen Bausteine des Zeitgeists des späten 19. Jahrhunderts, die Steiner zu einer eigenen Weltanschauung [Anthroposophie] amalgamiert hat, so eng verbunden, dass man da nicht nur ein „bisschen“ Waldorf sein kann. Allerdings machen die Waldorfschulen das schon geschickt: Sie fallen nicht mit der Tür ins Haus, sie unterrichten nicht direkt aus Steiners Werken, sondern sie lassen ihre Weltanschauung eher still und heimlich in ihre Arbeit einfließen, in ihre Kinderwahrnehmung, in ihre Auswahl der Unterrichtsinhalte usw. Ähnlich wie auch bei anderen Sekten ist das ein schleichendes Gift, dessen Wirkung man oft erst merkt, wenn es fast zu spät ist (…).

      Auszug aus dem Interview: "Man kann nicht nur ein ‘bisschen’ Waldorf sein", www.ruhrbarone.de/...aldorf-sein“/30117

  • Die AFD ist eine protofaschistische Partei



    die mit allen demokratischen und rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft werden muß.



    Sippenhaft gehört nicht zu diesen Mitteln.

  • Die Kinder von "Caroline Sommerfeld" mussten die Waldorfschule verlassen.

    Caroline Sommerfeld ist Co-Autorin des Buches „Mit Linken leben“. Im Interview über die Waldorfschule sagt sie:

    „(…)

    Info-Direkt: „Die Waldorfschule orientiert sich an dem pädagogischen Konzept von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie. Lässt sich eine solche Anschauung überhaupt mit einem Engagement bei der Neuen Rechten vereinen?“

    Caroline Sommerfeld: „Absolut. In einem kritischen Blog las ich kürzlich den feinen Satz „Wer heute Rudolf Steiner sät, wird Neurechte ernten“. Der Blogger hatte beobachtet, dass sich offenbar im anthroposophischen Milieu immer wieder Stimmen regen, die seinem Suchbild „Hilfe, das ist rechts!“ entsprechen. Ich denke, es verhält sich so: Steiners Grundgedanken sind ziemlich deckungsgleich mit dem, was Identitäre „Ethnopluralismus“ nennen, mit dem, was die bewusste Verwurzelung in der Tradition, im Volk, in Europa ausmacht, mit christlichem Selbstverständnis und auch einem bewahrenden Naturverständnis. Außerdem natürlich ist Waldorfpädagogik, gerade, weil sie nicht „mit der Zeit geht“, sondern manchmal ziemlich anachronistisch ist, was Handwerk und Handarbeit, Lehrerautorität, Auswendiglernen, klassische Bildungsinhalte usw. betrifft, viel „rechter“, als sie selber momentan sein will.“

    (…)“

    Quelle: „Politische Diskriminierung an Waldorfschule – Nach politisch-motivierter Kündigung: Jetzt spricht Caroline Sommerfeld“, Info-Direkt, 2. November 2017

  • Interessant. Obwohl ich Waldorfschule weder für elitär noch wirklich sinnvoll betrachte - aber das ist hierfür unerheblich - frage ich mich, ob bei allen dort aufgenommenen Kindern und deren Eltern ein Gesinnungstest vorgenommen wurde.



    Egal welcher politischen Richtung ein Elternteil des Kindes anhängt, hierfür das Kind zu benachteiligen ist ja wohl eine unverschämte Frechheit und Anmassung sondergleichen.



    Diese Eltern, die hier groß zetern und ihre Vorbehalte gegenüber den Vater ob seiner Parteizugehörigkeit äußern, sind wahrscheinlich näher an jedweder Intoleranz und am Revanchismus dran, als sie es dem Elternteil unterstellen. Einfach nur heuchlerisch und widerlich.



    Aber eigentlich könnte das Kind froh sein, nicht mit den Abkömmlingen solcher Eltern zusammen seine Schulzeit verbringen zu müssen. Das könnte ja abfärben.

    • @Pia Mansfeld:

      "Interessant" finde ich auch die Frage, die Sie indirekt aufwerfen: Was ist die Waldorfschule? "elitär"? "sinnvoll?" Sie ist auf jeden Fall "Rudolf Steiner" und ziemlich "alt":

      „100 Jahre Waldorfschule 2019:

      100 Jahre Pädagogik aus dem Esoterik-Baukasten

      Im Jahr 2019 wird die Waldorfschule hundert Jahre alt. Gibt es eine andere Schulform, die so starr an den Vorgaben ihres Begründers festhält, wie die Waldorfpädagogik an der Anthroposophie Rudolf Steiners? (…)“

      weiter bei „Humanistischer Pressedienst“, hpd: hpd.de/artikel/100...ik-baukasten-15645

  • Für einen AfD-Abgeordneten ist es doch nur konsequent, seine Kinder auf eine Waldorfschule zu schicken. Woanders wird die Arierwanderung im Geschichts(!)-unterricht vermittelt bzw. bezeichnen Lehrerinnen Kinder afrikanischer Abstammung noch als '*egerkinder'. Beides vor wenigen Jahren so geschehen an der Waldorfschule meiner Tochter im Badischen.

  • Daß die Steiner-Anhänger mit einem Rechten ein Problem haben, ist schon länger bekannt. Allerdings hat es ihnen scheinbar noch keiner gesagt.

    • @Wurstprofessor:

      Hübsche Pointe. Aber offenbar haben die Anhänger Rudolf Steiners kein Problem mit diesem Rechten (sonst wären sie nicht seine Anhänger), sondern allenfalls damit, dass sich allmählich - wenn auch viel zu langsam - herumzusprechen droht, was es mit Steiner und seiner Anthroposophie auf sich hat.

      • @Budzylein:

        „Rudolf Steiner war ein wahrhaft idealer Vorläufer des neuen Europa von Mussolini und Hitler. Ziel dieser Schrift war es, den Geist und die Figur dieses grossen, modernen, deutschen Mystikers für die Bewegung zu beanspruchen – eine Bewegung, die nicht nur politisch, sondern auch spirituell ist – eingeführt in die Welt von den zwei parallelen Revolutionen, der Faschistischen und der Nationalsozialistischen Revolution, denen Rudolf Steiner als echter Vorläufer und spiritueller Pionier in idealer Weise angehört.“

        Ettore Martinoli, „Un preannunziatore della nuova Europa: Rudolf Steiner“, in: „La Vita Italiana“, Juni 1943, Seite 566

        Ettore Martinoli war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der italienischen Anthroposophie – weitere Infos hier: "Hitler, Steiner, Mussolini – Anthroposophie und Faschismus, gestern und heute", www.ruhrbarone.de/...rn-und-heute/39020

  • Mh, ich dachte immer die AfD hat was gegen Elite...?! Warum dann in den Waldorfklüngel integrieren? Oder geht es darum dieses System zu unterwandern? Spannend!

  • Die Anthroposophie, auf der die Waldorf-Pädagogik basiert, ist zwar stockreaktionär und rassistisch, aber irgendwie haben es die Waldorfschulen geschafft, sich ein "alternatives" Kuschelimage aufzubauen. Lustig, wie die sich jetzt winden, um das Image aufrechtzuerhalten. Weniger lustig ist es, das Kind nach dem St.-Florians-Prinzip in Sippenhaftung zu nehmen. Da alle Kinder im schulpflichtigen Alter irgendwo zur Schule gehen müssen, stellt sich die Frage, wieso die Eltern, die das Kind nicht aufnehmen wollen, meinen, dass es ausgerechnet an ihrer Schule keine Kinder von AfD-Leuten geben darf, an anderen Schulen aber schon.

  • Ich finde, dass es durchaus eine "richtige" Entscheidung gibt. Wenn das Kind in der Vorschule/Kindergarten nicht negativ aufgefallen ist, wird es genauso behandelt wie alle anderen Kinder, die dort waren (ich als nicht-Waldorf-Erfahrener gehe davon aus, dass Kinder, die schon vor der Schule dort waren, einen Vorrang haben dürften vor Neuanmeldungen).

    Die politische Haltung des Vaters darf keine Rolle spielen.