Schüsse auf Flüchtlingsheim bei Leipzig: Gleich zwei Angriffe hintereinander
In zwei Nächten haben Unbekannte auf ein bewohntes Flüchtlingsheim geschossen. Sachsen steht im Zentrum der wachsenden Gewalt gegen Unterkünfte.
Das Heim ist in einem Hotel untergebracht, das von einem Ex-Funktionär der rechten Republikaner betrieben wird. In dem Objekt sind laut MDR rund 150 Asylsuchende untergebracht. Die Betreiber des Heims wollten sich am Mittwoch zu dem Vorfall nicht äußern.
Die Polizeizentrale für Extremismusbekämpfung (Operatives Abwehrzentrum/OAZ) hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung übernommen. Bisher wüssten die Ermittler nicht, womit geschossen wurde, sagte eine Sprecherin der Behörde. Es seien aber weder Pistolen, Gewehre oder andere Schusswaffen noch Steine gewesen. Die Angreifer seien noch unbekannt.
Die beiden Übergriffe ereigneten sich in der Nacht zum Samstag und zum Sonntag, jeweils kurz nach Mitternacht. „Wieder wird in Sachsen eine neue, erschreckende Stufe der Gewalt gegen Geflüchtete erreicht“, sagte die migrationspolitische Sprecherin der Linken im Landtag, Juliane Nagel. Mit dem Angriff auf das Hotel sei bewusst in Kauf genommen worden, dass Menschen verletzt oder gar getötet werden.
Geständnis in Hoyerswerda
Der Fraktionsgeschäftsführer der AfD im Landtag, Uwe Wurlitzer, sagte: „Wir verurteilen ausdrücklich jede Art von Gewalt gegen Asylbewerber und Asylbewerberheime. ... Wir hoffen, dass die Täter bald gefasst und zur Verantwortung gezogen werden.“
In den vergangenen Monaten waren in Sachsen – aber auch bundesweit – wiederholt Flüchtlingsheime attackiert worden. Ende Juni etwa hatte es einen Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Meißen gegeben. Verletzt wurde niemand, das Gebäude war noch unbewohnt.
In der Nacht zum 3. Juni war ein Brandsatz auf eine Flüchtlingsunterkunft in Hoyerswerda geworfen worden. Drei junge Männer haben diese Tat gestanden. Sie gaben an, dass sie ein Zeichen gegen starke Zuwanderung hätten setzen wollen, wie die Polizei mitgeteilt hatte.
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